Holz gegen Stein
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Labyrinth der Königin, dritter Ring
Kratzer überzogen Philipps Gesicht und seinen Oberkörper, welche die Tauben ihm zugefügt hatten. Nur mit Mühe und dank seines Schwertes war es ihm gelungen, den aggressiven Tieren zu entkommen. Wie Bestien hatten sie sich auf ihn gestürzt und es dabei vor allem auf seine Augen abgesehen. Blind hatte er sich vorwärts kämpfen und seine Waffe führen müssen, ohne zu wissen, wie lange dieser Teil des Albtraums noch andauern würde.
Sobald er den Wald hinter sich hatte und die Vögel von ihm abließen, traten ihm Tränen der Erleichterung in die Augen. Er war sich nicht sicher gewesen, ob er es schaffen würde.
Sein weißes Hemd hing ihm in Fetzen über die Brust und war von seinem Blut getränkt.
Aber er hatte überlebt. Das war alles, was zählte.
Jeder Schritt in diesem Labyrinth brachte ihn ein Stückchen näher zu Ember. An diese Hoffnung klammerte er sich. Er verdrängte den Gedanken, dass ihr etwas geschehen könnte. Sie war stark, mutig und intelligent. Niemals würde sie sich von ein paar Tauben unterkriegen lassen. Vermutlich hatte sie das Ende längst erreicht und wartete dort auf ihn. Nein, sie würde nach ihm suchen und irgendwann mussten sie sich finden. So und nicht anders musste es sein.
Viel Zeit zum Verschnaufen blieb ihm nicht. Kaum dass er den Schock abgeschüttelt hatte, knickte der Weg nach rechts ab und vor ihm erstreckte sich ein breiter Gang, zu beiden Seiten flankiert von Statuen. Es waren Gänse, Pferde, spärlich bekleidete Damen und noch viele andere Skulpturen in Lebensgröße. Sie reihten sich mit einigen Schritten Abstand aneinander. Ihre steinerne Haut glänzte im Mondlicht weiß wie Alabaster.
Gewiss waren die Figuren nicht grundlos an dieser Stelle positioniert worden. Eine weitere Aufgabe erwartete den Prinzen.
Langsam ging er weiter und schaute sich nach einem Schild, einer Papierrolle oder einem Umschlag um. Irgendetwas, das ihm Aufschluss darüber geben würde, was von ihm verlangt wurde. Unsicher ließ er seinen Blick über die Statuen gleiten, die alle so detailgetreu ausgearbeitet waren, dass sie beinahe lebendig erschienen. Er wartete nur darauf, dass eine der holden Jungfrauen ihm zuzwinkerte oder ihn mit einem koketten Lächeln beehrte. Aber ihre Augen waren starr, so wie der Rest ihrer Körper.
Eine beängstigende Stille lag über ihm, die nur von Philipps eigenem Atem unterbrochen wurde. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust und er hielt sein Schwert vor sich, nur um sicherzugehen.
Mit zum Zerreißen gespannten Nerven ging er weiter und wartete nur darauf, dass irgendetwas passie