: Viola Maybach
: E-Book 211-220 Der kleine Fürst Staffel 22 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783987571237
: Der kleine Fürst
: 1
: CHF 23.70
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: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten 'Der kleine Fürst' nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. E-Book 1: Verrat oder Liebe E-Book 2: Ein Gast zu viel E-Book 3: Wer ist der Dieb? E-Book 4: Ihre schöne Feindin E-Book 5: Seine große Stunde E-Book 6: Angst um Stephanie E-Book 7: Skandal um ein Foto E-Book 8: Wo ist Anna? E-Book 9: Du bist unglaublich, Irina! E-Book 10: Was verbirgt der junge Graf?

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt 'Das Tagebuch der Christina von Rothenfels', 'Rosenweg Nr. 5', 'Das Ärztehaus' und eine feuilletonistische Biografie. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Thorsten!«, sagte Marina Wagenbach verwundert, als sie mittags nach Hause kam und ihren Mann am Tisch sitzen sah. Er hatte morgens zur üblichen Zeit die Wohnung verlassen, um ins Büro zu fahren. Normalerweise kam er vor dem frühen Abend nicht zurück. »Bist du krank?«

Seine bleiche Gesichtsfarbe und die eingesunkene Haltung sprachen dafür, doch Thorsten Wagenbach schüttelte den Kopf. »Sie haben mich beurlaubt«, antwortete er mit tonloser Stimme.

Marina setzte sich zu ihm. Sie war eine hübsche Frau von neununddreißig Jahren. Braune Locken umrahmten ihr rundes, meistens fröhliches Gesicht. Jetzt jedoch war ihr Blick ernst. »Was soll das heißen?«, fragte sie. »Wieso beurlaubt?«

»Mit sofortiger Wirkung.« Thorsten sah seine Frau an. »Es geht das Gerücht um in der Firma, dass es Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung gegeben hat. Dem wollen sie jetzt auf die Spur kommen.«

»Unregelmäßigkeiten?« Marina zog die Stirn kraus. »Ich verstehe nicht, wovon du redest. Was denn für Unregelmäßigkeiten?«

»Es sind Gelder verschwunden, ziemlich große Summen. Sie scheinen mich dafür verantwortlich zu machen.«

Marina fing an zu lachen. Es gab keinen korrekteren Menschen als ihren Mann. Sie hatte ihn schon oft damit aufgezogen, dass er der perfekte Buchhalter war, weil er, wenn es ums Geld ging, überaus genau war.

»Lach nicht«, bat er düster. »Es ist kein Witz, Marina. Wahrscheinlich verliere ich meinen Job. Heute haben sie noch von Beurlaubung geredet, aber schon morgen können sie mich auf die Straße setzen.«

»Aber sie kennen dich doch!«, protestierte sie. »Deine Chefs und all deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen wissen, dass es bei dir keine Unregelmäßigkeiten geben kann.«

»Das dachte ich bisher auch, aber es hat offenbar in den letzten Jahren ein paar korrekt wirkende Menschen zu viel gegeben, denen man eine kriminelle Handlung niemals zugetraut hätte und die gerade deshalb besonders erfolgreiche Betrüger waren. Es fehlen Millionen, und ich weiß nicht, wo sie geblieben sind.«

Sie starrte ihn an. »Millionen? Aber die verschwinden doch nicht einfach!«

»Nein, natürlich nicht. Aber wenn jemand geschickt ist, kann er schon Geld verschwinden lassen. Man zweigt kleinere, unauffällige Summen ab und lenkt sie um. Und wenn man es besonders klug anstellt, lenkt man gleichzeitig den Verdacht auf jemanden anders. In diesem Fall auf mich.« Thorsten räusperte sich. »Ich kann nur Vermutungen anstellen. Ich durfte heute nicht einmal mehr in mein Büro. Ich kann also die Vorgänge nicht überprüfen, sonst hätte ich vielleicht die Möglichkeit, herauszufinden, was sich da abgespielt hat. Aber sie haben alles beschlagnahmt, was sich in meinem Büro befunden hat, auch meinen Laptop. Und den, den ich bei mir hatte, haben sie mir sofort abgenommen, genau so wie das Telefon.«

»Aber …« Marina verstummte gleich wieder. Sie hatte fragen wollen, wie es weitergehen sollte, aber das war eine dumme Frage, auf die ihr Mann natürlich genau so wenig eine Antwort wusste wie sie selbst.

Sie wohnten seit einem Jahr in dieser schönen, geräumigen Wohnung in Sternberg. Die Tilgungsraten waren hoch, sie konnten sie sich nur leisten, wenn sie beide arbeiteten, aber sie waren der Ansicht gewesen, dass es sich lohnte. Sie hatten sich vom ersten Augenblick an wohl gefühlt hier.

Thorstens Stellung in der Finanzabteilung eines großen Unternehmens war gut bezahlt, Marina selbst arbeitete halbtags in einem Reisebüro, während ihre beiden Kinder in der Schule waren. Vervollständigt wurde die Familie durch die Hündin Toppy, eine liebenswürdige Promenadenmischung, die sich bereits bei allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses eingeschmeichelt hatte. Sie waren bisher gut zurechtgekommen, aber nun erwies sich das