: Roland Klaus
: Der Detektiv des Vatikan - Mystischer Dark-Fantasy-Roman
: Verlag DeBehr
: 9783987271014
: 1
: CHF 4.00
:
: Horror
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
New York. Mitten in der Nacht wird der Detektiv Sam Bosten zu einem Tatort gerufen. Es gab wieder eine Sauerei, und für genau diese speziellen Fälle, die sich in der letzten Zeit gehäuft haben, ist der Ermittler zuständig. Das Haupt hat man der Toten abgetrennt. Es ruht nun in ihrem linken Arm, als wäre dieser gespaltene Kopf ein Kätzchen, liebkost von der entsetzlich verstümmelten Leiche. Sam Bosten steht im Dienst des Vatikan. Seine Fälle sind oft nicht von dieser Welt. Während der Detektiv versucht, die Grausamkeiten aufzuklären, spielt hinter seinem Rücken ein Widersacher ein gefährliches doppeltes Spiel, dessen Folgen für die Menschheit verheerend wären. Bosten ahnt nicht, dass er den Anfang einer infernalischen Hölle auf Erden erlebt. Wendungsreicher Thriller trifft schockierenden Horror - die Welt stand selten näher vor einer Apokalypse.

 

Die Sauerei

Sam Bosten neigte sich sehr behutsam nach vorn, um Senden tief in die Augen zu schauen. „Du musst mir jetzt vertrauen, mein Junge. Es wird nicht wehtun. Du darfst dich aber nicht bewegen, egal, was gleich passiert. Hast du das verstanden, mein Junge?“

Verwirrt schaute Senden sein Gegenüber mit weit aufgerissenen Augen an.

„Sir, was haben Sie vor?“, fragte er verunsichert.

„Du wirst nichts spüren, jedes Leid wird von dir genommen. Halte still, damit ich beginnen kann“, entgegnete Sam in einem warmen und leisen Ton.

Sam Bosten streifte sich den wärmenden Handschuh von der rechten Hand ab.

Rasch befahl er Senden, die Knöpfe seiner Uniform samt Hemd zu öffnen, was dieser zögerlich tat. Sams Hand legte sich auf die nun nackte Brust Sendens. Von Sendens Brust aus übertrug sich ein pulsierendes Kribbeln in Sam Bostens Arm.

Sam schloss die Augen und spürte, wie die Gefühle und Erinnerungen des Polizisten sich auf ihn übertrugen. Sie verwandelten sich in Sams Kopf zu Bildern, die er nun abspeicherte und vor seinem inneren Auge betrachtete. Er war nun in der Lage, zu erfahren, was Senden gesehen hatte. In den Erinnerungen lief Senden die Treppe zum Keller hinab und übersprang dabei die letzten beiden Stufen. Die schwere Metalltür vor ihm war im Türrahmen verkeilt, was Senden dazu bewegte, sich langsam und mit gezogener Waffe an ihr zu schaffen zu machen, um ihren Widerstand gegen sein Eindringen zu brechen. Nur schwer ließ sich die Tür mit der einen freien Hand bewegen. Senden wollte auf keinen Fall seine eigene Sicherheit gefährden und die Waffe zurück in das Halfter schieben. Vorschriftsmäßig, wie in der Ausbildung erlernt, tastete er sich langsam und seine Umgebung achtend in den nun offenen vor ihm liegenden Raum.

In dieser Dunkelheit hatten seine Augen Probleme. Unmöglich konnte Senden sehen, was sich in dem Kellergewölbe abgespielt hatte. Seine Hand versuchte verzweifelt, den neben der Tür erwarteten Lichtschalter zu ertasten. Sam Bosten sah deutlich, wie sich Sendens Lippen bewegten. Doch er konnte die Worte nicht ablesen. Er sah die Finger von Sendens Hand, wie sie sich an der Wand auf und ab bewegten, bis sie auf den erhofften Widerstand trafen.

Senden knipste das Licht an, um umgehend in einen Schockzustand zu geraten, der ihn fast zum Erlahmen brachte. Ein fauliger Geruch im Raum und der grausame Anblick zwangen Senden zum sofortigen sich Übergeben. Die Wände waren mit Blut besudelt, wahllos im Raum verstreut lagen Körperteile. In der Mitte des Kellergewölbes stand ein länglicher Tisch aus Marmor. Mit einer Hand vor Mund und Nase und in der anderen die gezogene Waffe, trat er auf den Tisch zu. Sam Bosten war dieser Tisch bekannt, er wusste nur zu gut, welche Bedeutung er hatte.

Er erkannte an einem der Tischbeine das eingemeißelte Symbol des Todes.

Als Senden den Tisch erreichte, traf sein Blick den Körper, der darauf aufgebahrt worden war. Vor ihm lag der Rumpf einer Frau. Beide Beine waren bis zum Beckenknochen abgetrennt worden, ebenfalls fehlte der linke Arm.