Kapitel 2
Patrick Röder wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn und grinste, als er sah, wie Linus neben ihm nach Atem rang. Obwohl sein Herzschlag auch deutlich erhöht war, schlug er seinem Kumpel auf die Schulter.
»Tut mir leid, dass ich dich fertiggemacht habe.«
Linus stand neben ihm, die Hände auf die Knie gelegt, und sah ermattet auf. Um seinen Hals lag ein zusammengerolltes Handtuch.
»In einem anderen Leben, Mann. Du weißt schon, dass ich dich da drinnen so an deine Grenzen gebracht habe, dass du der bist, der morgen vor Muskelkater nicht mehr laufen kann.«
Patrick fuhr sich mit der Hand über das Kinn und runzelte gespielt die Stirn, als denke er angestrengt nach. »Wie ging noch gleich der letzte Satz aus?« Seine Miene erhellte sich, als er auf den Squash-Court blickte, in dem eben das Licht ausging. »Neunzehn zu siebzehn, wenn mich nicht alles täuscht. Oder war es achtzehn zu sechzehn? Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern. Das ging irgendwie in deinem Gejammer unter.«
Linus kam ächzend in die Senkrechte. »Das mache ich später wieder wett.«
»Klar, beim Bierglasheben«, spottete Patrick. »Komm, lass uns eine Runde in die Sauna gehen. Ich gebe es nur ungern zu, aber ich werde morgen wirklich kaum noch laufen können.«
»Das beruhigt mich irgendwie.«
Die Sauna war leer, was daran liegen mochte, dass sie zu einer Uhrzeit hier waren, zu der das Studio normalerweise nicht besonders gut besucht war. Wer konnte sich den Luxus schon leisten, morgens um elf in einen Fitnesstempel zu gehen?
Sie hatten längst vorgehabt, das neu eröffnete Studio in Augenschein zu nehmen. Bisher waren sie aber aus Zeitmangel gescheitert. Jetzt jedoch hatte Linus seinen ersten Urlaubstag und Patrick hatte sich selbst eine Auszeit verordnet, nachdem er sein neues Manuskript abgeliefert hatte.
»Verträgst du noch ein bisschen?« Patrick deutete auf den Holzeimer mit dem Saunaaufguss und sah Linus fragend an.
»Wir sind ja nicht zum Spaß hier.«
Patrick gab es nur ungern zu, aber ihn kostete es Mühe, von der obersten Bank hinunterzuklettern, und einen Schöpfer Wasser auf die heißen Steine zu geben. Es zischte lang anhaltend, dann war die Luft erfüllt von Dampf und vom Duft nach nordischer Birke, wie er zuvor auf dem Schild der Flasche gelesen hatte.
Linus stöhnte auf und auch Patrick wischte sich den Schweiß von der Stirn, ehe er wieder hinaufstieg und sich neben seinen Freund setzte.
»Erzähl, was gibt es Neues am Schriftstellerhi