: Robert Corvus
: Perry Rhodan 3255: Das Imagonon Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
: Perry Rhodan digital
: 9783845362557
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
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: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befindet sich in der Kondor-Galaxis, wo ausgerechnet in diesen Tagen eine Eroberungsphase des baccunischen Reiches ausbricht. Perry Rhodan sucht kosmokratischen Rat auf der Heimatwelt der Sorgoren und befragt DAS IMAGONON ...

1.

Empfang

 

Perry Rhodan genoss es, die sorgorische Gondel MEIN GEIST MEIN STERN zu pilotieren. Ihre Steuerung erfolgte auf eine durchaus intuitive Art mittels Bewegung von Händen und Fingern. Er lächelte wegen der unerwarteten Sentimentalität, die diese Erfahrung in ihm weckte, 212 Millionen Lichtjahre von Nevada Fields entfernt, wo er als damaliger Risikopilot vor mehr als dreieinhalb Jahrtausenden zum ersten Mondflug abgehoben hatte.

Der Terraner saß auf einem Sattel in der Kanzel des 110 Meter langen Schiffs. Diese transparente Kugel krönte den Vordersteven und ergänzte die Instrumentenanzeigen, die in einem Dreiviertelkreis unter ihm auffächerten, um einen Rundumblick, den derzeit der immer größer werdende Planet Sorgorenland beherrschte.

Rhodans Hände waren vollständig in Steuergruben eingetaucht, die eine körnige Substanz füllte. Die Tastsensoren der SERUN-Handschuhe übermittelten ein Gefühl zwischen warmem Sand und wimmelndem Gewürm; je nachdem, welches Manöver er flog, dominierte mal das eine, dann wieder das andere. Gut möglich, dass ein sorgorischer Pilot ein sehr viel differenzierteres taktiles Feedback wahrgenommen hätte. Die Symbionten unter den Krallen der Sorgoren steigerten diesen Sinn in einem Maß, das Rhodan bei keiner anderen Spezies gefunden hatte.

Ihm war die gröbere Kontrolle angenehm. Mit Drehungen des Handgelenks und dem Krümmen der Finger zündete er Manöverdüsen und justierte den Photonenausstoß der mit Antimaterie-Materie-Annihilation gespeisten Triebwerke.

Jeder Impuls wirkte auf Rhodans Körper ein. Er wurde zu den Seiten gedrückt, rutschte auf dem Sattel, wo Magnete ihn hielten, ein wenig vor und zurück. Beschleunigung und Verzögerung wurden gedämpft, aber nicht neutralisiert.

Sie waren keine Angreifer. Deswegen näherten sie sich Sorgorenland nicht in einem schnellen Direktflug, sondern auf einem hyperbolischen Kurs. Das gab Rhodan Gelegenheit, diesen Ort des Lebens in der Leere des Alls zu bewundern.

Aus einer gewissen Entfernung, wenn die Kugelgestalt noch nicht so angewachsen war, dass sie das Blickfeld bedrohlich dominierte, sondern noch übersichtlich erschien, glichen die meisten Planeten Juwelen. Die Analogie durfte man nicht zu weit treiben, weil solche Himmelskörper oftmals vielfarbig waren, aber sie wirkten rein und zugleich geheimnisvoll wie Edelsteine. Gerade belebte Welten mit ihren zarten Atmosphärenhüllen und ihrem Gewand aus Vegetation lockten mit einer Vorahnung dessen, was auf ihnen zu entdecken war.

Die beiden Kontinente Sorgorenlands bedeckten gemeinsam etwa ein Drittel der Oberfläche. Ogora erinnerte Rhodan ein wenig an die Fassung eines Schmucksteins, weil es den südlichen Bereich bis weit über den vereisten Pol hinaus einnahm. Seine Form näherte sich einem Trapez an. Auch der Nordpol war von Land bedeckt, aber das sichelförmig gebogene Taidh war kleiner als sein Bruder, schmal und lang mit einer Spitzte, die über den Äquator reichte.

Abgesehen von den Polarregionen waren beide Landmassen dermaßen grün, dass Rhodan auf eine spärliche Besiedlung schloss – jedenfalls auf der Oberfläche. Von der enger werdenden Bahn der Raumgondel aus entdeckte er nur zwei Städte, jeweils eine auf jedem der Kontinente.

»Pannfash und Ghasird«, benannte sie Varsaisch auf seine Nachfrage hin. »Aber jedem Sorgoren steht es frei, die Roboter ein Trichterhaus außerhalb dieser Zentren graben zu lassen. Wird ein solcher Wohnsitz längere Zeit nicht genutzt, wird er renaturiert.«

Während sich Poquandar und Antanas Lato in der Maschinensektion im lang gezogenen Bauch der Raumgond