: E. M. Schumacher
: Das Geheimnis der Wächter Band 1 - Das Geheimnis der Wächter
: vss-Verlag
: 9783961273034
: 1
: CHF 3.60
:
: Science Fiction
: German
: 343
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Island: Nach einem Flugzeugabsturz retten sich einige Überlebende in ein einsames Haus am See. Dort stoßen sie auf ein ungewöhnliches Raumschiff, dessen tote Insassen wie Engel aus der Bibel aussehen. Sie geraten zwischen die Fronten einer uralten italienischen Bruderschaft und einer ominösen Kölner Gruppierung evangelikaler Hardcore-Fanatiker, die das Wissen um diese Engel unterschiedlich bewerten und verteidigen. Die Ereignisse spitzen sich zu, als weitere Aliens in Erscheinung treten und ein fanatisierter Killer in Island einen Showdown der besonderen Art plant. Die Engelsjünger-Saga präsentiert in einzigartiger Weise Science Fiction, die nahezu ausschließlich auf der Erde stattfindet. Ein Epos, das eine neuartige E.T.-Story für Erwachsene entrollt mit Aliens, die nach Hause wollen und vor ihren Verfolgern auf der Hut sein müssen. Jeder Band der Engelsjünger-Saga ist in sich abgeschlossen und nahezu unabhängig von den anderen Bänden lesbar. Unter dem Pseudonym E.M.Schumacher veröffentlicht das aus Vater und Tochter bestehende Autorenduo Eva Vanessa Nagel und Manfred Schumacher. Eva Vanessa Nagel lebt mit Mann und Hund in Siegburg und studierte Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Versicherung. Sie ist bei einem internationalen Versicherer am Standort Köln als Spezialistin im Bereich Rückversicherung tätig. Manfred Schumacher lebt in Rheinhessen, studierte Anglistik/Amerikanistik, Politik und Philosophie und promovierte über ein literaturwissenschaftliches Thema. Später leitete er eine PR-Agentur. Er ist zudem Autor des historischen Romans Der Hurenwagen, der ebenfalls im vss-Verlag erschien.
Florenz - 26. März Fausto Bianchi bewegte sich mit raschen Schritten entlang der ockergrauen Fassaden des Corso Italia. Er hatte Tonio, seinen Freund Tonio Rensi, um ein Treffen gebeten, und er hatte es eilig, zu ihm zu kommen. Seine stramme Gangart passte nicht recht zu seinem eher behäbigen Aussehen. Ein fleischiger Mann mit untersetzter Statur, dessen untere Gesichtshälfte ein weißer krauser Bart bedeckte. Darüber folgten eine knollige Nase und buschige Augenbrauen. Seine kräftigen Lippen bewegten sich im Takt einer kaum hörbaren Melodie, die er im Rhythmus seiner Schritte durch die Zähne pfiff. Er trug einen Stockschirm mit eleganter Holzkrücke bei sich, den seine kräftige Hand melodisch dirigierte. Auch wenn es nicht nach Regen aussah, hatte er sich wie so oft für den Schirm entschieden. Lieber vorher auf Nummer sicher gehen, als später nass zu werden, pflegte er in solchen Situationen zu sagen. Obendrein trug er bei schönstem Frühlingswetter einen dunklen Wintermantel. Das war heute ein bisschen zu viel des Guten. Kurz vor der Piazza Vittorio Veneto blieb er stehen und wischte sich den Schweiß von der Schläfe. Automatisch strich er sich mit der Hand über den Nasenrücken und verteilte die Feuchtigkeit in das Gestrüpp über seiner Oberlippe. Vielleicht tischte Beatrice wieder den leckeren Pandoro auf. Dazu reichlich Puderzucker, wie es sich gehörte. Wenn er schwitzte, bekam Fausto regelmäßig Hunger. Als müsste sein Körper die älteste Strategie der Welt herbeibemühen, um verlorene Energie unverzüglich zu ersetzen. Die Ponte Della Vittoria lag schläfrig in der Nachmittagssonne, die das behäbig dahinfließende Wasser des Arno so strahlend türkis wie auf einer Urlaubspostkarte einfärbte. Der Wind trieb die rosa Blütenblätter der Mandelbäume vom nahen Park herüber und klebte sie an die Reifen der vorbeirauschenden Automobile. Es roch überall nach Benzin, altem Stein und, wenn man an einer Pasticceria vorbeikam, nach den Cannoli genannten Cremeröllchen und nach Zitronenkuchen. Es war sein Geruch, der Geruch seines Lebens. Nur Fußgänger kannten ihre Heimat, die Gerüche der Piazzas und der Hinterhöfe, der Tageszeiten, die Launen und das Wechselspiel der Natur. Fausto war immer n