: Jen Curly
: Sherbrooke - Recent Love
: MORE by Aufbau Digital
: 9783967970944
: Rocky Mountains Love
: 1
: CHF 7.20
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 329
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Peyton kehrt nach ihrem Tiermedizin-Studium in das idyllische Boulder zurück. Die Arbeit im Sherbrooke Animal Hospitals ihres Vaters ist jedoch ganz anders als in der hochmodernen Tierklinik in Washington. Immer wieder geraten Peyton und ihr Vater bei der Wahl der Behandlungsmethoden aneinander. Als sie sich um einen entlaufenen Hund kümmert, lernt sie dessen Besitzer Carter Wilson kennen, der gerade zu Besuch in Boulder ist. Der attraktive Anwalt hat ganz eigene Ansichten bei der Hundeerziehung und zu Peytons Behandlungsmethoden. Und schon bald merkt Peyton, dass ihr Herz nicht nur vor Wut bei Wilson höherschlägt.

Sollte ihre Rückkehr nach Boulder doch kein Fehler gewesen sein?



Hinter Jen Curly verbirgt sich das Pseudonym der deutschen Autorin Jennifer Wellen, die derzeit mit Kind und Kegel im Ruhrgebiet lebt. Seit 2010 schreibt sie neben ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Dozentin bevorzugt Liebesromane über starke, selbstbewusste Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und nicht unbedingt die reiche Millionärsnadel im Heuhaufen suchen.  

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Home Sweet Home


Mit geducktem Kopf schälte ich mich aus der kleinen Cessna und stolperte die sechs Treppenstufen hinab. Ich hasste diese kleinen Flugzeuge der privaten Airlines auf Inlandsflügen, bei denen in der Luft jede Windbö und jedes Luftloch zu spüren waren. Nicht, dass ich Flugangst hatte, aber das Geruckel und Gewackel war mir immer verdammt unheimlich. Als ich schließlich festen Boden unter meinen Fußsohlen spürte, atmete ich erleichtert auf, drückte den Rücken durch und sah mich um.

Der Anblick der Rocky Mountains, die sich in weiter Ferne majestätisch in den Himmel emporreckten, ließ mein Herz hüpfen. Colorado ist Teil der Mountain States und der höchstgelegene Staat der USA – Berge, so weit das Auge reicht. Mein sehnsüchtiger Blick fiel auf den höchsten von ihnen – Mount Elbert. Der schneebedeckte Gipfel zeugte davon, dass der Frühling sich noch Zeit ließ. Was wiederum bedeutete, dass ich den sanften Riesen, wie alle diesen Berg nannten, vermutlich erst bei meinem nächsten Besuch besteigen konnte. Beim letzten Mal hatte ich den Gipfel über den Colorado Trail erklommen. Beim nächsten Trip wollte ich es mit dem South Mount Elber Trail probieren, der mit neun Kilometern zwar eine längere Route darstellte, aber einfacher zu erklimmen war.

Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke hoch und atmete tief die kalte, klare Luft ein. Mein ans Studium angeschlossene Praktikum in Washington mit Spezialisierung auf Kleintiere hatte in den letzten Monaten meine ganze Zeit und Aufmerksamkeit verlangt, weshalb ich beinahe ein Jahr nicht mehr zu Hause gewesen war. Beinahe ein Jahr ohne Boulder, ohne meine Familie, ohne die Rockys. Ich freute mich darauf, alle mal wiederzusehen und in meiner kleinen Auszeit ausgiebig wandern gehen zu können …

»Miss Sherbrooke? Ihre Koffer.« Ich zuckte zusammen. Der Pilot, der mich und zwei andere Passagiere von Washington nach Denver geflogen hatte, schien in der Zeit, in der ich hier vor mich hin sinniert hatte, bereits das Gepäck ausgeladen zu haben.

»Oh, danke. Wo muss ich raus?«

Der große, hagere Kerl, bei dem ich mich gerade fragte, wie er sich in das kleine Cockpit gequetscht hatte, lächelte höflich. »Terminal W.« Mit dem Finger zeigte er auf ein längliches Gebäude etwas weiter entfernt.

»Alles klar, dann weiterhin guten Flug.« Ich schulterte meine Handtasche, nahm meine beiden Rollkoffer und steuerte dann auf den Eingang zu, über dem ein großes SchildDenver International Airport undTerminal W verkündete. Die Rollen surrten leise, und ab und an klirrten die Verschlüsse aneinander, wenn ich über eine kleine Bodenwelle oder einen Riss im Asphalt lief. Wenig später betrat ich durch eine sich automatisch öffnende Glastür das Gebäude und folgte den Schildern, die mic