Blutige Tränen
Alfred Bekker
Blood Empire -Blutige Tränen
Vampir-Saga
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Die New Vanguard Bar war eine exquisite Adresse in der 5th Avenue. Das Ambiente war ganz im Stil der Fünfziger gehalten. Signierte Portraits von Jazz-Größen wie Charlie Parker und Miles Davis zierten die Wände. Petra Brunstein ließ den Blick durch die Bar schweifen. Ein verhaltenes Lächeln spielte um ihre Lippen. Das seidene Kleid passte sich nahezu perfekt an den grazilen Körper der schönen Vampirin an.
"Kommen Sie!", sagte der grauhaarige Mann an ihrer Seite. Sein Blick wirkte eigenartig starr. Homer F. Jespers war einer der wichtigsten Galeristen und Kunstexperten von New York City. Seinem Einfluss in der Art-Scene verdankte Petra Brunstein unter anderem ihren Ruf als bedeutende Künstlerin. Bereitwillig ließ sie sich von Jespers zu einem der Separees führen. Der Mann, der dort vor seinem Drink saß, hatte langes, bis über die Schultern reichendes Haar, das zu einem Zopf zusammengefasst war. Er trug einen edlen, doppelreihigen Nadelstreifenanzug.
"Jean-Aristide! Mon amour!", stieß Petra hervor.
"Petra! Ich habe dir versprochen, dass ich zurückkehren werde!", erwiderte Comte Jean-Aristide Leroque.
"Ja", murmelte sie."Am Tag von Radvanyis Ende!"
"Möge der Staub dieser dreihundertjährigen Mumie in alle Winde verstreut werden..."
*
Leroque erhob sich, um Petra den Stuhl zurechtzurücken. Der über zweihundert Jahre alte Vampir, der seit den Wirren der französischen Revolution zum Volk der Nacht gehörte, lächelte mild.
"Setz dich, Petra. Wir haben viel zu besprechen." Homer F. Jespers beachtete der aus altem französischem Kleinadel stammende Graf überhaupt nicht.
Petra wandte den Kopf in Richtung des Galeristen.
"Geh!!", forderte sie.
Jespers erwiderte ihren Blick auf fast schon stumpfsinnige Weise. Es w