: Roberta Gregorio
: Die Zitronenblüten von Amalfi Roman | Eine berührende Liebesgeschichte mit Fernweh-Garantie für alle Italien-Fans
: Ullstein
: 9783843729291
: Kleine Läden in Amalfi
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wo die Zitronenbäume blühen, ist auch die Liebe nicht weit  Diletta ist stolze Zitronenladenbesitzerin in Amalfi und glücklich mit Nunzio verheiratet. Die beiden wünschen sich nichts sehnlicher, als eine Familie zu gründen, aber es will einfach nicht klappen. Ihre Beziehung leidet zunehmend darunter. Als ein charmanter Engländer nach Amalfi kommt und eine Zitronenplantage kaufen möchte, geht es auf einmal drunter und drüber in dem malerischen Küstenort. Denn mit Zitronen kennt Diletta sich aus, und was wäre da naheliegender, als ihm bei seiner Unternehmung zu helfen? Mit Mike wirkt alles leicht und unkompliziert, und Diletta erwischt sich dabei, wie sie beginnt Gefühle für ihn zu entwickeln. Doch nie würde sie über Schmetterlingen im Bauch ihre große Liebe zu Nunzio vergessen. Oder?  Freuen Sie sich auf ein Buch wie ein Italienurlaub: voll Sonne, gutem Essen, türkisblauem Meer und ganz viel Amore! 

Roberta Gregorio wurde 1976 im schönen Fürstenfeldbruck in Bayern geboren und ist dort direkt an der Amper aufgewachsen. Auch heute lebt sie mit ihrer Familie am Wasser, nur nicht mehr am Fluss, sondern am Meer, genauer in Süditalien. Gleich geblieben ist ihre große Leidenschaft für Worte, Texte und Manuskripte. Wenn sie nicht schreibt oder liest, übersetzt sie auch gerne. Braucht sie trotzdem mal eine kurze Pause, dann geht sie an den Strand und lässt die Seele baumeln, denn die Sache mit dem Dolcefarniente, die kann sie besonders gut.

Kapitel 1


Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus.

Diletta putzte ihren Teller leer. In letzter Zeit war sie immerzu hungrig. Sie hatte wohl auch einige Kilos zugenommen, was ihr nichts ausmachte. Ezio, ihr Mann, der ihr in dem kleinen Restaurant, das sie für den besonderen Anlass ausgesucht hatten, gegenübersaß, beklagte sich auch nicht. Er stocherte aber eher im Essen.

»Schmeckt es dir nicht?«, fragte Diletta und hielt inne, sah Ezio vielleicht zum ersten Mal an diesem Abend richtig an. Ihr Ezio. Ein schöner Mann. Sie vergaß manchmal, wie gut er aussah mit seinem Körperwie aus Stahl, wie er oft selbst behauptete und sich mit den Fäusten auf die Brust trommelte, als wäre er ein Gorilla und eben nicht aus Stahl. Die harte Arbeit auf dem Fischkutter zeigte sich jedenfalls, er war trainiert, zog bleischwere Netze aus den Tiefen des Meeres, hob riesige Schwertfische mit Leichtigkeit gen Himmel. Wie um den Göttern für den Fang zu danken. Diletta hatte zu Hause unzählige Bilder von ihrem Mann, der stolz zeigte, was er aus dem Wasser geholt hatte. Sie liebte diese Bilder, war stolz auf ihn und seine Arbeit.

Ezio sagte nichts, zog die Schultern hoch, sah sie aber an – einige intensive Augenblicke lang.

Dass er nichts sagte, war keine Neuigkeit. Er war nicht der Gesprächigste, außer, wenn es um Fischfang ging. Dann konnte er reden wie ein Wasserfall. Das verstand Diletta aber auch. Sie ertappte sich ja selbst dabei, wie sie dauernd über Zitronen faselte. So hatte jeder seine eigene Leidenschaft. Fisch und Zitrone. Eine gute Kombination, so wie auch Ezio und Diletta es im Leben waren. Sie hatten jung geheiratet und feierten heute ihren zehnten Hochzeitstag – im kleinen, niedlichen RestaurantDa Pippo mit seiner wundervollen Einrichtung, die sich an den Farben des Meeres orientierte, wobei bunte Dekorationen an den Wänden und auf den Tischen das Leben unter der Wasseroberfläche nachahmten. Es war eines der wenigen Lokale an der Promenade, das sich seit Jahren hielt. Die meisten schafften es nicht lange, den Betrieb aufrechtzuerhalten, da die Mietpreise in exklusiver Lage exorbitant waren, wie jeder in Amalfi wusste.

Ezio lieferte dem Chefkoch Tullio jeden Tag frischen Fisch, keine Unmengen, aber doch genug. Normalerweise war Ezio ein Großlieferant, der den Großmarkt in Salerno bediente. Aber einige Restaurants an der Küste wollten nur Fisch von ihm, da drückte er ein Auge zu und fuhr die frische Ware aus, wobei der Aufwand