: Claudia Romes
: Georgianas Gemälde Roman
: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783962153465
: 1
: CHF 4.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 192
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Versprechen, das ewig währt. Eine Geschichte vor der atemberaubenden Kulisse Cornwalls. Bei Ausgrabungen auf Tintagel Castle entdeckt die junge Archäologin Sam eine geheime Kammer, in der sich die Überreste einer Frau aus längst vergangener Zeit befinden. Nie zuvor hat sie ein Fund derart aufgewühlt und gleichzeitig fasziniert. Wer war die Tote und wie ist sie umgekommen? Gemeinsam mit dem Forensiker John will Sam die Fäden der Vergangenheit entwirren. Dabei stoßen sie auf die Geschichte einer verbotenen Liebe, die beide nicht mehr loslässt und auf schicksalhafte Weise zusammenschweißt.

Claudia Romes wurde am 02.10.1984 als Kind eines belgischen Malers in Bonn geboren. Sie war schon immer eine begeisterte Leserin und liebte es, in fremde Welten einzutauchen. Mit neun Jahren begann sie, ihre eigenen Geschichten zu erzählen und fasste den Entschluss, eines Tages Schriftstellerin zu werden. Heute lebt die Autorin mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem kleinen Dorf in der Vulkaneifel.

Eins


Tintagel Castle, West Cornwall – Gegenwart

Fremde Gezeiten hatten Sam an den Ort geführt, der ihr so vertraut vorkam, als wäre sie nie irgendwo anders gewesen. Die Wellen brachen sich an den steilen Klippen entlang der Küste. In den rauen, zerklüfteten Felsen nisteten Möwen.

Sie stand auf einem der begrünten Hügel, die sich zur Landseite der Ruine befanden, als ein dunkelblauer Van den unbefestigten Weg hinauffuhr. Neben dem provisorischen weißen Zelt, in das sich Sam und ihr Team bei schlechtem Wetter und zur Pause zurückzogen, hielt er an.

„Nicht mal die Sonne kennt diese gottverlassene Gegend“, fluchte Mr Svensson, der sie unangekündigt besuchte. Grummelnd deutete er mit seinem Spazierstock zum wolkenbedeckten Himmel, knallte die Autotür zu und zog seinen Hut auf. „Dr. Bellings.“ Er winkte ihr aus der Ferne zu, dann quälte er sich den Hügel hinauf. „Ich weiß ja nicht, was Sie an England so schätzen. Das Klima ist nichts für meine alten Knochen.“ Er machte eine Pause und schnaufte durch. „Ich hätte Ihnen auch die Ausgrabungen in Karnak finanziert … für etwa einen Monat.“ Er kämpfte sich weiter die Anhöhe hinauf und blieb, völlig aus der Puste, neben ihr stehen.

„Es ist die beeindruckende Geschichte, die vielen mittelalterlichen Burganlagen und die malerische Landschaft.“ Sam blieb völlig unbeeindruckt von seiner schlechten Laune.

„Wie bitte?“ Svensson hechelte immer noch wie ein alter Hund nach einem ausgedehnten Spaziergang.

„Sie wollten wissen, was ich an England mag“, erinnerte sie ihn.

„Ah.“ Er nickte knapp. „Nun, jedem das Seine“, sagte er und warf einen kurzen Blick auf das Panorama. „Und hier soll sich das also damals abgespielt haben?“

„Hm?“ Sam runzelte die Stirn.

„Na, diese Artus-Sache.“ Er wedelte abfällig mit einer Hand.

„Oh ja, ja. Seine Zeugung, um genau zu sein.“

„Ich weiß ja nicht, wie man so etwas behaupten kann“, sagte er abschätzig. „Darüber werden die Menschen damals wohl kaum Buch geführt haben.“

„Es gibt doch immer irgendwelche Menschen, die sich erinnern, Mr Svensson.“

Er seufzte. „Sie wissen schon, dass es nur eine Legende ist? Nach neuesten Erkenntnissen geht die Artus-Sage auf einen römischen Feldherrn namens Lucius Artorius Castus zurück.“

Sam nickte schwerfällig und wandte sich wieder der Aussicht zu. Wie oft hatte er ihr das schon eingetrichtert? Als hätte sie nicht auch schon davon gehört. Für sie war es jedoch nichts weiter als eine Behauptung. Sie fußte lediglich auf Vermutungen. Als Archäologin sah sie sich auch in der Pflicht, den faszinierenden Zauber alter Legenden zu bewahren und nichts auszuschließen.

Die Wolken zogen schnell. Der Wind schob sie weiter in Richtung Meer. Zaghaft bahnten sich die Sonnenstrahlen ihren Weg hinab auf die raue See, wo sie die Wellen zum Glitzern brachten.

„Es ist unglaublich schön, nicht?“ Ihre Augen strahlten vor Freude. Svensson hingegen zückte erst einmal sein Fernglas, das ihm um den Hals b