: Rhys Bowen
: Ein Mord unter Gentlemen
: dp Verlag
: 9783986376369
: 1
: CHF 6.40
:
: Erzählende Literatur
: German

In der Königsfamilie stehen die Feiertage bevor, doch ein Gast hegt wenig feierliche Absichten…
Lady Georgie ermittelt weiter in der Cosy-Krimi-Reihe vonNew York Times Bestseller-Autorin Rhys Bowen

Lady Georgie plant hingebungsvoll ihr erstes Weihnachten als verheiratete Frau. Doch spontan werden sie und ihre ganze Familie auf königliche Bitte hin nach Sandringham eingeladen. Georgie ist klar, dass sie mal wieder für die Königin auskundschaften soll, wie es zwischen dem Prince of Wales und seiner speziellen amerikanischen Freundin Mrs. Simpson steht. Doch tatsächlich ist der Auftrag Ihrer Majestät viel ernster: Auf dem Anwesen gab es mehrere tödliche„Unfä le“ unter den Mitgliedern des royalen Haushalts, und dann wird bei der Jagd sogar auf den Prince of Wales geschossen. Georgie versucht herauszufinden, ob die königliche Familie in Gefahr ist. Doch diesmal riskiert sie mit ihren Ermittlungen nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer großen Liebe Darcy…

W itere Titel dieser Reihe
Die königliche Spionin (ISBN: 9783960878117)
Adel verpflichtet ... zum Mord (ISBN: 9783960878124)
Königli he Verschwörung (ISBN: 9783960878131)
Adel unter Verdacht (ISBN: 9783960878148)
Ein königliches Geheimnis (ISBN: 9783960878155)
Dem Adel auf der Spur (ISBN: 9783960879220)
Ein königlicher Todesfall (ISBN: 9783960879237)
Juwelen aub in den Hollywood Hills (ISBN: 9783960879244)
Ein Prinz auf Abwegen (ISBN: 9783960879251)
Zur Krönung: Mord (ISBN: 9783960879268)
Rache Royal (ISBN: 9783960879275)
Zur Hochzeit ein Mord (ISBN: 9783960879282)
Mord in der High Society (ISBN: 9783960879299)
Ein mörderisches Erbe (ISBN: 9783986372200)
Mörderi che Mission (ISBN: 9783987782848)

E ste Leser:innenstimmen
„Humorvoll und leicht geschrieben– ein Cosy-Crime zum verschlingen!
„Lady Georgie bei ihren Fällen zu begleiten, ist einfach immer wieder eine Bereicherung!
„Ich konnte diesen fesselnden Wohlfühlkrimi nicht mehr aus der Hand legen!
„Rhys Bowen hat das Talent, Witz und Spannung in einem perfekten Verhältnis zu kombinieren.



Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren, studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen königlichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zunächst schrieb sie Kinderbücher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration für ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Kapitel 1


25. November 1935, Eynsleigh House, Sussex

An einem nebligen Novembermorgen blicke ich aus dem Fenster.

Ein Reh und ein Kitz stehen am Rande unseres Waldes, und ein paar Hasen sind gerade über das Gras geflitzt. Es ist kaum zu glauben, dass dieser schöne Ort nun mein Zuhause ist und dass mein Leben von nun an so geregelt ist. Ich kann auch immer noch nicht ganz glauben, dass ich mit einem wunderbaren Mann verheiratet bin. Manchmal möchte ich mich kneifen, um herauszufinden, ob ich träume. Aber in diesem Fall möchte ich nicht mehr aufwachen!

„Christmas is coming, the geese are getting fat, please to put a penny in the old man’s hat“, sang mein Hausmädchen Sally mit hoher, süßer Stimme, während sie den Staubwedel über die Porträts in der langen Galerie schwang. Den Wert von Staubwedeln habe ich nie wirklich erkannt. Alles, was sie zu bewirken scheinen, ist, dass der Staub von einer Oberfläche wegfliegt und auf einer anderen in der Nähe landet. Das war in diesem Moment tatsächlich der Fall, doch dann kam Sally in die richtige Stimmung und staubte wie ein Orchesterdirigent im Takt ihres Gesangs ab.

Sie war ein wenig zu optimistisch, was das bevorstehende Weihnachtsfest betraf. Es war noch einen Monat entfernt, eine Idee, die nur am Rande meines Bewusstseins auftauchte. Aber mit dem Lied wurde mir plötzlich klar, dass ich etwas tun musste, um mich auf die Weihnachtszeit vorzubereiten. Nun, da ich Herrin über ein großes Haus war, würde es an mir liegen, mich um die Dekoration zu kümmern, Gäste einzuladen, Geschenke zu kaufen …

Donnerwetter, dachte ich, als mir klar wurde, was von mir erwartet werden könnte.

Bisher war Weihnachten auf dem Schloss meiner Familie in Schottland eine trostlose Angelegenheit gewesen, denn meine Schwägerin Hilda, Herzogin von Rannoch, allgemein bekannt als Fig, erlaubte immer nur einen Holzscheit auf dem Feuer, obwohl die Stürme regelmäßig Bäume auf dem ganzen Anwesen fällten.

Zum ersten Mal konnte ich den Feiertag erleben, von dem ich immer geträumt hatte – in meinem eigenen Haus, mit meinem frischgebackenen Mann und vielleicht mit Familie und Freunden. Ich stellte mir vor, wie ich mit meinen Liebsten an einem prasselnden Kaminfeuer sitzen würde, und ging ins Arbeitszimmer, um Papier und Bleistift zu holen und eine Liste der einzuladenden Personen zu erstellen. Darcy saß am Schreibtisch und sah überrascht auf, als ich hereinkam.

„Hallo – ich habe dich gar nicht kommen hören.“

„Entschuldigung, störe ich bei etwas?“, fragte ich.

„Nein. Nur ein paar Kleinigkeiten, die ich versprochen habe, für das Außenministerium zu klären.“ Er schenkte mir das wunderbare Lächeln, das mich auch nach vier Monaten Ehe immer noch zum Schmelzen brachte wie Eiscreme an einem heißen Tag. „Brauchst du mich?“, fragte er.

„Nein, ich wollte nur ein paar Blätter holen“, sagte ich, „aber Sally hat davon gesungen, dass Weihnachten vor der Tür steht, und da ist mir klargeworden, dass es an mir ist, die Dinge zu regeln. Ich bin sicher, dass wir auf dem Anwesen einen geeigneten Baum finden können, und Mrs. Holbrook wird wissen, wo die Dekoration gelagert ist, aber wir sollten Leute einladen, nicht wahr? Dieses Haus ist viel zu groß für uns beide.“

„Eine Hausparty, meinst du?“

„Oh je, das klingt ein bisschen groß und formell, nicht wahr? Ich dachte eher an Leute wie Mama und Max, Großvater, Belinda und deinen Vater und Zou Zou. Unsere engsten Angehörigen.“

„Mir ist aufgefallen, dass du deine nächsten Verwandten nicht erwähnt hast.“

Er sah mich mit einem bösen Grinsen an.

„Meinen Bruder, meinst du?“ Ich hielt inne und sammelte meine Gedanken. „So sehr ich Binky und meinen Neffen und meine Nichte auch liebe, er müsste seine Frau mitbringen. Außerdem hat der Herzog von Rannoch um Weihnachten herum Verantwortung zu tragen. Er muss sich als Weihnachtsmann verkleiden und den Kindern der Crofters Geschenke überreichen, und am Silvesterabend muss er den Ball der Gillies leiten. Und Figs furchtbare Schwester Ducky wird sich ihnen anschließen müssen. Und ihr noch schrecklicherer Schwager Foggy und ihre absolut entsetzliche Tochter Maude.“ Ich machte eine Pause und fügte hinzu: „Und Fig wäre sowieso zu geizig, um die Zugtickets zu bezahlen.“

„Ich nehme an, das ist ein Nein“, sagte er, was mich zum Lachen brachte. „Aber was ist mit deinen adeligen Verwandten? Der König und die Königin sollten der Party doch etwas Klasse verleihen, oder nicht?“

Ich warf ihm einen strengen Blick zu. „Du machst Witze“, sagte ich. „Du weißt genau, dass sie zu Weihnachten immer nach Sandringham fahren, und außerdem geht es dem König nicht gut. Und er hasst es, in den Häusern anderer Leute zu wohnen.“

„Nun, es gibt immer noch den Prinz von Wales, und vergiss nicht Mrs. Simpson.“ Er lächelte immer noch.

„Nur über meine Leiche“, entgegnete ich. „Sie ist die letzte Person auf der Welt, mit der ich meine Feiertage verbringen möchte – abgesehen von Fig. Oder müsste es heißen ‚mit der ich meine Feiertage verbringen wol