: Ursula Poznanski
: Die Burg Ein atemberaubender KI-Thriller aus der Feder von SPIEGEL-Bestsellerautorin Ursula Poznanski
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426448380
: 1
: CHF 21.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Willkommen zu einem mörderischen Escape Game: Der KI-Thriller »Die Burg« von Bestseller-Autorin Ursula Poznanski kombiniert Mittelal er-Atmosphäre mit einem top-aktuellen KI-Szenario zu Nervenkitzel, der atemlos macht! Es hat ihn buchstäblich Unsummen gekostet - doch Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau nicht nur einfach instandsetzen lassen: Die unterirdischen Geheimgänge, Gruften und Verliese wurden mithilfe modernster Technik zu einer einzigartigen Escape-Welt ausgebaut. Eine künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass das Spiel auf jede Besuchergruppe individuell zugeschnitten ist. Ob mittelalterliche Festung, Vampirschloss oder Fantasywelt - Burg Greiffenau kann alles sein, was sich die Spieler wünschen. Um sein grandioses Werk zu testen, lädt Nevio eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Experten ein. Niemand ahnt, dass die KI längst beschlossen hat, ihr eigenes Spiel zu spielen. Und darin ist ein Happy End nicht vorgesehen. Was passiert, wenn eine KI über dein Schicksal entscheidet - auf eine Weise, die niemand vorhersagen kann? Wendungsreich und hochspannend spielt Ursula Poznanskis KI-Thriller mit Szenarien, die ganz nah am Puls der Zeit sind. Entdecken Sie auch Ursula Poznanskis Thriller-Reihe »Vanitas« um eine Blumenhändlerin mit tödlicher Vergangenheit und die temporeiche Krimi-Reihe um die junge Wiener Kommissarin Fina Plank (»Stille blutet« und »Böses Licht«).

Ursula Poznanski lebt mit ihrer Familie in Wien. Die ehemalige Medizinjournalistin ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache: Mit ihren Jugendbüchern und Thrillern für Erwachsene ist sie Jahr für Jahr ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden, ihre begeisterte Leserschaft hat ihr zu einer deutschen Gesamtauflage von bereits über 4 Millionen Exemplaren verholfen.

2.


Ist Melerski schon da?« Wie gewohnt war Nevio in den Kontrollraum geplatzt, ohne sich vorher anzukündigen, und erwischte Alissa mit vollem Mund, ein angebissenes Thunfischsandwich in der Hand. Antworten unmöglich. Sie schüttelte den Kopf, zuckte bedauernd mit den Schultern und griff nach dem Diensthandy.

Nein, keine Nachricht von dem Professor. Sie kaute schneller, schluckte. »Er hätte vor einer halben Stunde eintreffen sollen. Vielleicht steckt der Wagen im Stau, aber wir haben ja noch fast zwei Stunden bis zur Präsentation.«

Nevio wippte auf den Zehenballen, fuhr sich durchs wirre Haar. Er war nervös, aber auf die gute Art, die ihn vor Tatendrang beinahe platzen ließ. Alissa kannte ihn mittlerweile lange genug, um das einschätzen zu können. Sie rollte mit ihrem Drehstuhl von der Wand mit den Überwachungsmonitoren weg zum Büro-PC. Klickte die Gästeliste an.

»Also, Maxim Ascher ist da, aber dem hast du ja schon eine kleine Kostprobe gegeben.« Das Du fiel ihr ihm gegenüber auch nach mehr als zwei Jahren nicht immer leicht, aber Nevio bestand darauf, dass sich alle im Team mit dem Vornamen ansprachen. In seinem Fall mit dem einzigen Namen.

»Yvonne Rothe ist vor einer Stunde eingetroffen, Petra Seifert vor zehn Minuten. Sie ist auf ihr Zimmer gegangen und will noch duschen, bevor sie zu den anderen stößt.«

»Die Handys sind eingezogen?« Nevio zerrte an einer Haarsträhne; es wirkte, als müsse es wehtun, aber er verzog keine Miene.

»Ja. Die sind im Safe der Security, bis auf das von Rothe, weil …«

»Sonderregelung, ich weiß«, unterbrach ihr Chef sie. »Was ist mit Strauss?«

Alissa zog eine Grimasse. »Der hat verschlafen. Der Fahrer musste ihn aus dem Bett klingeln, aber sie sind auf dem Weg. Bei ihm ist die Anfahrt am kürzesten, ich denke, er wird etwa gleichzeitig mit Professor Melerski eintreffen.«

Allerdings nicht alleine. Dieses Detail, das der Fahrer Alissa anvertraut hatte, behielt sie im Moment noch für sich. Emil Strauss würde mit seiner neuesten Freundin anreisen. Und nach allem, was der Fahrer angedeutet hatte, war »neu« höchst wörtlich zu nehmen. Wenn er Strauss richtig verstanden hatte, dann kannten die beiden sich erst seit letztem Abend.

»Ich möchte, dass keiner von ihnen die Demonstration verpasst.« Nevio stellte sich ans Fenster. »Verschiebe zur Sicherheit das Abendessen um eine Stunde nach hinten.«

»Okay.« Alissa suchte auf ihrem Handy die Nummer der Catering-Firma. »Aber dann sollten wir für Snacks sorgen, bevor ihr nach unten geht. Ich kümmere mich darum.«

 

Nicht mein Job, dachte sie, als sie wieder alleine war. Eigentlich war Cem für alles zuständig, was Gastronomie und Hotels betraf, aber der hatte sich noch einmal eine Woche freigenommen – damit er die Eröffnung mit voller Kraft angehen könne. Das Team der Taverne habe er bis ins Detail instruiert, außerdem werde es Alissa wohl kaum überfordern, notfalls ein paar Zusatzanweisungen zu geben?

Freizeichen bei der Catering-Firma, kurz darauf ein genervt klingender Mitarbeiter, bei dem sie die Lieferung des Abendmenüs um eine Stunde nach hinten verlegte, dafür aber eine zusätzliche Häppchenbestellung aufgab. Möglichst bis fünf Uhr, danke.

Ihr eigenes Sandwich lag immer noch angebissen auf dem Teller. Alissa griff danach und stellte sich ans Fenster. Von hier aus überblickte sie die Zufahrtsstraße, auf der sich jetzt endlich eine der Limousinen näherte und auf dem großen Besucherparkplatz hielt.

Heraus stieg ein fülliger Mann mit grauem Bart und Glatze, der ausführlich gähnte, bevor er sich auf den Weg zum Tor machte, gefolgt von dem Fahrer mit seinem Gepäck.

Melerski war da. In Gedanken hakte Alissa den Namen des Professors auf der Liste ab. Fehlte also nur noch Emil Strauss, bei dem sie nach wie vor nicht begriff, warum Nevio ihn dabeihaben wollte.

Wieder legte sie ihr Brot ab, wusch sich schnell die Hände und lief die Wendeltreppe nach unten in den Hof der Vorburg, am Richtplatz vorbei und über den Zwinger bis zum Torturm. Dort war Lothar Melerski stehen geblieben und begutachtete den brusthohen Wappenstein an der Fassade. Ein Adler mit dem Unterleib eines Löwen, der seine Schwingen über gekreuzten Schwertern a