: Christina Jones
: Zimt und Zauber Roman
: Goldmann
: 9783641043032
: 1
: CHF 5.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 416
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB/PDF
Ein Schuss Liebe und eine Prise Humor - das Rezept für zauberhafte Lesestunden!
Kaffeeklatsch und Butterfahrt scheinen die einzigen »Abenteuer« zu sein, auf die Mitzi Blessing sich noch freuen kann. Schließlich hat sie keinen Job, keinen Mann, kein Hobby und ist nicht mehr die Jüngste. Aber mit ihren knapp über fünfzig Lenzen zählt Mitzi sich noch lange nicht zum alten Eisen. Und spätestens, als ihr das alte Kochbuch ihrer Großmutter in die Hände fällt, weiß sie, was zu tun ist. Denn die außergewöhnlichen Rezepte versprechen nicht nur köstliche Gerichte. »Wünsch-Dir-Was-Pie« und »Verführungs-Pudding« bringen auch mehr Abwechslung in Mitzis Leben, schneller als ihr lieb ist ...

Wünsche können wahr werden, man muss nur an sie glauben ....


Christina Jones schreibt seit ihrer Kindheit, aber ihre liebste Geschichte schrieb das wahre Leben. Nämlich die, wie ihr Vater, ein Zirkusclown, ihre Mutter, eine Lehrerin, kennenlernte. Beide arbeiteten aushilfsweise in einem Kaufhaus - er als Weihnachtsmann und sie als seine Weihnachtsfee. Neben Romanen schreibt Christina Jones Kurzgeschichten und Artikel für Magazine und Zeitungen. Ihr erster Roman wurde mit dem WHSmith Preis für junge Talente ausgezeichnet. Nach Jahren auf Reisen lebt Christina Jones nun mit ihrem Mann und einer Schar Katzen in Oxfordshire, England.

14. Kapitel (S. 159-160)

Sämtliche Pyromanen aus Hazy Hassocks hatten der Feuerwerksnacht am fünften November voller Vorfreude entgegengefiebert. Nun leuchteten am Abendhimmelüber dem Gemeindesaal von Hazy Hassocks unzählige bunte Farbfontänen auf, während der Boden unter gewaltigen Detonationen erbebte. Auch drinnen flogen die Funken.

Der Filzhutmann, noch sichtlich mitgenommen von Halloween, zuckte unter dem Lärm der zahlreichen sich anbrüllenden Leute zusammen, während er sich vorsichtig zwischen den lauten Grüppchen hindurchwand, Zettel verteilte und besorgt nickte. Lav und Lob Banding trotteten hinter ihm drein und verkündeten lautstark, dass sie unerlässliche Mitglieder der American Drama Group seien. Der Filzhutmann stimmte ihnenüber die Schulter hinweg zu, ja, sie hätten sich für American Drama ebenso eingetragen wie für alles andere, doch der Charakter der ersten geplanten Produktion spräche doch eher dafür, dass sie im Zuschauerraum– und dort vorzugsweise ganz hinten– Platz nehmen sollten.

Die Bandings, deren Fahrradhelme mittlerweile Heiligenscheine aus schwarzem Plastik zierten, nachdem man die Hexenhüte hatte herunterschneiden müssen, ließen sich nicht davon abbringen, dass sie sich in der Tanzgruppe blendend machen würden. Schließlich hatten sie als junge Mädchen in Gilbert-and-Sullivan-Operetten mitgewirkt. Mitzi verfolgte das Treiben von der Bühne aus, inzwischen der festenÜberzeugung, dass sie für die Fitten Fünfziger nicht mehr wichtig war. Sie hatten jemanden gebraucht, der sie zusammenbrachte und anregte, Kontakte zu knüpfen, doch jetzt lief auch ohne sie alles wie am Schnürchen.

Der Gemeindesaal sollte jeden Mittwochabend für ein allgemeines Treffen reserviert sein, während die speziellen Aktivitäten auf einem ordentlich getippten Stundenplan aufgelistet waren. Der Fitte-Fünfziger-Club hielt Tarnias vorläufige Einwilligung für in Stein gemeißelt, doch Mitzi wusste es leider besser. Vielleicht würden die Unternehmungen des FFC auch ohne sie weiter florieren, doch Tarnia würde ihnen den Gemeindesaal nicht ewigüberlassen. Also stand ein zweiter Besuch bei Tarnia an, und zwar schon bald, wenn die Fitten Fünfziger von Hazy Hassocks ihre Lebensader behalten wollten. Sie sah auf die Uhr.

Wenn sie jetzt aufbrach, würde sie Tarnia doch bestimmt zu Hause antreffen, oder? Wahrscheinlich flogenüberall Raketen durch die Luft, und sie hatte auch keineÜberredungstörtchen in der Handtasche, mit denen sie ein weiteres Mal alles in ihrem Sinne hätte beeinflussen können, doch am besten brachte sie es rasch hinter sich. Neben ihr plauderten June und Sally fröhlich, flankiert von etlichen anderen Mitgliedern des FFC. Die Halloween-Party hatte allen unheimlich gut gefallen– zumindest soweit sie sich erinnern konnten. Es war alles so lustig gewesen, das mussten sie unbedingt bald wiederholen– ach, und falls Mitzi noch mehr traditionelle Landfrauenrezepte von ihrer Großmutter hatte, würden sie sich von ihr gern Snacks für ihre eigenen Partys liefern lassen, natürlich gegen Bezahlung und nur, falls die spektakulären Wirkungen garantiert waren.