: Ursula Poznanski
: Schatten Salzburg-Thriller
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644213012
: & Wenninger ermitteln
: 1
: CHF 10.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine Entführung. Drei Morde. Und ein Täter aus der Vergangenheit ... Ein Mann, grausam zugerichtet in seiner Wohnung. Eine Hebamme, ertränkt in einem Bach - zwei Fälle, die Beatrice Kaspary als Ermittlerin im Dezernat Leib und Leben der Polizei Salzburg lösen muss. Schnell erkennt Beatrice, dass die beiden Morde zusammenhängen - und dass sie etwas mit ihr zu tun haben müssen. Denn sie kannte beide Toten. Sie konnte sie nicht leiden. Und sie weiß: Wenn sie nicht handelt, wird es weitere Opfer geben ...

Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher 'Erebos' und 'Saeculum' landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller 'Fünf' auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten 'Blinde Vögel', 'Stimmen' und 'Schatten'; gemeinsam mit Arno Strobel 'Fremd' und 'Anonym'. Inzwischen widmet sich Ursula Poznanski ganz dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

1. Kapitel


Das Klingeln ihres Telefons drang nur langsam bis in ihr Bewusstsein durch, es war der Refrain von Lilly AllensFuck you, der Ton, den sie für Achim eingestellt hatte.

Beatrices Kopf lag noch an Florins Schulter, oder vielleicht auch schon wieder, und sie löste sich ebenso langsam wie unwillig aus seiner Umarmung, stieg aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Schloss die Tür hinter sich, ehe sie das Gespräch entgegennahm. «Guten Morgen.»

«Von wegen, guten Morgen.» Achim war bereits auf Betriebstemperatur, sie hörte es an seiner Stimme. Wach und geladen bis zum Anschlag. «Kannst du mir verraten, wo du Minas Taschenrechner versteckt hast? Sie hat heute Mathetest, und er ist nirgendwo zu finden.»

Wo ich ihn versteckt habe. Beatrice ließ sich auf den Badewannenrand sinken. Es war gerade Viertel nach sechs, da schliefen die Kinder noch, auch wenn sie bei ihrem Vater übernachteten, der jetzt zwar nicht mehr nachts anrief, um sie zu terrorisieren, aber Beatrice mit Vorliebe frühmorgens aus dem Schlaf riss. Er wusste, sie stellte das Handy nicht lautlos, wenn Jakob und Mina bei ihm waren.

«Ich habe gar nichts versteckt. Wenn der Rechner nicht in Minas Tasche ist, hat sie ihn wahrscheinlich in der Schule gelassen.»

Achim schnaubte. «Wäre es zu viel verlangt, dass du in ihr Zimmer gehst und nachsiehst?»

Beatrice schloss für einen Moment die Augen. Sie würde wieder einmal lügen müssen, denn Achim wusste nichts von der Beziehung zwischen ihr und Florin; erst recht wusste er nicht, dass sie die Nächte, in denen die Kinder außer Haus waren, ebenfalls anderswo schlief. Ihr graute zu sehr vor dem, was er dann lostreten würde, er machte ihr schon jetzt das Leben so schwer wie möglich.

«Okay, ich gehe nachsehen. Moment.» Sie senkte die Hand mit dem Handy, zählte bis zwanzig, hob es dann wieder ans Ohr. «Nein, da ist nichts. Ich bin sicher, der Rechner ist in der Schule. Und Mina ist alt genug, um ihre Sachen selbst zusammenzuhalten.»

Achim lachte höhnisch auf. «Natürlich. Hauptsache, du musst dich um nichts kümmern, nicht wahr?» Damit legte er auf.

Beatrice widerstand der Versuchung, das Handy in die Ecke zu pfeffern. Stattdessen beugte sie sich über das Waschbecken und klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht.

Achim war nicht der einzige Unsympath, der heute ihren Weg kreuzen würde. Ihr stand ein anstrengender Tag bevor.

Sie seufzte. Erinnerte sich daran, wie beschwingt sie sich nach Kossars Mitteilung, er würde wieder einmal für ein Jahr in dieUSA gehen, gefühlt hatte. Er würde seine Profiler-Ausbildung fortsetzen und bei seiner Rückkehr noch besserwisserischer sein, aber das war okay. Beatrice hatte sich darauf gefreut, mit einem anderen Psychologen zusammenarbeiten zu können, oder diesmal vielleicht sogar mit einer Psychologin?

 

Florin war zu ihr gekommen, umarmte sie von hinten und küsste ihre linke Schulter. «Wir müssen, Bea. Willst du zuerst duschen?»

Sie stellte das Wasser so heiß, dass es beinahe schmerzhaft war; danach drehte sie den Hebel zur anderen Seite, bis an den Anschlag. Die Kälte brachte ihr Her