: Mary Kay Andrews
: Der geheime Schwimmclub Roman
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104911205
: Die Sommerbuchreihe
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 592
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Vier Freundinnen, ein geheimer Schwimmclub und eine Insel, die zum Träumen einlädt Sie waren jung, als sie ihren geheimen Schwimmclub auf der verwunschenen Insel Talisa gründeten: Josephine, Millie, Ruth und Varina. In den langen Sommernächten gingen sie nachts schwimmen, vertrauten einander ihre Geheimnisse und Lebenswünsche an - bis ein schicksalhaftes Ereignis die Frauen trennte. Jetzt, viele Jahrzehnte später, ist Josephine schwer erkrankt, und sie möchte ihre Freundinnen unbedingt noch einmal wiedersehen. Also beauftragt sie die junge, alleinerziehende Anwältin Brooke, sie zu finden und nach Talisa zu bringen, um dann das Rätsel von damals zu lösen. Noch mehr glückliche Lesestunden mit Mary Kay Andrews: ?Die Sommerfrauen?, ?Sommerprickeln?, ?Weihnachtsglitzern?, ?Sommer im Herzen?, ?Winterfunkeln?, ?Liebe kann alles?, ?Ein Ja im Sommer?, ?Mit Liebe gewürzt?, ?Kein Sommer ohne Liebe?, ?Auf Liebe gebaut?, ?Zurück auf Liebe?,  ?Sommernachtsträume?, ?Zweimal Herzschlag, einmal Liebe?, ?Liebe und andere Notlügen?, ?Der geheime Schwimmclub?, ?Sommerglück zum Frühstück?

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ?Die Sommerfrauen? gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.

2.


Als Brooke am Freitagmorgen ihren Volvo vor dem Büro geparkt hatte, hörte sie bereits, dass laute Musik aus ihrem Büro dröhnte. Jaulende Gitarren, harte Drums, rockige Countrymusik. Brooke holte ihr Pfefferspray aus der Tasche und schlich lautlos zur leicht angelehnten Tür.

Mit dem Fuß trat sie dagegen und schob vorsichtig den Kopf hinein.

Der Eindringling war so konzentriert und beschäftigt, dass er nicht mal aufsah: Brookes Angestellte Farrah saß an der Empfangstheke, die nackten Füße auf der Arbeitsfläche, und sang mit wippendem Kopf das Lied aus dem Radio mit. »Play it again, play it again, play it again«, wiederholte sie und trommelte auf die Tischplatte.

Brooke reckte sich nach dem kabellosen Lautsprecher auf dem Aktenschrank und schaltete ihn aus.

Das Mädchen erschrak und sprang auf.

»Mensch, Brooke!«, rief sie und griff zu dem Fläschchen mit Nagellack, mit dem sie ihre Zehennägel lackiert hatte. »Du hast mir einen Riesenschreck eingejagt!«

»Und ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen, als ich die Musik gehört und die offene Tür gesehen habe«, gab Brooke zurück. Sie hob das Pfefferspray hoch. »Du kannst von Glück sagen, dass ich nicht sofort gesprüht habe.«

»Was machst du denn hier? Ich dachte, du müsstest heute Vormittag zu Brittni ins Gefängnis«, sagte Farrah und schielte zu der Uhr über den Aktenschränken.

»Und ich dachte, du hättest in der zweiten Stunde Englisch.«

Farrah Miles war im letzten Jahr an der Highschool und außerdem Henrys Babysitterin. Brooke kannte die Schülerin seit September, als sie ihren Rechtsanwaltsberuf an der örtlichen Highschool vorgestellt hatte. Während Brookes Vortrag hatten die meisten Jugendlichen vor sich hin gedöst oder auf ihr Handy gestarrt. Doch am Tag danach war Farrah, ein zierliches blondes Mädchen mit einem winzigen Goldstecker in der Nase, blau-grünen Strähnen und einer Schwäche für Cowboystiefel und super kurz geschnittene Jeans, in Brookes Kanzlei aufgetaucht und hatte verkündet, sie würde sich für Jura interessieren und einen Job suchen.

Farrah war klug und tüchtig – wenn sie wollte –, und so hatten die beiden sich geeinigt, dass Farrah fünf Tage nach der Schule im Büro arbeitete und zusätzlich als Babysitterin für den dreijährigen Henry einsprang.

Farrah setzte sich wieder und fuhr mit ihrer Pediküre fort. Sie tupfte violetten Lack auf den großen Zeh. »Mr. Barnhart ist so mies! Bis zum Abschluss sind es nur noch zwei Wochen, und mein Notendurchschnitt steht eh schon fest, aber trotzdem will er mich nicht von der letzten Prüfung befreien wie alle anderen Lehrer.«

»Heißt das, du schwänzt? Farrah, er kann dich immer noch durchrasseln lassen. Darüber haben wir doch schon gesprochen. Wenn du an die Universität von Georgia willst, brauchst du einen richtig guten Notendurchschnitt.«

Farrah machte ein genervtes Gesicht. »Die nehmen mich doch sowieso nicht, Brooke. Wozu der ganze Aufwand? Lieber geh ich auf ein Community College, wie alle anderen. Kein Ding.«

Brooke rollte mit ihrem Schreibtischstuhl zu Farrah hinüber und hielt wenige Zentimeter vor ihr an. Das Mädchen senkte den Kopf und tat, als würde sie sich auf ihre Füße konzentrieren. Brooke hob Farrahs Kinn hoch, um ihr in die Augen zu sehen.

»Hör mal zu, Farrah Michele Miles! Du hast wirklich gute Chancen. Dein Durchschnitt ist mit3,9 Punkten wirklich nicht schlecht, und du hast fast nur fortgeschrittene Kurse belegt, dazu komm