: Mary Kay Andrews
: Drei Sommer zum Genießen Die Sommerfrauen/Sommerprickeln/Sommer im Herzen
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104907000
: Die Sommerbuchreihe
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 1696
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Drei bezaubernde Sommerromane von Mary Kay Andrews in einem Band - die perfekte Urlaubslektüre! »Die Sommerfrauen«: Die Freundinnen Ellis, Dorie und Julia genießen ihren Sommerurlaub in einem Ferienhaus direkt am Meer. Da taucht plötzlich die geheimnisvolle Madison auf. Die Freundinnen nehmen sie bei sich auf. Wird dieser Sommer alles verändern? »Sommerprickeln«: Die Freundinnen Annajane und Pauline sind zur Hochzeit von Annajanes Exmann Mason und der reizenden Celia eingeladen. Doch ist Annajane wirklich über ihn hinweg? Und welches Geheimnis verbirgt Celia? »Sommer im Herzen«: Weil Grace das Cabrio ihres betrügerischen Ehemanns im Pool versenkt hat, muss sie eine Therapie machen. Doch bald beschließen die Teilnehmer, ihre eigenen Gruppensitzungen abzuhalten - in einer Bar direkt am Strand.

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ?Die Sommerfrauen? gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.

1


Es war kein vielversprechender Anfang für einen Urlaub, geschweige denn für ein neues Leben. Der Regen begleitete Ellis die gesamte Ostküste hinunter, peitschte gegen die Windschutzscheibe und erfasste ihren Wagen abwechselnd von allen Seiten. Bei diesen heftigen Sturmböen gelang es ihr so gerade, in der Spur zu bleiben.

Es war ihre eigene Schuld, fand Ellis. Sie hätte sich an ihren ursprünglichen Plan halten sollen: zu einer vernünftigen Zeit aufstehen und mindestens bis Tagesanbruch warten, um die Fahrt von Philadelphia nach North Carolina anzutreten. Stattdessen hatte sie auf eine verrückte Eingebung hin ihr Haus kurz nach Mitternacht abgeschlossen und war aufgebrochen.

Es war eine völlig untypische Entscheidung für Ellis. Aber schließlich war ihr altes Leben in Philly vorbei. Und irgendwann auf der langen Fahrt Richtung Süden hatte sie das Gefühl gehabt, ein neues Leben würde auf sie warten. Am Meer. Im Sommerurlaub.

Ellis holte tief Luft und kreiste mit den Schultern, zuerst vorwärts, dann rückwärts, um die Verspannungen durch die sechsstündige Autofahrt zu lockern. Sie griff nach dem Kaffeebecher im Halter ihres Honda Accord und nahm einen großen Schluck, um die Müdigkeit zu vertreiben.

Eine Stunde später sah sie das Schild: Nag’s Head,132 Meilen. Ellis lächelte. Der Regen war zu einem leichten Nieseln geworden. Gegen sieben Uhr würde sie an dem Haus ankommen, das den Namen »Ebbtide« trug.

Ihr Lächeln verblasste. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, so früh aufzubrechen? Gemäß der von ihr unterschriebenen Vereinbarung war das Haus erst ab zwei Uhr nachmittags bezugsfertig.

Sie verfasste in Gedanken eine E-Mail an sich selbst:

An:EllisSullivan@hotmail.com

Von:EllisSullivan@hotmail.com

Betreff: verunglückte Planung = geplantes Unglück

Aber die Nachricht musste noch in der Warteschleife ausharren. Der Highway stieg an, Ellis befand sich auf einer langen, sanft geschwungenen Brücke. Wieder so eine verflixte Brücke! Es war bestimmt die letzte. Auf der Chesapeake Bay Bridge war ihr schon ziemlich mulmig zumute gewesen. Ellis spürte, wie sich ihre Gesichtsmuskeln verkrampften, ihre Finger das Lenkrad umklammerten, ihr Herz raste. Ein Schweißtropfen rann ihr über den Rücken.

Nag’s Head befand sich auf der Inselkette Outer Banks vor der Küste von North Carolina. Wochenlang hatte sich Ellis mit Reiseführern, Landkarten und Routenplanern beschäftigt. Sie hatte sich mit der Geographie, ja sogar mit der Topographie der Insel vertraut gemacht. Nur eines hatte sie sich verboten: an die Sache mit den Brücken zu denken. Denn es war so: Brücken, selbst lächerliche Querungen wie die Sam Varnedoe Bridge zu Hause in Savannah, die Whitemarsh Island mit Wilmington Island verband, jagten Ellis Sullivan eine Heidenangst ein – wie ihre Freundinnen nur zu gut wussten.

Sie richtete den Blick unverwandt geradeaus, wagte nicht, nach rechts oder links auf das unter ihr fließende Wasser zu schauen. Als sie die Brücke schließlich hinter sich ließ, hatte sie feuchte Hände, und ihr T-Shirt war schweißgetränkt.

Jetzt war sie tatsächlich auf den Outer Banks angekommen. Schilder kleiner Ortschaften huschten vorbei: Corolla, Duck, Southern Shores, Kitty Hawk, Avalon Beach. Die Sonne ging auf, und Ellis war ein wenig befremdet, wie dicht bebaut die Uferzone war. Sie hatte d