Main Data
Author: Andreas Franz, Daniel Holbe
Title: Todesruf Julia Durants neuer Fall | Kriminalroman
Publisher: Verlagsgruppe Droemer Knaur
ISBN/ISSN: 9783426458242
Series: Julia Durant ermittelt
Edition: 1
Price: CHF 10.00
Publication date: 08/01/2022
Content
Category: Detective stories, thrillers, espionage
Language: German
Technical Data
Pages: 384
Copy protection: Wasserzeichen
Devices: PC/MAC/eReader/Tablet
Formate: ePUB
Table of contents
Der neue spannende Krimi um Deutschlands bekannteste Kommissarin Julia Durant von den Bestseller-Autoren Andreas Franz und Daniel Holbe Ein Fall, der die toughe Kommissarin vor ganz neue Herausforderungen stellt.   Weihnachten in Frankfurt. Eine junge Frau verlässt an Heiligabend spät ihre Familie, um ihrer Arbeit nachzugehen. In dieser Nacht zahlen die Freier erfahrungsgemäß besonders gut. Am nächsten Tag findet man ihre Leiche. Sie war im dritten Monat schwanger. Julia Durant und ihr Chef und zukünftiger Ehemann Claus sind zutiefst berührt. Das Schicksal der jungen Frau trifft Julia hart, die eigentlich mit Hochzeitsplanungen beschäftigt ist. Nach ein paar Tagen meldet sich Peter Brandt, Julias Kollege aus Offenbach: Auch hier wurde eine Tote gefunden, ein Callgirl mit betuchter Kundschaft. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden? Die zwei Frauen waren nur scheinbar auf eigene Rechnung tätig, in Wahrheit stand hinter beiden jemand, der abkassierte. Zwei Reviere, zwei Clans? Handelt es sich womöglich um eine Fehde unter Zuhältern?     Zum 22. Mal bereits ermittelt die Frankfurter Kommissarin Julia Durant in einem nervenzerfetzenden Fall. Ein Muss für alle Fans von Andreas Franz und Daniel Holbe. Julia Durant ermittelt unter anderem auch in folgenden Fällen:  - Band 21: Die junge Jägerin - Band 20: Der Flüsterer - Band 19: Der Panther - Band 1: Jung, blond, tot

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011.
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Mittwoch


Mittwoch,25. Dezember,9:15 Uhr

Auch der erste Weihnachtstag brachte Regen. Das Grau über der Stadt schien sämtliche Lichter und Feierlaune aufzusaugen, doch Julia Durant vermutete, dass es vielmehr an den beiden Schicksalen lag, die ihr und Claus gestern begegnet waren. Er stand gerade unter der Dusche, sie hielt eine Tasse Kaffee in den Händen. Unter den nackten Füßen der Perserteppich, ihre Zehen spielten mit dem Rand. Als das Festnetztelefon klingelte, zuckte sie zusammen. Früher, an Weihnachten, war es stets ihr Paps gewesen, der sich als Erstes gemeldet hatte. Meistens früh am Vormittag, da er wegen der Messen einen vollen Feiertagsfahrplan hatte. Doch heute kam der Anruf nicht aus München, sondern nur aus der Nachbarstadt. Es war Peter Brandt, Offenbach.

»Buon natale«, wünschte er, was seltsam klang, denn Brandt hatte zwar italienische Wurzeln, war aber sowohl dem Aussehen als auch dem Dialekt nach einer der typischsten Hessen, die Durant je erlebt hatte.

»Danke, dir auch. Ich vermute mal, du rufst nicht an, um uns gute, neue Mär zu bringen.«

»Wie misstrauisch du bist. Aber leider hast du recht. Es geht um die Tote an der Staustufe. Ist dein Liebster denn auch in der Nähe?«

»Im Bad.«

Brandt zögerte kurz. »Okay. Ist auch egal, wem von euch beiden ich es erzähle, es bleibt ja in der Familie. Also pass auf: Ich wurde gerade von der Sitte informiert. Es gibt eine Übereinstimmung bei den Fingerabdrücken. Unlängst, ich glaube, bei einer Razzia, wurde eine ganze Reihe von Frauen registriert, die in einem Escort-Ring organisiert sind. Nach außen hin mit einem sauberen, eleganten Anstrich.« Er hüstelte. »Luxusdamen. So verkauft man das wohl heutzutage der zahlungskräftigen Klientel. Auf den ersten Blick scheinen diese Frauen auf eigene Rechnung zu arbeiten.«

»Lass mich raten«, seufzte Durant. »Wenn man lange genug gräbt, führen die Fäden alle in ein gemeinsames Haus und zu denselben Hintermännern.«

Sie kannte das Spiel. In Frankfurt lief es nach demselben Muster.

»Genau so. Und du kannst dir vermutlich denken, dass keine der Frauen etwas preisgegeben hat und dass wir vermutlich auch keine Vermisstenmeldung erhalten werden. Wir sollten wohl dankbar sein, dass wir wenigstens die Personalien feststellen konnten. Bei der Toten handelt es sich um Natalie Marković, einunddreißig Jahre. Die Mutter kam damals mit ihr aus Ex-Jugoslawien hierher. Viel mehr weiß ich noch nicht.«

»Na ja. Wenigstens ein Anfang.« Durant suchte erfolglos nach einem Stift, fand keinen und tappte daher in Richtung Küche, wo sie sich die Daten auf die Rückseite von Claus’ ausgedrucktem Gänserezept notierte. In diesem Moment erklang seine Stimme: »Hast du was gesagt?«

Durant hielt das Mobilteil weg vom Mund und rief: »Peter Brandt ist am Apparat!«

Nasse Schritte patschten in Richtung Küche. Hochgräbe war in seinen Kapuzenbademantel gehüllt. Durant hielt ihm das Telefon hin, er formte ein lautloses Danke mit den Lippen und drückte anschließend die Lautsprechertaste.

»Frohe Weihnachten, Herr Kollege. Was liegt denn an?«

»Ich habe Julia die Identität der Ermordeten mitgeteilt. Eine Edelhure, wenn man das so ausdrücken will.«

»Dachte mir schon so etwas.«

Die beiden wechselten ins Wohnzimmer und nahmen auf dem Sofa Platz. Julia betrachtete verständnislos die nassen Flecke auf dem Boden. Wieso konnte er nicht auf ein Handtuch treten?

»Wir sollten uns im Laufe des Tages abgleichen«, schlug Brandt vor. »Was gibt es denn in Sachen Obduktion?«

Julia musste unwillkürlich lächeln. Theoretisch hätte Peter Brandt das auch direkt bei Andrea Sievers nachfragen können. Lag es wirklich nur daran, dass er die Zuständigkeitsgrenze der beiden Präsidien nicht verletzen wollte, oder rührte es daher, dass einmal mehr zwischen den beiden gewesen war? Sie erinnerte sich noch gut an die Trennung, die ihn weitaus härter getroffen hatte als sie. Andererseits war das viele Jahre her.

Hochgräbe berichtete in ein paar Sätzen vom Auffindeort, dem sexuellen Kontakt und der Strangulation.

»Das mit dem Sex ist ja nun wohl erklärt«, schloss er. »Wir suchen keinen Lie

 
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