: Stephen Grave
: MIAMI VICE 3: IM HÖLLENFEUER Der Roman zur legendären TV-Serie!
: BookRix
: 9783748782902
: 1
: CHF 5.30
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ihre Autos sind schnell und schnittig, ihre Kleidung ist teuer und entspricht der neuesten Mode, ihre Freundinnen sind attraktiv und sexy. Sie sind Polizisten - Polizisten in Zivil. Sie arbeiten im Untergrund... für Miami Vice. Ihr Rhythmus ist hart und gewalttätig wie das Leben auf den Straßen von Miami. Sie machen Jagd auf die Dealer, die großen und die kleinen, die eine friedliche Stadt blutrot färben... Crockett und Tubbs, die smarten Draufgänger von Miami Vice, haben den gefährlichsten Auftrag ihrer Laufbahn übernommen: Crockett muss sich in die Denkweise eines Serienmörders hineinversetzen und gerät dabei an den Rand des Wahnsinns. Tubbs schmuggelt sich in das schlimmste und am schärfsten gesicherte Gefängnis von Florida, aus dem es kein Entrinnen gibt. Mut und Intelligenz der beiden Polizisten werde auf eine harte Probe gestellt - und sollte einer versagen, müssen beide sterben...   MIAMI VICE - die legendäre TV-Crime-Serie (1984 - 1989) von Michael Mann hat wie kaum eine andere TV-Produktion das Bild der 1980er Jahre geprägt. Die Roman-Adaptionen von Stephen Grave fangen diese Atmosphäre und das düstere Neon-Noir-Feeling der Serie perfekt ein, die bis heute Kult-Status innehat. Der Apex-Verlag veröffentlicht die Roman-Serie als durchgesehene Neu-Ausgabe.

  1.


 

 

Ricardo Mallarme Tubbs wartete nicht darauf, dass ein Deal ablief. Er hatte sich auf angenehmste Weise von seinen Gedanken befreit. Der einzige Deal, der ablief, geschah genau hier und jetzt, so weich wie die Satinlaken, in die er eingehüllt war, so kühl wie die nächtlichen Meeresbrisen, die durch die dämmrige Abgeschiedenheit des Schlafzimmers zogen. Heute Abend gab es keine Deals und keinen Dienst. Heute Abend gab es nichts, was ihm im Kopf herumging. Nichts außer Laura Fortunato, und sie war sehr wohl in der Lage, seine Gedanken total in Anspruch zu nehmen.

Seine Hand griff zu dem Kristallkelch, der auf dem Nachttisch stand. Ein halbes Glas schal gewordenen Korbeis glitt kitzelnd durch seine Kehle, und gleichzeitig verspürte Tubbs ein entsprechendes Kitzeln unter den Laken. Lauras Kopf tauchte aus der Satinhülle auf, wobei sie schelmisch lächelte. Dann glitt sie ganz hervor und schmiegte sich an ihn. Keiner von ihnen trug heute Nacht mehr als ein Lächeln.

Laura war wirklich ein Kunstwerk.

Tubbs schloss die Augen und brachte ein sonores, widerhallendes Stöhnen hervor, das andeutete, dass er sich auf dem schmalen Grat zwischen tiefer, wohliger Befriedigung und Fasterschöpfung befand. Es wurde zum Schnurren, als seine Sinne, die einen Augenblick lang Lauras Anblicks beraubt gewesen waren, sie wieder wahrnahmen.

Augen: mandelförmig, so klar, dass es bisweilen schwer war, ihrem Blick direkt zu begegnen, von der Farbe eines gehaltvollencafé cubarto, gefleckt, wie es Tubbs' eigene Augen waren, mit einer erstaunlichen Iris im schimmernden Grün von Katzenaugen. Es waren Lauras Augen gewesen, die ihm zuerst aufgefallen waren. Nase: falkenförmig kühn, aggressiv wie die Nase von Tina Turner. Noch eine Frau, die man nicht herumschubsen oder zu leicht nehmen durfte. Ohren: feingebildet, dunkelbraun, zart und modelliert wie Keramik. Tubbs hatte das Gefühl, es wäre unangemessen, solche Ohren mit seiner üblichen Wortakrobatik und Witzchen und musikalischem Unsinn zu füllen. Diese Frau ließ sich nur ohne faulen Zauber beeindrucken. Mund: Lieber Himmel, dachte Tubbs. Ein ganzes Sonett für Lauras Mund, das wäre das mindeste. Und das brachte ihn zu ihren Beinen, ihren Brüsten, ihren perfekten Schlüsselbeinen, zu ihrer geschmeidigen Jaguarfigur, ihrer mühelosen Anmut, ihrer weichen Stimme, ihrer physischen Präsenz, die ihn verrückt machte, ihrer Berührung, zu ihren Händen, die ihn betasteten, zu ihrem Körper, der sich seinem eigenen näherte...

Tubbs' innere Drähte liefen heiß, und seine Sicherungen flogen raus. Er kehrte in die Wirklichkeit zurück, wo die Zeit stillzustehen schien, für den Augenblick alles sicher und nichts bedrohlich war, und öffnete die Augen wieder, um Laura anzusehen. Und um von neuem zu beginnen.

Immer noch lächelnd, kroch sie zu ihm, bis sie sich direkt in die Augen schauten, umfing ihn mit Armen und Beinen, stützte ihre Faust auf seine Brust und ihr Kinn auf ihre Faust. Die mandelgrünen Augen suchten verwirrt die seinen. Der Rhythmus der in ihr verborgenen Musik tanzte in diesen hypnotisierenden Augen.

»Also, jetzt ist es nach Mitternacht!«, sagte sie. »Respektierst du mich jetzt immer noch?«

Das kam für Tubbs völlig unerwartet, und er verschluckte sich fast beim Lachen. Laura hatte einen untrügerischen Instinkt für wohlgezielte Scherze.

»Ruhig, Weib!«, knurrte er in nachgemachter Machomanier. »Wo sind meine Socken? Wo ist das Geld fürs Taxi? Gib mir die Schlüssel zu deinem Wagen! Was hast du gesagt, wie du heißt, Schätzchen?«

Di