: G. F. Unger
: G. F. Unger Sonder-Edition 152 Das Gesetz von River Bend
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732573677
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 80
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Luke Larkin ist der Marshal der wilden Holzfällerstadt am Willamette River, in der er mit eiserner Hand für Ordnung sorgt. Doch es ist eine Ordnung eigener Art, denn der Mann, der sich das Gesetz von River Bend nennt, ist ein Bandit, der die Stadt bluten lässt und sogar an dem Mädchenhandel beteiligt ist, der die Bordelle in den vielen Holzfällercamps mit Nachschub versorgt. Larkin ist ein Teufel, und niemand wagt es, seinem schändlichen Treiben Einhalt zu gebieten. Aber dann kommt der geheimnisumwitterte Spieler Ben Harker in die Stadt ...

Lesen Sie in der G.F. UNGER SONDER-EDITION erstmals die Leih- und Taschenbücher des großen Western-Autors in einer 80-seitigen, ungekürzten Romanheft-Fassung!

Maggie Ballard und deren Mädchen stehen an der Reling der Willamette Queen, als das Dampfboot an einer der Landebrücken von River Bend festmachen will.

Es ist fast schon Abend, und die wilde Stadt am Willamette River kommt jetzt in dieser Stunde so richtig in Betrieb.

An einem Pfahl der Landebrücke lehnt ein Mann. Maggie Ballard deutet zu ihm hinüber und spricht dann zu ihren sieben Mädchen: »Seht ihr den da? Dies ist Luke Larkin, der Marshal von River Bend. Er ist ein verdammter Hundesohn, ein Mistkerl, wie es keinen zweiten gibt. Und er nennt sich das Gesetz von River Bend. Ich bin sehr froh, dass wir hier nur Holz übernehmen und einige Passagiere und Stückgut absetzen. Gleich geht es weiter. Denn müssten wir in dieser Stadt bleiben, dann ginge es uns schlecht. Wir würden bald nur noch für diesen Hundesohn anschaffen.«

Sie hat kaum ausgesprochen, als einer der beiden Kessel der Willamette Queen wie eine aufgepustete Tüte, die man zwischen zwei Händen zum Platzen bringt, hochgeht.

Doch der platzende Kessel der Willamette Queen ist keine harmlose aufgepustete Papiertüte, sondern ein mit kochendem Wasser gefüllter Riesenkochtopf, bei dem sich kein Deckel hebt, um den Dampf rauszulassen. Es gibt also eine Explosion, denn die Kessel der Willamette Queen sind ohnehin schon alt und haben viele durchgerostete Nieten.

Die Explosion ist gewaltig, und das kochende Wasser schießt mit den Trümmern der Deckaufbauten auf der Backbordseite gen Himmel.

Da sie aber mit der Steuerbordseite anlegen wollten, werden Maggie und deren Mädchen nicht sofort in Mitleidenschaft gezogen – auch alle anderen Passagiere nicht, die an der Reling das Anlegen beobachten wollten.

Maggie Ballard ist eine entschlossene Frau.

Sie kreischt mit sich überschlagener Stimme – denn sie weiß ja, es geht um Sekundenbruchteile: »Springt! Zum Teufel, springt!«

Sie tun es sofort, denn auch sie sind keine dummen Gänse, sondern erfahrene Frauen, die sich schon mehr als einmal in Gefahr befanden.

Als sie untertauchen zwischen dem Schiff und der Landebrücke, da fliegt auch der zweite Kessel in die Luft, mit ihm der Rest der Aufbauten – und viele menschliche Körper.

Es ist eine der üblichen Schiffskatastrophen, wie sie in diesen Jahren auf den Strömen nicht selten vorkommen, weil die Maschinisten immer wieder die Überdruckventile zu fest zudrehen müssen, um genügend Dampf zu schaffen als Kraft gegen die reißende Strömung.

Der Willamette River führt lei