: Kat v. Letters, Emilia Benedict
: TOXIN-KILLER Thriller: (Ermittlung in Jefferson City) Psychothriller, Spannung bis zum Schluss, Romantik inklusive (Jefferson City-Thriller: Aidan Carter ermittelt)
: tolino media
: 9783754653418
: Ermittlung in Jefferson City
: 1
: CHF 7.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 420
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sunset Hills: Kate erlebt in ihrer Kindheit einen grausamen Unfall, der ihr ganzes weiteres Leben prägt. Sie und ihre Schwester Lisa wachsen bei Onkel und Tante auf. Nicht weit entfernt, in Jefferson City, lernt Inspector Aidan Carter nach einigen Anlaufschwierigkeiten Jessica näher kennen. Ihre Freundin Emily ist von ihm nur wenig begeistert, sie misstraut dem Inspector. Als Jessica kurze Zeit später ein Paket mit einer Bombe erhält, werden Parallelen zu Opfern eines Serientäters deutlich. Aidan stellt sie kurz entschlossen unter seinen persönlichen Schutz. Er setzt alles daran, den Killer aufzuspüren und hinter Gitter zu bringen. Doch bis es so weit ist, gibt es weitere Opfer und immer wieder führen die Fäden zu Jessica. Sollte sie im Visier des Killers stehen? Kate, deren Leben von Tragik geprägt ist, Jessica, die Autorin, Aidan Carter, der Inspector. Drei Menschen, drei verschiedene Wege und doch hängt ihr weiteres Leben voneinander ab.

Kat v. Letters ist das Pseudonym der Autorin. Sie ist im Jahre '69 geboren und verbrachte ihre Kindheit im Land der Blauen Steine. Ihre Sturm- und Drangzeit hat sie später in eine sächsische Großstadt verschlagen, in der sie viele Jahre gelebt hat. Mittlerweile ist sie auf vielen interessanten Schauplätzen unterwegs. Wesentliche Basis ihrer Schreibweise sind akkurate Recherchen und Natürlichkeit ihrer Protagonisten.

Prolog


Sunset Hills, Missouri


»O mein Gott!«, brüllte Ronald erschrocken, als er wieder zur Straße schaute.

Der Fahrer neben ihm wechselte unverhofft auf seine Spur.

»Festhalten!«

Mit voller Kraft rammte er seinen Fuß auf das Bremspedal und stemmte sich dabei krampfhaft gegen das Lenkrad. Seine Frau Maria und die Töchter, Kate und Lisa, riss es von ihren Sitzen. Der Schreck durchfuhr ihre Glieder und jagte ihre Kehlen hinauf. Ihre gellenden Schreie vermischten sich mit dem Quietschen der Reifen. Ein Ruck. Der Sicherheitsgurt zurrte fest und bewahrte sie davor, frontal gegen die Scheibe zu krachen.

Der Wagen schlingerte. Ronald verlor die Kontrolle. Unmittelbar darauf folgte der Knall. Mit Wucht sauste das Fahrzeug gegen die Leitplanke. Der Querlenker brach. Verzweifelt versuchte Ronald das Lenkrad herumzureißen. Vergeblich. Das Vorderrad hatte sich im Radkasten verklemmt. Der Wagen schleuderte zur anderen Fahrbahnseite auf einen Graben zu und krachte mit der ganzen Längsseite hinein. Er knallte auf den Boden, hob ab und überschlug sich mehrfach, ehe er zum Erliegen kam.

 

Kate, Ronalds achtjährige Tochter, schrie vor Angst und Entsetzen. Das Quietschen der Reifen, der Knall. Alles Geräusche, die sie nicht kannte, dazu das panische Kreischen ihrer Schwester, auch Mom schrie. Das hatte sie noch nie getan.

Es krachte erneut. Kate wurde hin- und hergerissen, knallte gegen die Seitenscheibe, wieder zurück und noch einmal gegen die Scheibe und noch mal. Der Wagen hob ab und flog durch die Luft. Kribbeln durchzog ihren Bauch und dumpfer Druck legte sich auf ihre Ohren.

Schlagartig herrschte Totenstille. Absolut nichts war zu hören und eine seltsame Ruhe erfasste sie. Von ihrer Angst spürte sie nichts mehr, sie war verschwunden.

Fasziniert schaute Kate nach draußen.Wunderschön, dachte sie,wie in einem Märchen. Ein Windhauch zog seine Wogen durchs Gras und ließ die zarten Halme tanzen. Alles um sie herum bewegte und drehte sich im Zeitlupentempo, kippte zur Seite – weiter und stetig weiter – bis die Erde auf dem Kopf stand. Kate blickte begeistert nach unten auf den Himmel. Das Blau war fantastisch und die Sonne strahlte.

Allmählich verblasste diese Schönheit. Erst nahm Kate die Veränderung kaum wahr. Nur ein ganz leises Knacken, weit weg. Doch es kam näher, sehr rasch und drängte sich unvermittelt in ihr Bewusstsein. Die Frontscheibe zerplatzte. Plötzlich war ihre Sicht von feinen Linien unterbrochen, wie von einem riesigen Spinnennetz. Die Welt hörte auf, sich zu drehen, und stand still.

Mit einem Mal drang ein penetrantes Geräusch an ihr Ohr, ein durchdringender Hupton. Zügig wurde er lauter und bohrte sich unerbittlich in ihren Kopf.

Aufhören, bitte, schrie sie innerlich.Schaltet das ab! Sie bekam heftige Kopfschmerzen und legte die Hand an ihre Stirn.Das tut so weh!

Da war noch etwas anderes. Sie sog Luft durch die Nase und schnüffelte. Ein beißender, stechender Geruch lag in der Luft und trieb ihr Tränen in die Augen.Was ist das? Im selben Augenblick erkannte sie es.Es brennt! Ich muss hier raus! Kate wollte aufspringen, schaffte es aber nicht. Mist, dachte sie hektisch. Sie war noch angeschnallt, der Gurt lag straff um ihren Körper.Scheiße. Verzweifelt schlug sie mit ihrer kleinen Hand auf die Schnalle – immer und immer wieder.Warum geht das blöde Ding nicht auf? Sie konnte sich kaum bewegen und bekam nicht genügend Luft. Ihr Puls raste und ihr kleines Herz pochte so laut, dass sie es hören konnte. Sie wurde panisch, ihre Atmung übermäßig hastig und ein unangenehmes Kribbeln schoss in ihren Bauch.O Gott, ich bin eingeklemmt.

»Mom? Dad?«, wimmerte sie.

Dann richtete sie ihren Blick ängstlich auf ihre Schwester. Lisa stand unter Schock und starrte sie nur mit offenem Mund an.

»Lisa«, kreischte Kate. »Du blutest!« Dabei schnellte ihre Stimme steil in die Höhe.

Sie spürte den Ton, denn es war ihr eigener Schrei, der in ihren Ohren nachhallte. Ihr war eiskalt und sie zitterte, obwohl die Sonne