: Lotte R. Wöss
: Weihnachtswunder mit Meerblick Nordseeroman
: dp Verlag
: 9783986379810
: 1
: CHF 4,00
:
: Erzählende Literatur
: German

Mia flüchtet an die Nordsee– und findet neben verschneiten Dünen ungekannte Gefühle
Ein weihnachtlich-romantischer Küstenroman für gemütliche Lesestunden

Mia kann ihrer erfolgsverwöhnten Familie nichts recht machen. Einzig die Verlobung mit Patrick, einem renommierten Anwalt, findet bei ihren Eltern Anklang. Doch Mia muss sich eingestehen, dass sie Patrick nicht liebt und flüchtet kurz vor Weihnachten nach Büsum zu ihrer Tante Hedda, die seit langem mit der Familie zerstritten ist. Hedda nimmt Mia freundlich auf und lässt sie in ihrem kleinen Souvenirladen aushelfen. nbsp;Das kann keine Dauerlösung sein, doch Mia merkt in ihrer Zeit an der Nordsee schnell, dass sie andere Menschen positiv beeinflussen kann. Einzig beim attraktiven Sebastian versagt ihre Gabe und das, obwohl sie an gar nichts anderes mehr denken kann als an ihn…

Erste Leser:innenstimmen
„Wundersch&oum ;ner Liebesroman zum Wegträumen…&ldquo
„Für mich als Nordsee-Fan ein richtiger Wohlfühlroman, trotz tiefgründiger Themen!“
„Warmherzig, berührend und durchweg unterhaltsam geschrieben.“
„Hat mir kuschlige Lesestunden bereitet– eine perfekte Winterlektüre!“

Lotte R. Wöss, geboren 1959 in Graz, absolvierte nach der Matura die Ausbildung zur Diplom-Krankenschwester. Bereits als Kind schrieb und dichtete sie, es folgten Artikel und Gedichte für kleine Zeitungen, doch erst im reiferen Alter fand sie zurück zu ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, und veröffentlichte 2015 ihren Debütroman Schmetterlinge im Himmel als Selfpublisherin. Mittlerweile hat sie zahlreiche Liebesromane, Krimis, Thriller und auch Kurzgeschichten veröffentlicht, sowohl als Selfpublisherin, als auch in Verlagen.

Kapitel 3


Mia


»Ich habe keine Ahnung, was ich nun tun soll.« Mia rührte in ihrer Kaffeetasse. Sie hatte in der Nacht kaum geschlafen, ihre Familie hatte auf sie eingeredet, bis sie schließlich in ihr Zimmer geflohen war. »In der Früh fand ich einen Zettel am Tisch.«

Sie hielt ihrer besten Freundin, die sie während ihrer Ausbildungszeit im Hotel kennengelernt hatte, das Blatt Papier hin. Im Gegensatz zu ihr hatte Anja die Ausbildung abgeschlossen und arbeitete nun in einem der führenden Salzburger Luxushotels. Nach Mias Hilferuf hatte sie spontan ihre Schicht getauscht und nun saßen sie hier zusammen in einem Café.

Anja griff nach dem Zettel, auf dem nur wenige Worte standen.

Die Hochzeit findet wie geplant statt. Ohne Geld kann man nicht leben.

»Gehts noch? Was für eine schreckliche Ansage.« Anja schüttelte den Kopf. »Aber, ganz ehrlich Mia? Ich verstehe nicht, weshalb du nicht schon früher die Reißleine gezogen hast. Mit Patrick, meine ich. Ich habe mich immer gewundert, was du mit dem alten Kerl willst. Ich meine, er ist doppelt so alt wie du. Und seine Denkweise ist ebenfalls antiquiert.«

Mia zuckte die Achseln. »Er hat mich damals getröstet, nach der Beerdigung. Und ein Jahr später haben wir uns zufällig wiedergetroffen, mir ging es mies, weil ich gerade wieder ein Studium abgebrochen hatte. Er hat mir Mut zugesprochen und irgendwie hat es sich toll angefühlt. Obwohl ich nichts auf die Reihe brachte, wollte er mich und nimmt mich so, wie ich bin, das tut er immer noch. Er war der Einzige, dem es egal war, ob ich eine Ausbildung abschließe oder nicht.«

»Klar, weil er dich als Schmuckstück an seiner Seite wollte. Du bist bildhübsch, das weißt du ja.«

Mias Hals wurde eng. »Hübsch und nichts im Hirn.« Sie schluckte. »Ich weiß, was alle von mir denken.«

Anja griff nach ihrer Hand. »Jetzt drück dich mal nicht runter, Mia. Du hast eben deine Berufung nicht gefunden, das kommt noch.«

Mia schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht mehr dran. Es war einfach nichts dabei, bei dem es Klick gemacht hat, verstehst du? Meine Mutter hat ja recht: Ich habe so viel angefangen und alles immer geschmissen. Das war nicht okay, ich hätte was durchziehen müssen. Auch wenn es mir nicht gefallen hat. Vermutlich wollte ich deswegen an der Verbindung zu Patrick festhalten, aber nach dem gestrigen Tag …«

»Was war denn genau?« Anja zog ihre Hand zurück und rückte ihre Brille gerade. »Ich meine, du musst es mir nicht erzählen, aber vielleicht tut es dir gut.«

»Weißt du, dass mich das niemand gefragt hat?« Mia fühlte sich nach den zahlreichen Vorwürfen, die auf sie herabgeprasselt waren, immer noch wie ein ausgewrungener Wischlappen. Nicht einer hatte sich bemüht, herauszufinden, wie sie empfand.

»Nein?« Anja nahm einen Schluck Kaffee. »Hast du ihn mit einer anderen im Bett erwischt?«, fuhr sie dann leise fort.

Mia lachte. »Nein. Dazu ist Patrick zu korrekt. Aber du hast schon recht, das ist eins der Probleme zwischen uns. Der Sex.«

Anja schwieg, wartete ab und das empfand Mia als sehr angenehm. Denn sie musste erst die richtigen Worte finden, wie sie alles formulieren sollte.

»Bei Patrick läuft alles nach strengen Regeln ab. Das ist vermutlich bei ihm beruflich nötig, als Rechtsanwalt muss er natürlich einen Plan haben. Aber privat stelle ich mir mein Leben anders vor. Und am Anfang war es auch nicht so krass, das hat sich in letzter Zeit entwickelt. Sex haben wir nur am Wochenende. Kannst du dir das vorstellen? Einmal pro Woche? Und es ist nicht einmal die Quantität, es ist diese Regelmäßigkeit. So nach Schema F, es läuft immer gleich ab.«

Anja hörte mit offenem Mund zu.

»Sei ehrlich, wie oft schlaft ihr miteinander? Robert und du?«

»Fast jeden Tag«, sagte sie, ohne nachzudenken, dann rührte sie verlegen in ihrer Tasse. »Na ja, das ist vielleicht übertrieben, aber ja, so ungefähr kommts hin.«

»Zuerst dachte ich, es wäre sein Alter. Ich meine, er ist Mitte vierzig und da hört man halt immer, dass Männer …« Mia wischte mit der Hand durch die Luft. »Egal. Ich muss