: Patricia Cabot
: Das eiserne Herz des Marquis
: dp Verlag
: 9783968179230
: 2
: CHF 4.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German

Der kalte Marquis und die verführerische Rebellin
Die gefühlvolle Regency-Romance derNew York Times Bestseller-Autorin Patri ia Cabot

Als die schöne Kate Mayhew als Anstandsdame für die eigenwillige Isabel– Tochter des Marquis of Wingate– engagiert wird, steht sie plötzlich vor zwei Herausforderungen: Wie soll sie sich der wilden Anziehungskraft eines Mannes entziehen, der der Liebe längst abgeschworen hat? Und wie kann sie es schaffen, ihre eigene skandalöse Vergangenheit dauerhaft vor ihm geheim zu halten?

Lord Burke Wingate ist zwar ein angesehener Gentleman, bekannt für seine stählerne Selbstbeherrschung, wird aber dennoch von Sorgen geplagt. Denn nachdem er seine Frau mit einem Liebhaber erwischt hatte, schwor er sich, nie wieder zu heiraten. Als er dann die temperamentvolle Kate einstellt, muss er sich eingestehen, dass sein eiserner Wille immer wieder auf die Probe gestellt wird. Kate ist genau das, was seine Tochter Isabel braucht– aber wie soll ihre Nähe ihn nicht in Versuchung führen?

Dies ist eine Neuauflage des bereits erschienenen TitelsEine verhängnisvolle Versuchung.

Erste Leserstimmen
„Leidenschaftlich und sinnlich– ein tolles Lesevergnügen!“„Wer schlagfertige Dialoge und Romantik liebt, ist hier genau richtig.“
„Das Buch ist eine mitreißende Reise in die Vergangenheit.“
„Patricia Cabot unterhält mit einer gelungenen Mischung aus Romantik und Spannung.“

„Eine schicksalhafte Liebesgeschichte zum Mitfiebern!“



Patricia Cabot ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin Meg Cabot, die in Bloomington, Indiana, geboren ist. Ihre über 80 Romane und Jugendbücher haben sich weltweit über fünfundzwanzig Millionen Mal verkauft, darunter mehrere internationale Bestseller. Meg Cabot lebt mit ihrem Mann und mehreren Katzen in Key West.

1. Kapitel


London, April 1870

»Ich werdenicht gehen!« Sie wand sich in seinem Griff. »Ich hab es dir gesagt! Lass mich los!«

Er hatte es satt, ständig Auseinandersetzungen mit ihr zu führen. Manchmal kam es ihm vor, als habe er in den letzten siebzehn Jahren nichts anderes getan.

»Du gehst«, knurrte er, seine tiefe Stimme war drohend leise. So drohend, dass der neben dem Vierspänner wartende Lakai eine steife Haltung annahm und den Blick verängstigt abwandte. »Werd ich nicht«, rief sie und versuchte abermals, ihr Handgelenk aus seinem Griff zu befreien. In letzter Zeit war sie wendig wie eine Katze geworden. Er konnte ihren schmalen, seidenumhüllten Arm kaum halten. »Ich sagte,lass mich los

Er seufzte schwer. Schon wieder dieses Theater. Nun gut, er hätte es wissen sollen; alles hatte darauf hingedeutet. Vor einer Stunde, als er seinen Krawattenknoten vor dem Spiegel neu band – Duncan war zwar ein wahrhaft vorbildlicher Kammerdiener, doch je älter er wurde, desto störrischer wurde er auch: Kleinere Veränderungen der Herrenmode schienen ihn nur noch zu ärgern. Er knotete die Krawatte seines Brotgebers seit zwanzig Jahren in der gleichen Art und Weise, womit er Burke zwang, sich heimlich zurückzuziehen, das Werk seines Kammerdieners aufzulösen und neu zu binden –, in diesem Moment jedenfalls, war Miss Pitt ohne Anmeldung und noch dazu in einem Zustand höchster Erregung in sein Ankleidezimmer gestürmt.

»Mylord«, rief die alte Frau schluchzend. Tränen schossen ihre fülligen Wangen herab. »Sie ist unmöglich! Unmöglich, hören Sie? Kein Mensch –niemand – muss sich eine solche Misshandlung gefallen lassen …«

Sie presste eine zitternde Hand an die Lippen und floh aus dem Zimmer. Burke war nicht ganz sicher, aber es hatte den Anschein, dass Miss Pitt soeben gekündigt hatte. Seufzend löste er die Krawatte. Es machte nun keinen Sinn mehr, gut aussehen zu wollen. Er würde heute Abend nicht, wie ursprünglich geplant, die Gesellschaft der unnachahmlichen Sara Woodhart genießen. Nein, jetzt hieß es, die Rolle der unglücklichen Miss Pitt zu übernehmen und Isabel zu Lady Peagroves Tanzgesellschaft zu begleiten.

Zum Teufel damit.

Mittlerweile krümmte sich das Biest und versuchte ihn zu beißen – tatsächlich, zu beißen! –, um seinen Griff zu lockern. Er hoffte inständig, dass die Nachbarn nicht zusahen. Diese öffentlichen Zurschaustellungen ihres Temperaments wurden immer peinlicher. Vor ein paar Jahren, als sie jünger gewesen war, und kleiner, hatte er es als weniger schlimm empfunden, – aber jetzt …

Nun ja, jetzt sehnte er sich immer öfter nach einer Pfeife und dem gemütlichen Kaminfeuer in seiner Bibliothek.

Sogar mehr als nach der Gesellschaft der geschätzten Mrs Woodhart.

Guter Gott! Wie schrecklich! Konnte das wahr sein? Wurde er wirklichalt? Duncan jedenfalls hatte das bereits angedeutet, sogar mehr als einmal. Natürlich nicht mit Worten. Ein guter Kammerdiener würde niemals etwas anderes sagen, als dass sein Herr in den besten Jahren sei. Aber erst gestern hatte der Kerl die Frechheit besessen, ihm eine Flanellweste herauszulegen. Flanell! Als ob Burke demnächst siebenundfünfzig würde, statt sich dem noch relativ jugendlichen Alter von siebenunddreißig Jahren zu nähern. Als sei er gebrechlich und nicht in erstklassiger körperlicher Verfassung, wie er schließlich wusste. Eine Tatsache, derer ihn viele der attraktivsten Frauen Londons, inklusive der anspruchsvollen Mrs Woodhart, versichert hatten. Duncan hatte eine Lektion erteilt bekommen, so viel war sicher.

So, wie jetzt Isabel eine bekommen würde. Er ließ nicht mit sich spaßen, besonders nicht, wenn es zu ihrem eigenen Besten war.

»Und ich«, er beugte sich herab und warf sie gekonnt, mit einer Leichtigkeit, die von Übung zeugte, wie einen Sack Getreide über die Schulter, »sage, dass du gehst.«

Isabel gab ein Gekreische von sich, das durch den dichten gelben Nebel hallte, der sich wie ein Vorhang über die Park Lane gelegt hatte (wahrscheinlich über ganz London, wie er sein Glück einschätzte). Es würde Stunden dauern, bis sie sich durch den aufgrund des Nebels stockenden Verkehr zum Haus der Peagroves gekämpft hätten. Das fehlte ihm gerade noch, dieser dicke,