: Anne Lay
: Zitronenduft und italienische Küsse
: dp Verlag
: 9783968174020
: 1
: CHF 4.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German

Willkommen in der kleinen Trattoria zum Verlieben
Ein Liebesroman für Sommergefühle und Schmetterlinge im Bauch

Den jungen Restaurantmanager Marco de Luca zieht es nach Jahren in Italien zurück zu seinen Eltern. Die Pizzeria der Familie läuft nicht gut, daher schlägt er seinem Vater vor, auf authentische italienische Küche zu setzen. Marcos Mutter reagiert begeistert auf die Pläne ihres Sohnes: Jetzt muss nur noch eine Frau für ihn her. Natürlich eine waschechte Italienerin und Köchin, die im Familienbetrieb mitwirkt. Keine schlechte Idee, findet Marco. Wenn da nicht Marie wäre, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht…

Marie liebt Italien, spricht italienisch und fühlt sich vom ersten Moment an in Marcos Nähe wohl. Aber ist ihr das Temperament wichtiger als Sicherheit? Während es zwischen ihr und Marco knistert, lernt sie auch den sympathischen Witwer Jens kennen, der als alleinerziehender Vater eines Kleinkinds sein Leben mit Bravour meistert und ihr Bodenständigkeit bietet. Bei einem Urlaub an der Amalfiküste muss Marie sich klar darüber werden, für welchen der beiden Männer ihr Herz wirklich schlägt.

Erste Leserstimmen
„Sommerlich-le chter Liebesroman für alle, die von Urlaub träumen!“
„Romantisch, süß und durchgehend unterhaltsam.“
„Ein richtiger Wohlfühlroman zum Träumen und Entspannen.“
„Sehr lebendig geschrieben, man kann förmlich die Sonne auf der Haut spüren!“


Anne Lay ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Sie arbeitet als Lehrerin im Bergischen Land (NRW). Die Begeisterung für Geschichten begleitete Anne Lay schon früh durchs Leben. Seit 2006 widmet sie sich dem Schreiben. Mit der historischen Kurzgeschichte Agnes und der Engel gelang ihr eine erste Veröffentlichung in der Wettbewerbsanthologie Engel, Hexen, Wiedertäufer - Historische Geschichten aus dem Münsterland. Weitere Kurzgeschichten sind als E-Books erhältlich. Im Frühjahr 2015 erschien ihr Debütroman Verdächtig vertraut.

Antipasti


»Willkommen zu Hause!«

Marco de Luca fühlte sich umarmt, seine Mutter Elena schien ihn gar nicht wieder loslassen zu wollen. Er kam sich vor wie der verlorene Sohn, dabei hatte er nach seiner Ausbildung lediglich zwei Jahre bei Verwandten in Italien gearbeitet.

»Ich bin so froh, dass du hergekommen bist«, flüsterte sie. Zögernd löste sie sich und musterte ihn von oben bis unten. »Gut siehst du aus. Wie frisch aus dem Urlaub.«

»Wie geht es Papa?«, erkundigte er sich.

»Ich mache mir große Sorgen um ihn. Er ist oft müde, will aber nicht zum Arzt. Egal was ich sage, er streitet ab, dass es ihm nicht gut geht.«

»Ist er imLuigis?« Beim Aussprechen des Namens fluteten Erinnerungen hoch. Das kleine Ristorante in einer ruhigen Nebenstraße Aachens, der Eingang in weiß mit roten und grünen Akzenten. Marco hatte auch nach der langen Abwesenheit das Bild des Restaurants deutlich vor Augen und meinte fast den Duft von Pizza in der Nase zu haben.

»Ja, er ist noch imLuigis und kümmert sich um die Steuer. Früher hat er das nebenbei erledigt, aber jetzt kann er sich kaum dazu durchringen. Das Büro sieht unordentlich aus, anders als sonst. Ich glaube, wenn du ihm anbietest, die Buchhaltung zu übernehmen, wird er sich freuen.«

Marco betrachtete seine Mutter besorgt. Hatte sie vor seiner Abreise einzelne Silberfäden an den Schläfen unter den schwarzen Haaren versteckt, so bemerkte er inzwischen ganze Strähnen, die sich abhoben. Auch sie wirkte müde. Tiefe Falten zogen sich von ihrer Nase an ihrem Mund vorbei. Sie hatte abgenommen und Marco sah ihr die Sorgen an.

»Wieso hast du mich nicht selbst angerufen?«, fragte er leise, bemüht, nicht vorwurfsvoll zu klingen.

»Ich musste deinem Vater versprechen, dich nicht herzuholen.« Seine Mutter sah ihn entschuldigend an. »Ich war mir sicher, dassNonna dich umgehend anrufen würde, wenn ich ihr von meinen Sorgen um Luigi erzähle.«

War seine Mutter etwa verlegen wegen ihres Schachzuges? Es schien fast so, zumindest mied sie seinen Blick.

»Stell die Sachen in dein Zimmer, dann gehen wir zusammen ins Ristorante und überraschen Papa.«

Marco nickte seiner Mutter zu und trug seinen Koffer durch den kleinen Flur in sein Zimmer. Merkwürdig fühlte es sich an. Fremd und doch so vertraut, nach Jahren in sein altes Jugendzimmer zurückzukommen. Ohne länger darüber nachzudenken, stellte er seine Sachen ab und schloss die Tür hinter sich. Seine Mutter hatte ihren Mantel angezogen und wartete auf ihn.

Unten auf dem Gehweg angekommen, hakte sie sich bei ihm ein.

»Geht es meiner Mutter wirklich gut?«, wollte sie von ihm wissen.

»Nonna scheint sich überhaupt nicht zu verändern«, antwortete er. »Sie ist traurig, dass ihr sie nicht besucht habt. Was hast du ihr am Telefon erzählt, dass sie mich direkt angerufen hat?«

»Das, was ich dir auch gesagt habe. Ich mache mir große Sorgen um deinen Vater.« Gemeinsam überquerten sie die Straße.

Marco schaute sich die vertraute Umgebung an. Jetzt am Vormittag gab es wenig Verkehr in der Siedlung, einzelne Fassaden der Mehrfamilienhäuser hatten in der Zwischenzeit einen frischen Farbanstrich erhalten und stachen aus dem Grau heraus.

»Erzähl mir von Rafael. Wie geht es meinem Bruder?«, riss Elena ihn aus seinen Betrachtungen.

»Er ist dicker geworden und hat eine hohe Stirn bekommen. Dass ich den Service übernommen hatte, hat ihm gut gefallen. Aber Tante Rosa meinte, er habe deswegen zugenommen, weil ihm die Bewegung fehle.« Marco lachte leise, als er an seinen Onkel und dessen Trattoria in Scala dachte.

»Dann kann er sich die zusätzlichen Pfunde jetzt wieder abtrainieren«, kommentierte Elena, »ohne dich muss er ja wieder selbst ran.«

Inzwischen waren sie vor dem Ristorante angekommen.Luigis stand in geschwungenen roten Buchstaben auf einem weißen Schild über der Tür. Die Schlichtheit hatte Marco immer beeindruckt. Sein Vater hatte der Pizzeria einfach seinen eigenen Namen gegeben. Seine Mutter schloss die Tür auf und rief ihren Mann.

Etwas verwundert tauchte dieser im Gastraum auf und sah verblüfft auf den Überraschungsgast. »Marco! Was machst du denn hier?«

Marco ging zu seinem Vater und umarmte ihn. »Ich hatte Sehnsucht nach euch«, sagte er.

»Gut siehst du aus«, meinte der Vater, nachdem er seinen Sohn gemustert hatte. »Wie lange bl