6. Kernkompetenzen: Mehr Schein als Sein - Eine kritische Würdigung des Wahlprogramms
6.1 Vorbemerkung
Die Grünen, die aus der Friedensbewegung entstanden und aus der Anti Atom-Reaktion geboren sind, haben sich seit über 30 Jahren angebliche Kompetenzen hinsichtlich der Umwelt angeeignet und verstehen sich zum Teil als Bewahrer und Beschützer der gesamten Umwelt. Betrachtet man jedoch die einzelnen Elemente der Umwelt genau, so muss man feststellen, dass das Prinzip der Grünen eher eine Fata Morgana widerspiegelt als reale politische Bemühungen.
Hier ist festzuhalten, dass der Autor sich mit der Problematik des Wassers und des Wassermanagements seit seinen Berufsanfängen in den Siebzigerjahren auseinandersetzt und erhebliche Erfahrung angesammelt hat. Was die Grünen angeht, müssen jedoch zunächst die Widersprüche zwischen Sein und Schein ihrer sogenannten Kompetenzen sowie die offenen Fragen angesprochen werden.
6.2 Landwirtschaft
In Bezug auf die Landwirtschaft, die von manchen grünen Politikern stets an den Pranger gestellt wird und dabei vor allem die intensive Bewirtschaftung der Felder, wird regelmäßig ein erhebliches Strukturelement vergessen. Seitens der Landwirtschaftsministerin wurde im Jahr 2020 festgehalten, dass fast 60 % der Agrarfläche nicht Landwirten und Investoren bzw. Finanzinvestoren gehören und dass der Kaufpreis für Agrarflächen zwischen 2005 und 2019 um mehr als 200 % gestiegen ist. Entsprechend haben sich auch die Pachten, die die Landwirte zahlen mussten, während dieser Zeit verdoppelt - bei gleichem Ertrag.
Insoweit ist es verständlich, dass viele Landwirte so viel wie möglich aus Agrarflächen herausholen müssen, um überhaupt zu überleben. Es fragt sich, was haben die Grünen an positiven Vorschlägen während dieser Zeit gemacht, anstatt die Landwirte an den Pranger zu stellen? Nämlich nichts.
Im Übrigen gilt das gleiche auch für das Halten von Vieh, d. h. also z.B. von Kühen und Kälbern und damit auch für die Produktion von Milch. Warum hat die Partei der Grünen nicht ihren gesamten Einfluss geltend gemacht, um in Brüssel eine Änderung der hirnsinnigen Landwirtschaftsoperationen durchzuführen. Warum hat die grüne Partei nicht stark interveniert und die Straße mobilisiert, um die Macht von Lidl, Aldi und Co. zu brechen, damit ein fairer Preis bezahlt werden kann.
Wo bleibt außer sporadischen Aktionen eine konstante Strategie in der Politik? Es ist darauf hinzuweisen, dass die Grünen seit Jahren in mehreren Bundesländern mitregieren und dabei anscheinend vergessen haben, ihre angeblichen Kernkompetenzen weiterzuverfolgen. Warum werden die angeblich billigen Nahrungsmittel nicht durch mehr Zuschüsse für die ärmere Bevölkerung subventioniert, damit auch sie den fairen Preis bezahlen. Und hier zeigt sich, dass die Partei der Grünen stets die Interessen von Wohlhabenden und nicht der sozial Benachteiligten verfolgt.
6.3 Wald
Wenn die grüne Partei behauptet, sie würde ihre Politik vorausschauend denken und umsetzen, so bringt dies viele Waldbesitzer lediglich zu einem müden Lächeln. Fakt ist, dass die Problematik der Waldbesitzer den Grünen seit über 35 Jahren bekannt ist. Fakt ist, dass die Problematik der Klimaänderung und der damit verbundenen Verschiebung von Regenfällen mindestens seit 20 Jahren bekannt ist. Fakt ist, dass 35 % des Wasserverbrauchs lediglich für die Toilette anfällt. Es stellt sich die Frage warum das aufbereitete Wasser nicht zu den Wäldern weiter