: Hans-Dieter Scharnweber
: Unternehmen Drebbel - Der Tod ist mit im Geschäft - Roman
: Verlag DeBehr
: 9783957538055
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 324
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im April 1982 überfielen argentinische Streitkräfte die Falklandinseln. Die britische Regierung erklärte ein 200-Meilengebiet rund um die Falklandinseln zur Kriegszone. Ein neuartiges Ortungs- und Kommunikationssystem, bestehend aus vier Schwimmkörpern, gesteuert mithilfe eines Satelliten, wurde zum Einsatz gebracht. Das Unternehmen lief unter dem Decknamen DREBBEL. Im Juni 1982 ging das Unternehmen DREBBEL zu Ende. Doch von den vier ausgesetzten Schwimmkörpern konnten nur noch drei geborgen werden. Zwei Jahre später zog ein russischer Trawler an der Südspitze von Feuerland ein unbekanntes Objekt aus dem Meer, das mit einem Mini-U-Boot zu vergleichen war. Die englische Marine setzte sich mit einem gewissen Edmund Lloyd, einem Kanadier, in Verbindung, in der Hoffnung, dass dieser Mann in der Lage war, das hochgefährliche Problem DREBBEL auf seine Art zu lösen. Doch der Plan geriet völlig aus dem Ruder. KGB und Stasi ermittelten auf ihre Art. Man fand Lloyd übel zugerichtet. Geheimdienste verschiedener Seiten versuchen nun mit Hochdruck, ein weiteres Unglück zu verhindern. Ein hochspannender Roman aus der Welt des Kalten Krieges.

 

Kapitel 2

 

Jon Roberts tat einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war fünf Minuten vor drei Uhr nachts. Er faltete die Zeitung zusammen und schaltete die vor ihm auf dem Schreibtisch stehende Lampe aus. Er erhob sich von seinem Stuhl. Die Beine fühlten sich vom langen Sitzen steif an. Seine Augen mussten sich erst einmal an die so plötzlich eingetretene Dunkelheit gewöhnen. Er schloss die Augen für einen kurzen Moment. Als er sie wieder öffnete, trat er an das Fenster und schaute in die Nacht hinaus. Mit ein paar Dehnübungen versuchte er, die Muskeln seines durchtrainierten Körpers wieder in den Griff zu bekommen. Draußen regnete es in Strömen.

„Scheiß Wetter“, brummelte er vor sich hin.

Über den Baumwipfeln des Waldgebietes, das sich von Guildford bis hinüber nach Dorking erstreckte, war die tiefhängende Wolkendecke von den unzähligen Lichtquellen, die es um diese Zeit in der Londoner City gab, aufgehellt. Einem vorbeifahrenden Auto gönnte er nur kurz einen Blick.

Great House mit seiner großen Parkanlage lag direkt an der Straße, die die zwei Ortschaften Guildford und Dorking miteinander verbindet. Dazwischen gab es noch zwei kleinere Orte – Gomshall mit Bahnstation und Westcott. Zu dieser Zeit herrschte nur ein schwacher Autoverkehr auf dieser Straße.

Roberts öffnete das Fenster, um frische Luft in den Raum zu lassen. Herausbeugen ging nicht. Das Fenster war mit dicken Eisenstäben vergittert. Gierig atmete er die frische Nachtluft ein. Aus südöstlicher Richtung wird in ein paar Stunden das Getöse der startenden Flugzeuge zu hören sein. Gatwick Airport liegt nicht allzu weit entfernt vom Great House. Noch einmal genüsslich die kühle Luft einatmend, schloss er das Fenster und schaltete die Tischlampe wieder ein. Die Uhr zeigte ihm an: In fünfzehn Minuten ist es drei Uhr. Nick Redman und Ronny Ward sollten jeden Moment von ihrem Kontrollgang zurück sein. In fünfzehn Minuten sollten die beiden abgelöst werden. Er drückte die Ruftaste der Gegensprechanlage und wartet auf Antwort.

„Müssen wir schon kommen?“, meldet sich eine verschlafene Stimme.

„Reg, seht zu, dass Ihr beide in die Gänge kommt. Es wird Zeit, Nick und Ronny werden gleich von ihrem letzten Rundgang zurück sein.“

Aus einem der Schränke, die im Raum standen, nahm sich Roberts seinen Parker heraus. Er wollte draußen auf seine Männer warten. Nick Redman und Ronny Ward gehörten mit zu seinem Wachteam. Während er nach draußen eilte, zog er sich den Parka über.

Der Regen hatte zugenommen. Roberts schloss seinen Parka bis hinauf zum Hals zu. Seinen Kopf mit den roten Haaren deckte er mit der Kapuze ab. Der Regen klatschte ihm ins Gesicht. Er versuchte mit den Augen, die Dunkelheit, die das Anwesen umhüllte, zu durchdringen. Nur die Lampen, die in fünfzig Meter Abstand an der Innenseite der Grundstückseinfassung angebracht waren, gaben auf die in unmittelbarer Nähe stehenden kahlen Bäume und Sträucher ein trübes Licht ab. Die große, alte Parkanlage kam Roberts besonders in den Nächten unheimlich vor. Eine Steinmauer umgab das ganze Areal in seiner Breite und Länge. Vorne an der Straße befand sich der einzige Zugang zum Grundstück – eine breite Toreinfahrt, die zwischen zwei Pförtnerhäuschen lag. Die beiden Häuschen w