: Rhys Bowen
: Mord auf Rhode Island Band 5
: dp Verlag
: 9783960879121
: Molly Murphy ermittelt-Reihe
: 1
: CHF 4.90
:
: Erzählende Literatur
: German

Molly Murphy kann nicht mal in ihren Flitterwochen die Finger von einem Mordfall lassen …
Die spannende Cosy-Crime-Reihe von Rhys Bowen geht weiter

Molly Murphy, jetzt Molly Sullivan, und ihr Mann Daniel, Captain bei der New Yorker Polizei, sind eingeladen, ihre Flitterwochen auf dem Anwesen von Stadtrat Brian Hannan in Newport zu verbringen. Molly traut dem Angebot allerdings nicht ganz. In ihrem Gästehaus scheint es zu spuken und Hannan, der in Politik und Bauwesen seine Finger im Spiel hat, möchte Daniel um einen Gefallen bitten. Noch bevor das junge Paar erfährt, worum es dabei geht, wird Hannans Leiche am Fuß einer Klippe gefunden und Molly ist sich sicher, dass hier jemand mit falschen Karten spielt…

eitere Titel dieser Reihe
Heiße Spur im Central Park (ISBN: 9783960876250)
Mord auf Ellis Island (ISBN: 9783960878018)
Verbrec en am Columbus Circle (ISBN: 9783960879060)
Mord in feiner Gesellschaft (ISBN: 9783960878025)
Mord am Broadway (ISBN: 9783960879084)
Mord am East River (ISBN: 9783960878032)
Mord in der Pell Street (ISBN: 9783960879091)
Mord an der Upper East Side (ISBN: 9783960878049)
Mord auf Coney Island (ISBN: 9783960878056)
Mord auf dem Atlantik (ISBN: 9783960873501)

E ste Leserstimmen
„Rhys Bowens beste Reihe– humorvoll, sympathisch und zum Mitfiebern.“
„Neben Nell Sweeney meine absolute Lieblingsermittlerin!“< i>
„Die Cosy Krimi Reihe geht unterhaltsam, charmant und gewohnt rätselhaft weiter.“
„Molly Murphy Mysteries sind durch den tollen Schreibstil, das historische Setting und die liebenswürdige Detektivin durchweg empfehlenswert.“


Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren, studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen königlichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zunächst schrieb sie Kinderbücher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration für ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Zwei


„Ruhig Blut.“ Daniel packte mich, als hätte er gespürt, dass ich drauf und dran war, wie ein aufgescheuchtes Pferd davonzustieben. „Ich hätte nicht gedacht, dass ein wildes, irisches Mädchen wie du Angst vor einem leichten Sturm hat.“

„Hast du es nicht gesehen?!“, fragte ich.

„Ich kann verdammt noch mal gar nichts sehen“, sagte Daniel. „Es ist stockfinster.“

„Das Gesicht im Fenster. Ich habe im Fenster des Türmchens ein Gesicht gesehen, Daniel.“

„Dann ist das Haus immerhin bewohnt“, sagte Daniel. „Hoffen wir, dass die Person uns ebenfalls gesehen hat und jemanden herunterschickt, um das Tor aufzuriegeln.“

„Es war ein Kind und es hat gelacht. Genau genommen ein ziemlich beängstigendes Gesicht.“

Wir warteten, doch es wurden keine Lichter entzündet. Der Sturm wütete weiter, der Wind heulte in den Bäumen und ließ sie wie verrückt tanzen. Ich starrte weiter zu dem Türmchen hinauf und wartete darauf, wieder das Gesicht zu sehen.

„Ich werde verdammt noch mal die Mauer erklimmen, wenn ich muss.“ Daniel beäugte die acht Fuß hohe Steinmauer abwägend.

„Und was würde das bringen? Wenn das Tor verschlossen ist, wärst du nicht in der Lage, mich hereinzulassen, und ich komme eine solche Mauer nicht hoch.“

„Ich dachte, weibliche Detektive könnten alles, was ein Mann auch kann. Hast du das nicht mal gesagt?“

Ich war nicht in der Stimmung, mich triezen zu lassen. „Ich gehe zurück in die Stadt“, sagte ich. „Wenn wir noch länger in dieser Kälte stehen, holen wir uns den Tod.“

„Hilf mir hoch“, sagte Daniel und ignorierte mich. „Ich glaube, ich kann hier hochklettern.“

„Und wenn du das Tor nicht öffnen und nicht wieder zurückklettern kannst? Schlägst du vor, die Nacht auf der einen Seite zu verbringen, während ich auf der anderen bin?“

„Mach dir keine Sorgen. Ich wecke jemanden im Haupthaus.“

Er begann, an der groben Steinmauer hochzuklettern.

„Komm schon, gib mir einen Stoß.“

„Führ mich nicht in Versuchung“, blaffte ich. Er lachte. Ich gab nach und schob.

Es schien seltsam, mit meinen Händen einen Gentleman zu berühren, auch wenn wir allein in der Dunkelheit waren. Er hievte sich mit einem Ächzen höher, dann schwang er ein Bein über die Mauer. Einen Moment später verschwand er und ich hörte einen Schrei.

„Was ist passiert? Bist du in Ordnung?“

„Stechpalme“, erklang es schwach. Dann erschien er auf der anderen Seite des Tores.

„Ah, ich verstehe!“, rief er. Er beugte sich vor, um einen Bolzen aus der Erde zu ziehen und wunderbarerweise schwang das Tor mit einem lauten Stöhnen auf.

„Hoffen wir, dass sie keine Wachhunde haben, die auf dem Gelände patrouillieren“, sagte ich, als Daniel unsere Taschen holte und mir hindurchhalf.

„Die wären mittlerweile aufgetaucht. Davon abgesehen werden wir erwartet. Gäbe es Wachhunde, hätte man sie weggesperrt.“

„Nicht gerade das, was ich ‚den roten Teppich ausrollen‘ nennen würde“, sagte ich. „Wer genau war es, der sagte, dass wir hier wohnen können? Einer der Bediensteten?“

„Stadtrat Hannan selbst“, sagte Daniel. „Es ist sein Haus.“

„Stadtrat? Mir war nicht bewusst, dass du mit Stadträten verkehrst.“

„Ah. Es gibt immer noch eine Menge Dinge, die du nicht über mich weißt“, antwortete er mit einem Hauch der typischen Daniel-Sullivan-Prahlerei, die ich abwechselnd anziehend und lästig fand.

Wir gingen vorsichtig die Kiesauffahrt hinauf, auf den dunklen Umriss dieses Schlosses zu. Kein einziges Licht war zu sehen, und ich zögerte, die Stufen hinauf auf die imposante Haustür zuzugehen.

„Du sagtest, wir wären im Gäste-Cottage untergebracht.“ Ich packte Daniels Arm und hielt ihn zurück. „Sollten wir nicht versuchen, es zu finden?“

„Inmitten mehrerer Morgen Waldlandschaft?“, antwortete Daniel und ich konnte hören, dass die Anspannung in seiner Stimme anstieg. „Wir stolpern dabei wahrscheinlich noch die Klippen hinunter.“

„Was schlägst du also vor?“

„Dies“, sagte Daniel. Er ging die Stufen hinauf, hob den Türklopfer und hämmerte beharrlich. Wir hörten das Geräusch drinnen nachhallen, aber es kam keine Antwort.

„Was jetzt?“, fragte ich. Mir kam ein Gedanke. „Bist du dir sicher, dass dies das richtige Haus ist? Es wäre nicht schwer, in dieser Dunkelheit eine falsche Abzweigung zu nehmen.“

„Ja, ich