: David Koepp
: Aurora Thriller
: HarperCollins
: 9783749905348
: 1
: CHF 8.10
:
: Spannung
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

»Eine fantastische Story, ein echter Pageturner. Es ist unmöglich, das Buch zur Seite zu legen.«Stephen King

Nach em ein Solarsturm die Energieversorgung der Welt komplett lahmlegt, kämpft Aubrey Wheeler um das Überleben in ihrer Vorstadtsiedlung Aurora - ihr Bruder hingegen hat mit seinem beachtlichen Vermögen schon vor Jahren einen Bunker gebaut, in den er sich zurückziehen und Aubrey ebenfalls in Sicherheit bringen möchte. Kann Aubrey ihm trauen? Und hat ihr Exfreund, der plötzlich wieder vor der Tür steht, wirklich nur ihr Wohlergehen im Sinn?



David Koepp ist ein gefeierter amerikanischer Drehbuchautor und Regisseur, bestens bekannt für seine Arbeit an Jurassic Park, Spider-Man, Panic Room und Krieg der Welten. Die Filme, an denen er mitgewirkt hat, spielten weltweit über sechs Milliarden Dollar ein.

1.


AURORA, ILLINOIS

6:32 Uhr, Dienstag, 14. April

Jeder kannte Norman Levy. Als Professor an der Universität Chicago hatte er talentierte, neugierige Menschen magnetisch angezogen und einen verwandten Geist immer erkannt, wenn er einen sah. Studenten, die nirgendwo so recht hineinpassten, fühlten sich im beengten Büro des Professors oder bei Abendessen, Kaffee und Getränken in seinem Holzhaus am Ende der Cayuga Lane im nahe gelegenen Aurora wie zu Hause. Norman hatte sein ganzes Berufsleben der Erforschung der Sonne gewidmet, doch sein eigentliches Interesse hatte immer Menschen gegolten. Der kinderlose Witwer sammelte Freunde wie andere Schmetterlinge, aber nicht, um sie zwischen Buchseiten zu pressen. Nein, er wollte sich mit ihnen befassen, sie befragen und provozieren, mit ihnen reden. Es gab, da war er sich sicher, nichts, was sich mehr lohnte, als mit Menschen zu reden.

Aber nicht um6:32 Uhr Central Standard Time. Um diese Uhrzeit klingelte am Dienstag, dem14. April, der Wandapparat in seiner Küche. Norman, der an der Spüle stand und aus dem Fenster starrte, während er Kaffee kochte, schreckte aus seinen präkoffeinierten Tagträumen hoch und sah das Telefon finster an. Zusammenhanglos schoss ihm eine Zeile aus einem Film durch den Kopf – »Keiner meiner Freunde würde um diese Zeit anrufen.« Das war eine Lüge, denn seine Freunde riefen zu jeder Tages- und Nachtzeit an, doch mit dieser Unannehmlichkeit musste man wohl leben, wenn man Leute in unzähligen Zeitzonen kannte. Norman schlurfte zum Telefon, neigte seine Brille oben ein wenig nach vorn, um zuerst einen Blick auf das Display zu werfen, und bekam die Information, dass der Anruf aus Silver Spring, Maryland, kam. Er nahm ab.

»Wir haben doch schon darüber gesprochen«, sagte Norman.

Die Stimme am anderen Ende klang angespannt und aufgebracht. »Hast du in den letzten vierundzwanzig Stunden irgendwelche Bilder desGOES-16 gesehen?«

»Hier ist es6:30 Uhr, Kleiner, früher Morgen.«

»Ich rufe dich trotzdem an, Norman. Stell dir vor.«

Norman hörte die Dringlichkeit in Perry St. Johns Stimme und räusperte sich, um sich zu konzentrieren. Er mochte Perry, und zwar seit dem Moment, als der Junge unmittelbar nach der ersten Sitzung der Vorlesung »Einführung in die Astrophysik« direkt auf ihn, den ehrenwerten Professor, zugegangen war, um ihm mitzuteilen, dass er auf der Suche nach einem Mentor sei und sich gerade für Norman entschieden habe. Wer hätte dieser Arroganz widerstehen können? Zwanzig Jahre voller Abendessen, Anrufe und