: Alfred Bekker, Henry Rohmer, Hendrik M. Bekker, Jo Zybell, Earl Warren
: Das große Horror-Paket im Juni 2023
: Uksak E-Books
: 9783738979923
: 1
: CHF 4.00
:
: Horror
: German
: 600
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieses Buch enthält folgende Geschichten: Alfred Bekker: Kaltes Grauen Earl Warren/Henry Rohmer: Aztekenzauber Earl Warren/Henry Rohmer: Dämonenterror Jo Zybell: Tom Percival und die Priester des Baal Hendrik M. Bekker: Preisnachlass wegen Geisterbefall Alfred Bekker: Der Knochengott Nacht über London... Eine schwarze Katze jaulte angstvoll auf, als das dumpfe Grollen unter der Erde ertönte. Tief, sehr tief unter der engen Cumberland Street war etwas... Die Katze verschwand zwischen den überquellenden Mülltonnen. Scheppernd fiel eine von ihnen um. Sekundenbruchteile später zog sich ein Riss durch den Asphalt der schmalen Seitenstraße, verzweigte sich wie das Delta eines Flusses. Ein ächzender Laut durchschnitt die Nacht und übertönte sogar die Geräusche der nahen Hauptstraße. Die Straßendecke brach auf. Faustgroße Brocken wurden meterhoch emporgeschleudert. Manche von ihnen knallten auf das Blech parkender Wagen. Eine totenbleiche Hand streckte sich aus der Öffnung im Asphalt heraus. Sie war von einer dünnen Schicht aus grauweißem Eis überzogen. Das Krächzen wurde lauter, mischte sich mit einem hörbaren Atemgeräusch. Etwas versuchte an die Oberfläche zu gelangen. Kalter, weißer Nebel drang jetzt aus dem Loch ins Freie. Tischgroße Stücke wurden aus der Betondecke herausgebrochen. Mit einem Zischen quoll weiterer Nebel aus der Tiefe empor. Mit geradezu gespenstischer Leichtigkeit schob die Gestalt die zentnerschweren Betonbrocken zur Seite und stieg an die Oberfläche. Die Gestalt hatte ein graues, verwestes Totengesicht. Sie sah aus wie eine gefrorene Leiche. Ein Zombie aus schmutzigem Eis und den Überresten eines Toten. Die Augenhöhlen waren leer. Seine hartgefrorene Kleidung bestand aus einem fleckigen Totenhemd. Der Zombie bewegte sich mit steifen Bewegungen vorwärts. Kalter Atem dampfte aus seinem Mund heraus.

​Earl Warren& Henry Rohmer: Azteken-Zauber


In der Schädelhöhle von Maskatan - jenseits von

Raum und Zeit...

Das Licht der Fackeln flackerte auf. Schatten tanzten an den Felswänden der Höhle. David Corcoran schreckte von seinem harten Lager hoch, als er die dunkle Gestalt in seiner Nähe auftauchen sah. Die Gestalt trug eine dunkle Kutte. Kein Licht fiel in den Schatten unter der Kapuze herein.

Und doch leuchtete dort etwas.

Weiß wie die erbarmungslose Glut der Sonne.

Weiß wie das Weiße Licht, das einem gewissen Orden den Namen verliehen hatte, der dem Kampf gegen das Böse verschrieben und dennoch längst selbst vom Bösen durchsetzt war. Auch Corcoran gehörte diesem Orden an, hatte sich diesem mehr als aussichtslosen Kampf angeschlossen. Einem Kampf der Weißen gegen die Schwarze Magie. Einem Kampf, der insbesondere den Dämonen der Dämmerung galt, die nur darauf warteten, daß ihre willfährigen Diener ihnen endlich unbeschränkten Zugang zu unserer Welt verschafften.

Endlich...

So viele Menschen waren bereits auf ihrer Seite.

Auch Mitglieder des Ordens. David Corcoran wußte, daß man niemandem mehr trauen durfte. Niemandem. Auch dem Kämpfern des Lichts nicht, die vorgaben, Gegner des Bösen zu sein.

Vielleicht gab es eine Ausnahme.

Eine Insel des Lichts im Meer der Finsternis.

Diese Ausnahme hieß Meister Darenius. Er war ein Großmeister des Ordens vom Weißen Licht. Zum erstenmal war Corcoran ihm in den Tiefen der Katakomben begegnet, die unter dem Kloster Clairmont in den Pyrenäen lagen. Jenem Kloster, das den Stammsitz des Ordens ausmachte.

Aber Darenius besaß darüber hinaus noch einen anderen Rückzugsort gegen die Kräfte des Bösen. Die Schädelhöhle von Maskatan, jenseits von Raum und Zeit gelegen und bislang noch unzugänglich sowohl für die Dämonenjünger als auch für die Dämonen der Dämmerung selbst.

Es waren die Augen von Meister Darenius, die unter der Kutte leuchteten. Ein Nebeneffekt, den angeblich der übermäßige Genuß an einer Substanz haben soll, der irgendein Ignorant die Bezeichnung Salz des Lebens gegeben hat! ging es Corcoran durch den Kopf. Er blinzelte, fühlte sich etwas schwindelig.

"Ich möchte dir etwas zeigen, Bruder Corcoran!"

sagte Meister Darenius.

"Ich bin bereit."

"Wirklich?"

"Was läßt dich zweifeln, Meister?"

"Die Tatsache, daß du das Salz des Lebens in letzter Zeit über die Maßen konsumiert hat!"

"Du glaubst, ich sei abhängig davon geworden, Meister?"

"Ich glaube es nicht."

"Nein?"

"Ich weiß es."

"Meister!"

"Es wird dich umbringen."

"Und warum lebst du dann noch?"

Ein Augenblick des Schweigens folgte. Corcoran bereute seine Respektlosigkeit sofort wieder. Er wollte etwas sagen, aber seine Kehle war wie verschnürt. Er brachte nicht einen einzigen Ton heraus.

"Ich möchte dir etwas zeigen", wiederholte Meister Darenius."Du weißt, was das Reich der Azteken war..."

Corcoran nickte.

Darenius legte ihm die Hand auf den Kopf.

Ein eigenartiger mentaler Druck entstand. Muphys Schwindelgefühl verstärkte sich. Alles schien sich zu drehen. Dann sah er die Bi