: Lilly Lucas, Anne Lück, Jennifer Wiley, Andreas Dutter, Justine Pust
: Lass dich verführen: Große Gefühle bei Knaur #09 Ausgewählte Leseproben von Lilly Lucas, Andreas Dutter, Anne Lück u.v.m.
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426217603
: Lass dich verführen
: 1
: CHF 0.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Lässt du dich gerne von romantischen Geschichten verführen? Schlägt dein Herz auch für einfühlsame, berührende und freche Romane mit einer Prise Humor? Dann ist dieser Leseproben-Mix genau das Richtige für dich! Mit »A Place to Shine« geht die New-Adult-Reihe »Cherry Hill« von Lilly Lucas endlich weiter: Eines Nachts leistet Poppy dem Country-Star Trace Bradley bei einem Autounfall Erste Hilfe und wird anschließend für seine Freundin gehalten - dabei kann sie Trace nicht ausstehen, seit der vor drei Jahren einen Hit über einen Kuss zwischen ihnen geschrieben hat. Dann bekommt auch noch die Presse Wind von dem Unfall und macht die geheimnisvolle »neue Freundin« auf der Obstfarm Cherry Hill ausfindig. Poppy ist schwer genervt, doch dann bringt sie das plötzliche Interesse auf eine scheinbar geniale Idee, um ihr geliebtes Baumhaus-Hotel zu retten ... »Between Lies and Love« ist der Auftakt des Dark-Academia-Duetts »Cliffworth Academy« von Jennifer Wiley. 14 College-Absolvent*innen haben einen der begehrten Plätze der Cliffworth Academy an der Küste von Wales ergattert. Unter ihnen sind auch die ehrgeizige Vada McGowen und die schüchterne Macy Moore, die sich trotz aller Unterschiede zueinander hingezogen fühlen. Doch schon am ersten Tag werden sie in zwei Gruppen eingeteilt und erfahren, dass nur eine Gruppe mit Stipendien für die renommierte Cliffworth University belohnt wird. Ein erbitterter Konkurrenzkampf entbrennt. Vada und Macy stehen sich plötzlich als Rivalinnen gegenüber - und können ihre Gefühle füreinander doch nicht leugnen. Hat ihre Liebe eine Chance gegen Lügen, Intrigen und skrupellose Machtspiele? Studentin Willa leitet ehrenamtlich gleich mehrere Selbsthilfegruppen: Für andere da zu sein, bedeutet ihr alles - gleichzeitig gelingt es ihr nur so, ihr inneres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Als Willa Elias im Gemeindezentrum bei der Rollstuhl-Basketballgruppe kennenlernt, fliegen zwischen ihnen die Funken. Mit ihm erscheint Willa alles einfach, doch was, wenn ihre Dunkelheit sein Licht verschluckt? Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr gerät Willas Kartenhaus ins Wanken - bis sie schließlich zu Mitteln greift, die nicht nur sie selbst verletzen. »Wo die Sterne uns sehen« ist der erste Band der New-Adult-Reihe »Skyline« von Justine Pust. Diese und weitere Liebesgeschichten findest du in der Leseproben-Sammlung zu den verführerischen Liebesromanen des Knaur Verlages. Mal berührend, mal frech und immer mit viel Herzklopfen! Dieses kostenlose eBook enthält Leseproben zu: - Lilly Lucas, »A Place to Shine« - Anne Lück, »Das St. Alex - Abendstern« - Jennifer Wiley, »Cliffworth Academy. Between Lies an Love« - Andreas Dutter, »Zodiac Love. Infinity in our Hearts« - Justine Pust, »Wo die Sterne uns sehen«

Lilly Lucas wurde in Ansbach geboren und studierte Germanistik in Bamberg. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und endlos vielen Büchern in Würzburg. Ihre Liebesromane New Promises, New Dreams, New Horizons, New Chances, Find me in Green Valley, A Place to Love, A Place to Grow, A Place to Belong, A Place to Shine und New Wishes wurden zu Spiegel-Bestsellern. Wenn sie nicht Romane über die Liebe und das Leben schreibt, sieht sie sich am liebsten die Welt an, steckt ihre Nase in Bücher oder lebt ihre Film- und Seriensucht auf der heimischen Couch aus.
Kapitel1

»Ich werde Sie jetzt ein wenig herrichten, in Ordnung, Frau Kallier?«

Ich beugte mich mit einem Lächeln über die Patientin, die seit einer Woche auf unserer Station lag, eine Hand auf ihren kalten Arm gelegt. Die Wintersonne schien durchs Fenster und tauchte das blasse Gesicht der alten Frau in ein warmes Licht. Aus irgendeinem Grund machte der Anblick mich melancholisch. Sanft strichen meine Finger über ihre Haut. Sie war ganz kalt.

Frau Kallier antwortete nicht. Natürlich nicht. Sie musste irgendwann zwischen der Mittagsrunde und meiner kurzen Pause verstorben sein. Ihr Mund war leicht geöffnet, ihr Gesicht wirkte friedlich.

Ich erinnerte mich an ein Gespräch, das wir am Morgen zuvor geführt hatten. Wie immer, wenn ich ihr das Frühstück brachte, hatte sie mich mit einem strahlenden Lächeln begrüßt. Und dann hatte sie mich ganz unvermittelt mit ihrer brüchigen Stimme gefragt: »Was glauben Sie eigentlich, was nach dem Tod passiert, Schwester Maya?«

Während ich das Tablett mit Brötchen und Marmelade auf ihren Tisch gestellt hatte, war ich im Kopf meine bisherigen Antworten durchgegangen. Auf der Erwachsenenpalliativstation kam diese Frage oft. Für die meisten Patienten war das hier ihre letzte Station vor dem Tod, oder sie gingen nach ihrem Aufenthalt ins Hospiz, wenn der Tod zwar unvermeidbar war, aber noch nicht unmittelbar bevorstand. Es gab Standardsätze, an die auch ich mich oft hielt, weil ich die Erfahrung gemacht hatte, dass die Patienten gut damit leben konnten.

Bei einem Blick in Frau Kalliers strahlendes Gesicht hatte ich mich aber gegen eine solche Antwort entschieden. Ich hatte ihr Lächeln erwidert und gefragt: »Was denken Sie denn, was passiert?«

In ihre Augen war ein beinahe schalkhafter Ausdruck getreten. »Ich denke nicht, dass es nach dem Tod einfach vorbei ist. Das halte ich für unmöglich. Ich glaube, dass wir wiedergeboren werden, als ein ganz anderes Lebewesen.« Sie hatte das Brötchen mit dem Messer über den Teller geschoben, weil ihr bereits vor Tagen der Appetit vergangen war. Ein typisches Anzeichen dafür, dass der Tod nicht mehr fern war. »Wollen Sie wissen, als was ich wiedergeboren werde?«

Obwohl mir bei dem Gespräch das Herz wehtat, setzte ich mich auf ihre Bettkante und versuchte, Zuversicht auszustrahlen. »Als was denn?«

»Als ein kleines Blümchen in einem wunderschönen, großen Garten. Und neben mir wird mein Mann stehen, der wartet bestimmt schon ganz sehnsüchtig auf mich. Aber nicht als Blümchen, das würde nicht zu ihm passen. Er ist bestimmt eine alte Eiche. Oder ein Kaktus.« Sie hatte gekichert und einen Schluck Kaffee getrunken, bevor ihre funkelnden Augen sich mir wieder zugewandt hatten. »Aber eins weiß ich ganz sicher: Ich werde ihn auf jeden Fall erkennen.«

Ob sie jetzt schon dort war? Ich atmete tief durch den Mund, bevor ich ihr vorsichtig die grauen Haare aus dem Gesicht strich und dann sanft das steife Krankenhaushemd auszog. Ich ließ mir Zeit dabei, sie zu waschen und herzurichten. Dabei dachte ich wieder an ihr sonst so warmes Lächeln, das heute Morgen zu Dienstbeginn aus ihrem Gesicht verschwunden gewesen war. Über Nacht hatte Frau Kallier wahnsinnig abgebaut. Sie hatte mich kaum noch angesehen und gleich wieder rausgeschickt. Da hatte mein heftig schlagendes Herz gewusst, dass sie mit dem Kopf wahrscheinlich schon irgendwo auf der anderen Seite war.

Ich suchte das zartrosa Nachthemd aus dem Kleiderschrank, von dem sie mir vor ein paar Tagen erst erzählt hatte, dass es sich hierbei um ihr Lieblingsstück handelte. Es hatte feine Rüschen am Kragen, und als ich es ihr vorsichtig anzog, entfuhr mir ein Seufzen.

Ursprünglich hatte ich nicht vorgehabt, direkt nach der Ausbildung auf einer Palliativstation für Erwachsene anzufangen. Eigentlich hatte ich schon bei meinem Praxiseinsatz wahnsinnige Angst vor der Station gehabt. Aber im Endeffekt war es nicht so schlimm wie befürchtet, und ich lernte die Zeit zu schätzen, die ich hier für meine Patienten hatte. Hier gab es keine Hektik, der Tagesablauf konnte leicht an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden. Und gleichzeitig war es frustrierend, dass man selten einen Patienten gesund nach Hause schicken konnte. Selbst die Leute, die nur zum Aufpäppeln zwischen den Chemos kamen, verstarben häufig. Ich hatte mir gewünscht, nie an einem Punkt anzukommen, an dem ich von all dem Leid abstumpfte. Aber jetzt, nach zwei Jahren auf dieser Station, war es doch passiert. Zwar nur ein wenig und auch nicht bei allen Patienten, aber trotzdem.

Ich stützte meine Arme auf die Bettkante und mein Kinn darauf. Nachdenklich betrachtete ich das friedliche Gesicht der alten Dame. »Schick sehen Sie aus«, flüsterte ich und musste nun doch wieder lächeln. »Wenn Sie auf der Wiese stehen und Ihren Mann gefunden haben – vielleicht können Sie mir dann irgendwie ein Zeichen schicken? Ich wüsste gern, dass es Ihnen da drüben gut geht. Und ehrlich gesagt würde ich auch zu gern wissen, wie das Leben nach dem Tod denn jetzt wirklich aussieht.« Ich strich noch einmal sanft über ihre Haare, bevor ich aufstand und tief durchatmete.

Dann öffnete ich das Fenster und räumte meine Waschutensilien weg. Zuletzt schlug ich die Decke etwas auf und legte vorsichtig Frau Kalliers Arme darauf. Es wirkte beinahe, als würde sie schlafen, genau, wie ich es beabsichtigt hatte. Ein paar Sekunden stand ich noch an ihrem Bett, die Hand auf meinem Brustbein, und betrachtete die Frau. Irgendwann wurde es zu bedrückend, und ich verließ das Zimmer.

Frau Kallier war zu uns gekommen, weil ihr Leben zu Ende ging. Sie hatte es gewusst und es akzeptiert. Sie hatte keine Angst vor dem Sterben gehabt, keine Probleme, loszulassen. Wieso also hatte ich welche?

 

Ihre Familie, ihre drei Kinder plus Partner und Enkel, kamen nur etwa fünfzehn Minuten später auf die Station. Ihre Kinder hatten alle rot geweinte Augen, aber wie Frau Kallier selbst lächelten sie mich an. Ich richtete ihnen mein Beileid aus, und sie nahmen mich bei der Hand und hielten sie sehr lang. Dankten mir für die Pflege ihrer Mutter und betonten, wie gern sie von mir gesprochen hatte. Ich zeigte ihnen das Zimmer, in dem die Verstorbene lag, und schloss die Tür hinter ihnen.

Danach muss