: Lili Eden
: Das Erbe der Sturmhöhe Eine Reise in die Vergangenheit und durch das wunderschöne England
: beHEARTBEAT
: 9783751708753
: 1
: CHF 5.60
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 360
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die Finger ihrer Mutter tippten auf die Zeichnung auf dem Buch. »Dort liegt die Wahrheit«, glaubte Emily zu verstehen.
»Welche Wahrheit?«
»Mein Herz ...« Die helle Stimme brach ab und ging in flaches Atmen über.
Als ihre Mutter sich während ihrer letzten Atemzüge an einen Sommer erinnert, den sie vor vielen Jahren in Haworth verbracht hat, steht Emily vor einem Rätsel. Um herauszufinden, was dahintersteckt, reist sie in das düstere und dramatisch schöne Hochmoor von West Yorkshire. Hier begegnet sie Jack, der, getrieben von den Gespenstern seiner Vergangenheit, ein eigenbrötlerisches Leben führt.
Trotz Jacks Abneigung gegenüber Touristen gelingt es Emily, ihn davon zu überzeugen, sie bei den Nachforschungen über ihre Mutter zu unterstützen. Denn Jack versteht ihren Wunsch, mehr zu erfahren. Dass ausgerechnet Emilys Recherchen auch Geheimnisse seiner Familiengeschichte aufdecken werden, kann keiner ahnen ...
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




<p>Lili Eden arbeitet schon ihr ganzes Berufsleben im Verlagswesen. Inzwischen in den Dreißigern, war es endlich an der Zeit, die Seiten zu wechseln und all die Ideen auf Papier zu bringen, die sich angesammelt haben. Da sie seit ihrer Kindheit das stürmische Hochmoor von West Yorkshire liebt und diese Gegend einfach ideal als Setting für einen Roman ist, reiste Lili einmal mehr nach Haworth - dieses Mal mit Notizheft im Gepäck.</p>

Kapitel 1
   


Sechs Monate später

Em

Mit verkrampften Fingern, an deren Nägeln sie während der Fahrt unaufhörlich geknibbelt hatte, reichte Em dem Taxifahrer die Scheine und stieg aus.

Augenblicklich durchfuhr ein herbstlicher Wind ihre offenen Haare. Fahrig strich sie sich die Strähnen hinter die Ohren und wuchtete ihr Gepäck aus dem Kofferraum. Kaum, dass sie die Klappe zugeschlagen hatte, fuhr das Taxi davon.

Em zog den Reißverschluss des grünen Parkas bis ganz nach oben und bereute, den dicken Wollschal irgendwo unter den lieblos in den Koffer geworfenen Klamotten verstaut zu haben.

Schon am Flughafen in Manchester war der gleiche böige Wind zu spüren gewesen, und andächtig hatte sie zuerst auf der Zugfahrt bis nach Bradford und dann vom Taxi aus beobachtet, wie dieser unnachgiebig durch Bäume und Büsche brauste und graue Wolken über den Himmel trieb.

Sie hatte es geschafft. Sie war hier, auch wenn sie nicht recht wusste, was sie hier zu finden hoffte.

Em sah sich um. Der Taxifahrer hatte sie neben einem unebenen betonierten Parkplatz herausgelassen. Die Straße, an der sie stand, wurde gesäumt von Häusern, deren Sandsteinfassaden einst gelblich gewesen sein mussten, inzwischen aber dunkel und ein wenig düster wirkten. Nur hier und da war ein Hauch der ursprünglichen Farbe zu erkennen, doch die Jahrzehnte – oder waren es Jahrhunderte – hatten kaum etwas davon übrig gelassen.

Prüfend spähte Em zum bewölkten Himmel hinauf und dann auf ihre Uhr. Eine Stunde Zeitverschiebung. Also musste es jetzt kurz nach halb fünf sein, und die Dämmerung setzte tatsächlich schon ein. Doch Haworth lag auch deutlich nördlicher als Stuttgart.

»Haworth«, murmelte sie, und ein Kribbeln zog durch ihren Bauch.

Em zog das Handy aus der Jackentasche und öffnete die Landkarten-App. Ihr Daumen drückte auf die Adresse, die sie