: Jenny Pergelt
: Du sollst mein Vater sein! Chefarzt Dr. Norden 1219 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740994136
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Sehnsüchtig sah Ilma zu dem kleinen Park hinüber, als sie aus dem Bus stieg. Ein kurzer Abstecher dorthin, um ein halbes Stündchen auf einer Parkbank in der Sonne zu sitzen, könnte ihr jetzt durchaus gefallen. Doch von diesem Wunschgedanken verabschiedete sie sich schnell wieder, denn zu Hause wartete ein Schreibtisch voller Arbeit auf sie. Ilma seufzte leise auf. Wenigstens stand der Schreibtisch vor dem Fenster, das zum Park zeigte. So konnte sie ab und zu hinübersehen und sich vorstellen, wie sie dort auf schattigen Wegen entlangschlenderte oder ein kleines Päuschen auf einer Parkbank machte. Damit es nicht allein bei der Vorstellung blieb, beschloss Ilma spontan, ihrem Computer am Nachmittag für eine halbe Stunde Adieu zu sagen und sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Ab morgen sollte das Wetter ohnehin umschlagen, und ein Tiefdruckgebiet mit dicken Wolken, Wind und Regen würde München heimsuchen. Heute war vielleicht die letzte Gelegenheit, um noch ein wenig Maisonne abzubekommen. Mit diesem Vorhaben im Kopf fiel es Ilma gleich viel leichter, an ihre Arbeit zurückzukehren. Sie wandte endlich den Blick vom Park ab und bemerkte jetzt auch den Umzugswagen vor ihrem Haus. Neugierig musterte sie die vielen Kartons, Möbel und Kisten, die die Männer auf dem Bürgersteig abgestellt hatten. Dabei wäre sie fast mit Michi, ihrem Nachbarn aus der dritten Etage, zusammengestoßen, der gerade das Haus verließ. »Hoppla!« Michi wich ihr lachend aus. »Du hast es ja eilig!« »Ich war nur ein wenig abgelenkt und habe deswegen nicht aufgepasst.« Ilma sah mit einem beredten Blick auf den Umzugswagen. »Weißt du schon etwas über den neuen Mieter?«, fragte sie dann deutlich leiser.

Sehnsüchtig sah Ilma zu dem kleinen Park hinüber, als sie aus dem Bus stieg. Ein kurzer Abstecher dorthin, um ein halbes Stündchen auf einer Parkbank in der Sonne zu sitzen, könnte ihr jetzt durchaus gefallen. Doch von diesem Wunschgedanken verabschiedete sie sich schnell wieder, denn zu Hause wartete ein Schreibtisch voller Arbeit auf sie.

Ilma seufzte leise auf. Wenigstens stand der Schreibtisch vor dem Fenster, das zum Park zeigte. So konnte sie ab und zu hinübersehen und sich vorstellen, wie sie dort auf schattigen Wegen entlangschlenderte oder ein kleines Päuschen auf einer Parkbank machte. Damit es nicht allein bei der Vorstellung blieb, beschloss Ilma spontan, ihrem Computer am Nachmittag für eine halbe Stunde Adieu zu sagen und sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Ab morgen sollte das Wetter ohnehin umschlagen, und ein Tiefdruckgebiet mit dicken Wolken, Wind und Regen würde München heimsuchen. Heute war vielleicht die letzte Gelegenheit, um noch ein wenig Maisonne abzubekommen.

Mit diesem Vorhaben im Kopf fiel es Ilma gleich viel leichter, an ihre Arbeit zurückzukehren. Sie wandte endlich den Blick vom Park ab und bemerkte jetzt auch den Umzugswagen vor ihrem Haus. Neugierig musterte sie die vielen Kartons, Möbel und Kisten, die die Männer auf dem Bürgersteig abgestellt hatten. Dabei wäre sie fast mit Michi, ihrem Nachbarn aus der dritten Etage, zusammengestoßen, der gerade das Haus verließ.

»Hoppla!« Michi wich ihr lachend aus. »Du hast es ja eilig!«

»Ich war nur ein wenig abgelenkt und habe deswegen nicht aufgepasst.« Ilma sah mit einem beredten Blick auf den Umzugswagen. »Weißt du schon etwas über den neuen Mieter?«, fragte sie dann deutlich leiser.

»Eine Mieterin«, gab Michi genauso leise zurück und setzte dann hinzu: »Alleinerziehend mit Tochter.«

»Woher weiß du das?«, staunte Ilma. »Ich versuche seit Tagen, etwas herauszubekommen, wenn ich dem Hausmeister begegne. Nichts. Der Mann ist verschlossen wie eine Auster. Das Einzige, was er von sich gibt, sind irgendwelche Phrasen über Vertraulichkeit und Stillschweigen. Wie hast du ihn nur zum Reden bekommen?«

»Ich habe ihn solange genervt, bis er irgendwann brummte: ›Single mit Kind‹«, gestand Michi. »Und dann brauchte ich nur noch eins und eins zusammenzuzählen und die richtigen Schlussfolgerungen ziehen.« Als ihn Ilma weiter fragend ansah, erklärte er: »Der Hausmeister hat vor einer Viertelstunde die Namensschilder an der Türklingel und am Briefkasten angebracht. Ein Frauennamen! Und dass das Kind ein Mädchen sein muss, verdanke ich diversen anderen Hinweisen.« Michi deutete auf die Kinderzimmermöbel, die noch auf dem LKW standen, und zu denen ein großer Wäschekorb mit unzähligen Puppen und eine wunderschöne Puppenstube gehörten.

»Gut kombiniert, Sherlock Holmes«, sagte Ilma anerkennend.

»Vielen Dank! Wo kommst du jetzt eigentlich her?«, wollte Michi nun von ihr wissen.

Ilma tippte sich kurz auf die rechte Wange. »Zahnarzt.«

»War’s schlimm?«

»Nein, überhaupt nicht. Nur ein bisschen Zahnstein.«

»Ich hatte vorhin bei dir geklingelt und mich schon gewundert, wo du sein könntest.« Michi trat schnell zur Seite, als zwei Möbelpacker ein großes Sofa ins Haus trugen, und sagte dann: »Ilma, ich brauche mal wieder deine Hilfe.«

»Was gibts? Soll ich wieder ein Paket für dich annehmen?«

»Genau. Die Post ist heute später dran als sonst. Ich habe bis eben gewartet, aber nun muss ich los zum Dienst.«

»Kein Problem, ich bin ja da«, sagte Ilma sofort. »In den nächsten Stunden werde ich an meinem Schreibtisch sitzen und arbeiten. Ich will erst am späten Nachmittag einen kleinen Abstecher in den Park machen. Bis dahin ist die Post sicher durch.«

»Danke, du bist ein Schatz. Wieder einmal.« Michi sah sie treuherzig an. »Ich glaube, es wird höchste Zeit, dass ich mich endlich für deine Dienste revanchiere. Ich würde dich gern mal ins Kino einladen oder zum Essen.«

»Einfach nur so oder versuchst du schon wieder, dich mit mir zu verabreden?«

»Einfach nur so.« Er grinste sie frech an. »Es sei denn, du stimmst endlich einer Verabredung zu. Dann ist es natürlich ein Date. Du siehst, ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, obwohl du mir einen Korb nach dem anderen gibst.«

»Glaub mir, das mache ich nicht gern«, seufzte sie. »Aber ich werde meine Meinung nicht ändern. Aus uns beiden