Kapitel 2
Die Unterschrift (Drake)
Was zum Teufel …?!
Ein schriller Schrei, durchdringend wie eine Sirene, stellt meine Trommelfelle auf eine harte Probe. Verdammt, Jonah, du hast mir nicht gesagt, dass deine Enkelin ein Organ hat, mit dem sie jedes Fenster im Haus zerspringen lassen kann.
Ich halte mir ein Ohr zu und hätte um ein Haar das Handtuch losgelassen, das ich mit der anderen Hand festhalte. Mir steht gerade nicht der Sinn danach, mich ihr splitterfasernackt zu präsentieren.
Der Schmerz, der meine Schläfe durchzuckt, ist ein Überbleibsel aus meiner Zeit beim Militär. Eine Detonation hat einen akustischen Nerv geschädigt, und seitdem kann ich manche Frequenzen nicht mehr hören, während andere sofort rasende Kopfschmerzen verursachen.
»Raus hier, verschwinden Sie, Sie Perversling!« Wenigstens ist sie vom Kreischen zum Schreien übergegangen.
Immerhin ein Fortschritt.
»Beruhigen Sie sich, Lady! Ich bin Drake Larkin. Haben Sie denn die Nachricht nicht erhalten?«
Offenbar nicht.
Sie stolpert rückwärts, bis sie gegen die Wand stößt. »Ich kenne keinen Drake Larkin! Das hier ist das Haus meines Großvaters! Raus!« Ihre Augen weiten sich, als sie mir die letzten Worte entgegenschleudert wie einen Speer.
Verdammt.
Wieder durchzuckt mich der glühend heiße Schmerz beim schrillen Klang ihrer Stimme.
»Hören Sie um Himmels willen auf zu schreien«, blaffe ich sie an. »Ich weiß, dass das hier Jonahs Haus ist. Ich habe für ihn gearbeitet!«
Ich schwöre, es sieht aus, als wollte sie mit dem Hintern durch die Wand. Wenigstens dreht sie die Lautstärke etwas herunter, während sie mich verwirrt anstarrt. »Sie haben für ihn gearbeitet? Was? Wo?«
Dankbar für den normalen Tonfall, nehme ich die Hand von der Schläfe, erleichtert, dass der Schmerz ebenso abrupt verklingt, wie er angefangen hat.
Also dann.
Jonah hat ihr von mir erzählt, oder? Ich für meinen Teil weiß jedenfalls bestens über sie Bescheid. Dann verstehe ich allerdings nicht, warum es sie derart schockiert, mich hier anzutreffen.
»H