: Rick Poldark
: INSEL DER URZEIT Roman
: Luzifer Verlag
: 9783958355408
: 1
: CHF 4.10
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 328
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Während eines heftigen Sturms stürzt ein Passagierflugzeug irgendwo über der südchinesischen See ab. Als Wrackteile der Maschine auf einer noch unbekannten Insel geortet werden, wird ein Bergungsteam aus Paläontologen, Biologen, Botanikern und einem berüchtigten Großwildjäger ausgesandt. Eskortiert von einem bis an die Zähne bewaffneten Sicherheitsteam bahnt sich das Team einen Weg durch den Dschungel ... und findet sich schnell in einem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel mit urzeitlichen Raubtieren wieder. Die Zeit scheint auf dieser Insel stehengeblieben zu sein. Auf ihrer Suche nach dem Flugschreiber der Maschine stoßen sie auf das Geheimnis der mysteriösen Insel und auf eine uralte Macht, die das Gleichgewicht auf der Insel ins Wanken bringen könnte. Denn die Dinge sind nicht so, wie sie scheinen ...

Rick Poldark ist Mitglied der Horror Writers Association und schreibt hauptsächlich Science-Fiction- und Horrorromane. Er schwärmt für Oldtimer, reist viel, braut sein eigenes Bier und spielt für sein Leben gern Dungeons&Dragons.

Kapitel 1


 

Dr. Peter Albanese saß in komplettem akademischem Ornat an der Seite von Dr. Tracey Moran auf der Bühne und schwitzte. Die Abschlussfeier des aktuellen Doktorandenjahrgangs war in vollem Gange. Ihm war unsäglich heiß unter seiner Robe, aber das Wetter trug daran keine Schuld. Tatsächlich war es ein kühler, angenehmer Tag im Mai, und die Belüftung im Auditorium funktionierte ebenfalls.

Das Problem war, dass Peter große Menschenansammlungen hasste. In Situationen wie dieser hatte er sich schon immer unwohl gefühlt, und obwohl er nicht der Mittelpunkt dieser großen Menge aus überstolzen Eltern und gelangweilten Geschwistern war, hatte er das Ganze stets als eine anstrengende und schweißtreibende Angelegenheit empfunden. Er war daher überaus dankbar, dass dieses Ritual nur einmal im Jahr stattfand.

Er sah zu Tracey hinüber, die so fröhlich und freudestrahlend aussah, als wäre sie es, die gerade ihren Doktortitel erhalten würde. So lange lag das tatsächlich noch gar nicht zurück, und vermutlich rief die Zeremonie glückliche Erinnerungen in ihr wach. Peters Abschluss lag etwas weiter in der Vergangenheit, wenn es auch nicht gerade Äonen waren, und er hatte sich damals genauso unwohl gefühlt wie heute.

Nachdem sie sich durch unzählige Reden verschiedener hoher Würdenträger der Universität gequält und dazu die üblichen Gastredner ertragen hatten (in diesem Jahr durften ein lokaler Politiker und ein Schauspieler, den er nicht kannte, ihren Senf abgeben), näherte sich die Zeremonie jetzt ihrem Ende. Gleich würde sich die Fakultät der Geowissenschaften, der Tracey und er angehörten, zusammen mit allen anderen beim Empfang unter die Feiernden mischen.

Als der Applaus für die Absolventen verebbt und der Empfang eröffnet war, wandte sich Tracey an Peter. »Das war einfach wunderbar.«

Peter runzelte die Stirn. »Wollen wir uns den Empfang nicht schenken?«

Tracey boxte ihm spielerisch gegen den Arm und kicherte. »Du weißt doch, die Dekanin wäre höchst unglücklich, wenn wir einfach so verschwinden würden.«

Peter stand auf. »Okay, dann ist es jetzt an der Zeit, sich den Eltern zu stellen.«

Tracey stand ebenfalls auf, und gemeinsam folgten sie der Menge aus dem Auditorium. »Komm, so schlimm ist es nun auch wieder nicht.«

Peter hob eine Augenbraue. »Nicht so schlimm? Wir sind schuld daran, dass ihre Kinder, ihr Stolz und ihre Freude, ihr allerliebstes Herzblut, bald als Doktoren der Paläontologe in die Welt hinausziehen.«

Tracey hakte sich bei ihm unter. »Bleib einfach bei mir, dann wirst du gut klarkommen. Lass uns unsere frischgebackenen Absolventen verabschieden.«

Peter, der bei Traceys Geste ein wenig errötet war, ließ sich von ihr mitten in die Menge führen. Sein Gesicht glühte, was zum Teil von der körperlichen Nähe zu Tracey kam, vor allem aber davon, dass er sich Schulter an Schulter und durch enge Türen hindurch vorwärts geschoben, wie Vieh fühlte, das zur Schlachtbank geführt wurde. Er fragte sich, warum es immer wieder Menschen gab, die offenbar nicht in der Lage