: Jeffrey Archer
: Im Auftrag der Krone Roman
: Heyne
: 9783641294120
: Die Warwick-Saga
: 1
: CHF 9.80
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
William Warwick, der aus bestem Hause kommt, ist von einem Wunsch erfüllt: In seinem Streben nach Gerechtigkeit möchte er die Karriereleiter des britischen Polizeiapparats durchlaufen - vom einfachen Streifenbeamten bis zum Commissioner.

Im sechsten Teil der großen Saga von Bestsellerautor Jeffrey Archer sind William und sein Team erneut für das Royal Protection Command tätig, das die Sicherheit der Königin und ihrer Familie gewährleisten soll. Dabei kommen sie einem finsteren Plan zum Raub der Kronjuwelen auf die Spur.

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.

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Dienstag, 22. Oktober 1996

Commander Hawksby öffnete die unterste Schublade seines Schreibtischs und nahm zwei Würfel heraus, obwohl er kein Spieler war.

Superintendent William Warwick und Inspector Ross Hogan blieben stehen, als Hawksby, genannt »the Hawk«, die Würfel in seiner rechten Hand heftig schüttelte, auf den Schreibtisch warf und ausrollen ließ.

»Eine Fünf und eine Zwei«, sagte William. Hawksby hob eine Augenbraue, während er darauf wartete, dass William und Ross die Bedeutung der beiden Zahlen bestätigten. »Fünf, Sir«, sagte William, »bedeutet, dass wir beim Verlassen des Palasts die längere Embankment-Route nehmen.«

»Und die Zwei, Inspector?«, fragte Commander Hawksby, indem er sich Ross zuwandte.

»Das Passwort ist ›Verrätertor‹.«

Hawksby nickte und warf einen Blick auf seine Uhr. »Dann sollten wir jetzt wohl besser aufbrechen«, sagte er. »Wir können es uns nicht leisten, den Lord Chamberlain warten zu lassen.« Er beugte sich vor und legte die Würfel für ein weiteres Jahr in die unterste Schublade seines Schreibtischs zurück.

Rasch verließen William und Ross das Büro, während der Commander nach dem Telefonhörer griff und eine Nummer wählte, die in keinem Telefonbuch verzeichnet war. Schon nach einem einzigen Klingeln wurde abgehoben. »Fünf und zwei«, sagte er.

»Fünf und zwei«, wiederholte die Stimme am anderen Ende, und gleich darauf war die Leitung tot.

William und Ross gingen durch den Flur am Lift vorbei und joggten die beiden Treppen ins Erdgeschoss von Scotland Yard hinab. Sie machten erst halt, als sie den Eingang erreicht hatten, wo sie Constable Danny Ives am Steuer eines dunkelgrauen Landrover sahen; das Auto war nicht ihr übliches Fortbewegungsmittel, doch für ihren heutigen Auftrag angemessen.

»Guten Morgen, Sir«, sagte Danny, während William in den Fond des Wagens stieg.

»Morgen, Danny«, erwiderte William, als Ross sich neben ihn setzte.

Superintendent Warwick und Constable Ives waren zehn Jahre zuvor in derselben Gruppe von Neulingen zur Polizei gekommen, und der ewige Constable hatte einige Zeit gebraucht, bis es ihm gelang, seinen Vorgesetzten nicht mehr bei dessen altem Spitznamen »Chorknabe« zu nennen, sondern ihn mit »Sir« anzusprechen. Noch länger hatte er gebraucht, bis er die Anrede tatsächlich ernst nahm.

Danny startete, legte bei dem für ihn ungewohnten Fahrzeug den ersten Gang ein und fuhr los. Man musste ihm nicht sagen, wohin es ging. Immerhin suchten sie nicht jeden Tag den Buckingham Palace auf.

Nie überschritt er das Tempolimit, denn sie wollten niemandem auffallen, wohingegen sie bei der Rückfahrt zum Palast mit sechzig und manchmal sogar siebzig Meilen pro Stunde durch eine der am dichtesten bevölkerten Hauptstädte der Welt rasen würden.

Danny stoppte am oberen Ende von Whitehall und sah zu Gro