: Stefan Dithmar, Frank G. Holz
: Fluoreszenzangiographie in der Augenheilkunde Fluoreszein-Angiographie, Indozyaningrün-Angiographie und Fundus-Autofluoreszenz
: Springer-Verlag
: 9783540352242
: 1
: CHF 120.90
:
: Klinische Fächer
: German
: 226
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

Der neue Fluoreszenzangiographie-Atlas von Dithmar und Holz stellt die Fluoreszein- und Indozyaningrün-Angiographie und die Autofluoreszenz-Bestimmung dar. Anhand praxisrelevanter Fallbeispiele schildern die Autoren die verschiedenen angiographischen Merkmale klinischer Krankheitsbilder. Bei der Bildauswahl legten sie besonderes Augenmerk auf die Qualität sowie auf klar erkennbare, typische Veränderungen. Der Atlas bietet einen Überblick über die facettenreichen angiographischen Befunde retinologischer Krankheitsentitäten und Differenzialdiagnosen. Selbst Augenärzte, die nicht angiographieren, profitieren von diesem kenntnisreichen Atlas.

4 Fundusautofluoreszenz (S. 32)

4.1 Einführung

Mittels Fundusautofluoreszenz (FAF)-Aufnahmen können alters- und krankheitsbedingte Veränderungen auf Ebene des retinalen Pigmentepithels (RPE) dargestellt werden. Die in vivo detektierte FAF beruht im Wesentlichen auf Fluorophoren in Lipofuszin (LF)-Granula von RPE-Zellen, u.a. A2-E.

Mit dem Alter akkumulieren in den postmitotischen RPE-Zellen LF-Granula im zytoplasmatischen Raum einhergehend mit einer Reduktion der Dichte der Melaningranula. Zu einer exzessiven Ansammlung von LF -und dabei zum Teil charakteristischen FAF-Signalen– kommt es sowohl bei multifaktoriellen und degenerativen Makulopathien wie der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) und der idiopathischen Chorioretinopathia centralis serosa als auch bei rein hereditären, monogenetischen Erkrankungen wie dem M. Best und M. Stargardt. Bis vor kurzem konnten RPE-Lipofuszinvermehrungen nur in vitro mittels Fluoreszenzmikroskopie erfasst werden.

Informationenüber den spezifischen LF-Gehalt des RPE und dessen topographische Intensitätsverteilung können nicht mittels anderer, herkömmlicher bildgebender Verfahren inkl. Fundusphotographie, Fluoreszenzangiographie oder optischer Kohärenztomographie gewonnen werden. FAF-Imaging stellt daher eine zusätzliche Untersuchungsmöglichkeit dar, die hilfreich bei der Diagnosesicherung, der differenzierten Phänotypisierung und nach neueren Erkenntnissen auch der Ermittlung neuer prognostischer Faktoren insbesondere bei der AMD ist. Weiterhin trägt das FAF-Imaging zum Verständnis der pathophysiologischen Rolle des RPE als gemeinsame pathogenetische Endstrecke vieler retinaler/ makulärer Erkrankungen bei. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, indirektüber die FAFIntensität Informationenüber die Verteilung und die Dichte des makulären Pigments (Lutein und Zeaxanthin) zu gewinnen.

4.2 Scanning Laser Ophthalmoskopie und modifizierte Funduskamera

In vivo FAF-Aufnahmen können in optimaler Qualität und Auflösung mittels konfokaler Scanning- Laser-Ophthalmoskopie (cSLO) gewonnen werden (HRA, classic, HRA 2 oder Spectralis HRA/OCT, Heidelberg Engineering). Alternativ stehen auch modifizierte Funduskameras zur Verfügung. Ein konfokales System hat u.a. den Vorteil, dass durch eine zusätzliche Blende im Wesentlichen aus der Fokusebene reflektiertes Licht detektiert wird. Durch die methodische Weiterentwicklung der cSLO ist es mittlerweile möglich, eine Auflösung von bis zu 5µm/pixel zu erreichen, was sogar eine Erfassung einzelner RPE-Zellen in vivo ermöglicht.

4.3 Durchführung

4.3.1 Grundlagen

Bei der ursprünglich durch Webb und Mitarbeiter entwickelten cSLO wird monochromatisches Licht durch eine konfokale Optik auf den Augenhintergrund projiziert und reflektiertes Licht aus der betreffenden Fokalebene mittels eines Detektors registriert. Das konfokale Prinzip ermöglicht, Streufluoreszenzlicht außerhalb der Fokalebene zu minimieren und so den Bildkontrast zu erhöhen. Auf diese Weise kann die reflektierte Lichtmenge einzelnen Netzhautpunkten zugeordnet werden und es entsteht ein Analogsignal auf einem Monitor. Das Bild kann abgespeichert und digital verarbeitet werden.

Zur Erfassung der Fundusautofluoreszenz wird das Erregerlicht mit einer Wellenlänge von 488 nm auf den Fundus projiziert und die Emission nach Ausblendung des kurzwelligeren Lichtes mittels eines Sperrfilters in einem Wellenlängenbereich oberhalb 500 nm erfasst. Die maximale Lichtbelastung (etwa 2mW/cm2) liegt dabei deutlich unter der zulässigen Grenze internationaler Standards.

Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
1 Physikalische und chemische Grundlagen der Fluoreszenzangiographie12
Fluoreszenz13
Fluoreszein13
Indozyaningrün14
2 Technische Grundlagen der Fluoreszenzangiographie16
Grundlegender Aufbau eines Scanning Laser Ophthalmoskops17
Lichtquellen18
Laser für die Fluoreszein-Angiographie18
Laser zur Aufnahme » rotfreier « Reflektionsbilder19
Laser für die Indozyaningrün ( ICG) Angiographie20
Laser für die Aufnahme von Infrarot- Reflektionsbildern20
Grundlegendes zur optischen Abbildung20
Das konfokale Prinzip20
Tiefenauflösung20
Laterale Auflösung21
Der Heidelberg Retina Angiograph 221
HRA2- Parameter im Grundmodus22
Simultanmodus22
Composite- Modus23
Fixationshilfen23
Weitwinkelobjektiv23
ART- Modul23
Untersuchung des vorderen Augenabschnitts23
Stereo- Bilder24
Elemente der Auswertesoftware24
3 Normale Fluoreszenzangiographie und allgemeine pathologische Fluoreszenzphänomene26
Normale Fluoreszein-Angiographie27
Aderhaut27
Zilioretinales Gefäß27
Papille27
Retinale Gefäße27
Makula28
Sklera28
Iris28
Normale ICG- Angiographie28
Pathologische Fluoreszenzphänomene28
Hyperfluoreszenz28
Hypofluoreszenz29
4 Fundusautofluoreszenz42
Einführung43
Scanning Laser Ophthalmoskopie und modifizierte Funduskamera43
Durchführung43
Grundlagen43
Ablauf der Untersuchung mit dem cSLO44
Lipofuszin im retinalen Pigmentepithel44
Normale Fundusautofluoreszenz44
Typische Fundusautofluoreszenz- Befunde45
5 Makulaerkrankungen68
Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)69
Drusen69
Irreguläre Pigmentierungen des retinalen Pigmentepithels75
Geographische Atrophie des retinalen Pigmentepithels75
Choroidale Neovaskularisation77
Klassische choroidale Neovaskularisation77
Okkulte choroidale Neovaskularisation82
Mischformen87
Lokalisation choroidaler Neovaskularisationen87
Seröse Abhebung des retinalen Pigmentepithels89
Riss des retinalen Pigmentepithels95
Idiopathische polypoidale choroidale Vaskulopathie97
Retinale angiomatöse Proliferation ( RAP)99
Disziforme Narbe101
Fluoreszenzangiographische Phänomene nach Therapie103
Laserkoagulation103
Photodynamische Therapie (PDT)103
Anti-VEGF-Therapie103
Zystoides Makulaödem115
Hereditäre Makulaerkrankungen117
Morbus Stargardt117