: Mary Kay Andrews
: Weihnachtsglitzern Roman | Das Fest der Liebe mit der Autorin des Bestsellers ?Die Sommerfrauen?
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104028521
: Die Winterbuchreihe
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Familie, die Liebe und Feiertage voller Überraschungen: Das perfekte Buch für einen Abend am Kamin - Sternenfunkeln inklusive Eloise Foley liebt Weihnachten. Für sie ist es eine Zeit der Wunder und Träume, die schönsten Tage des Jahres. Sie freut sich auf gemütliche Abende im Kreise der Familie und mit ihrem Freund Daniel. Der sieht Weihnachten allerdings in einem ganz andern Licht, denn Daniel besitzt ein Restaurant und hat im Dezember kaum Zeit für Eloise. Nun bleibt ihr umso mehr Zeit bleibt, sich um ihr kleines Antiquitätengeschäft zu kümmern. Ganz besonders freut sich Eloise auf den alljährlichen Wettbewerb um die schönste Weihnachtsdekoration in den Läden von Savannah, und sie dekoriert liebevoll ihr Antiquitätengeschäft. In einer alten Kiste findet sie eine blaue, glitzernde Brosche in Form eines Weihnachtsbaums. Davon inspiriert erschafft sie die Weihnachtswunderwelt »Blue Christmas«, passend zum berühmten Elvis-Presley-Song. Doch an einem chaotischen Verkaufstag verschwindet die Brosche - und eine geheimnisvolle Fremde hinterlässt Eloise Geschenke an den seltsamsten Orten. Purer Zufall oder wahre Weihnachtsmagie? »Einfach blättern, schmökern und genießen.« SWR1

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ?Die Sommerfrauen? gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.

4


Als ich wieder beimMaisie’s Daisy war, stellte ich den Truck ab und ging über die Straße, um einen besseren Blick auf die Ladendekoration zu bekommen. Die Früchtegirlanden und Kränze waren geschmackvoll und absolut vorschriftsmäßig. Und ja, dachte ich kleinlaut, Manny hatte recht.LANG-WEI-LIG.

Aber Regeln waren nun einmal Regeln. Wenn ich den Altstadt-Dekowettbewerb gewinnen wollte, musste ich mich nun einmal brav an die Vorschriften halten.

Als ich meine Auktionsbeute vom Truck in den Laden schleppte, hatte ich eine Idee. Draußen mochte das Geschäft vielleicht bieder und spießig aussehen, aber drinnen konnte ich schließlich tun und lassen, was ich wollte. Die Schachteln mit dem alten Weihnachtsschmuck hatten mich in eine ziemlich aufgekratzte Stimmung versetzt.

Ich schaltete das Licht an, und Jethro rannte auf mich zu und setzte mir seine großen, schwarz-weißen Pfoten auf die Brust. »Nicht jetzt, Dicker«, sagte ich und kraulte ihn kurz hinter den Ohren. Ich öffnete den Kiefernholzschrank, in dem sich die Musikanlage des Ladens verbarg, ging meine Sammlung Weihnachts-CDs durch und landete schließlich bei Harry Connick, Nat King Cole und Johnny Mathis.

»Die hier«, sagte ich laut und schob dieCD in den Player. »Genau danach ist mir jetzt.«

Es war mein absoluter Lieblingsweihnachtssampler.A Christmas Gift for You from Phil Spector mit sämtlichen legendären (und spleenigen) Nummern aus den Sechzigern: die Crystals, die Ronettes, Darlene Love, sogar der unnachahmliche Bob B. Soxx and the Blue Jeans.

Kurz darauf swingte Darlene Loves kräftige Stimme von einerWhite Christmas, arrangiert im typischen Phil-Spector-Klangmauer-Stil. Es klang überhaupt nicht wie bei Bing Crosby, aber auf seine eigene Weise genau richtig.

Ich nahm die Shiny-Brite-Schachteln und ging damit zum Schaufenster. In den letzten paar Jahren hatte ich jeden Weihnachtsbaum aus Aluminium gekauft, den ich auf kleinen und großen Flohmärkten finden konnte, aber mittlerweile fuhr auch der Rest der Welt völlig auf die Fünfziger ab, und die Bäume waren rar und teuer geworden. Dieses Jahr hatte ich nur drei Stück davon ergattert, und ich musste jede Menge Kunden enttäuschen, die sie direkt aus dem Schaufenster kaufen wollten. Jetzt flitzte ich von Baum zu Baum und hängte die Shiny-Brite-Kugeln auf der Fensterseite in die Bäume, so dass die Passanten sie sehen konnten. Ich vermischte den alten Baumschmuck mit neueren Reproduktionen, die ich im September beim Geschenkemarkt in Atlanta bestellt hatte. Mit den winzigen, hell flackernden Lichtern funkelten sie ganz wunderbar.

Doch das Schaufenster wirkte immer noch zu steif, zu förmlich. Ich hatte ein Wohnzimmer nachgebildet, mit zwei Sesseln mit Schonbezügen im Schottenmuster, einem schlichten Kaminsims, eingefasst von abblätternder grüner Farbe, und einem rot-grünen, handgewebten Teppich. Auf einem Beistelltisch lag ein Stapel alter, ledergebundener Bücher, ganz oben ein aufgeschlagenes Exemplar von Clement Clarke Moores’Twas the Night Before Christmas mit Illustrationen von N. C. Wyeth.

Nur wenige Stunden zuvor war das Fenster für mich noch perfekt gewesen, aber jetzt kam es mir viel zu brav und vorhersehbar vor.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und dachte nach. Plötzlich setzten die Ronettes mitFrosty the Snowman ein, und meine Phantasie bekam Flügel.

Ich entfernte den Beistelltisch und ersetzte ihn durch einen frisch erworbenen antiken Bibliothekstisch. Eine Verbesserung, entschied ich. Widerstrebend kramte ich meinen Vorrat an Weihnachtsgeschenkschachteln aus dem Ramschladen hervor. Ich würde mit meinen Kunden darum streiten müssen, sie behalten zu dürfen, aber sie waren wirklich viel zu schön, um nicht gezeigt zu werden. Ich arrangierte sie unter dem Baum und warf erneut einen kritischen Blick auf das Bild. Da fehlte noch etwas. Da fehlte noch eine Menge.

Ich warf einen raschen Blick auf di