: Mary Kay Andrews
: Die Sommerfrauen Roman
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104014340
: Die Sommerbuchreihe
: 1
: CHF 9.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 528
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
»Dieser Roman ist wie der schönste Tag am Strand - er soll nie zu Ende gehen!« Susan Elizabeth Phillips Ellis, Dorie und Julia sind grundverschieden und beste Freundinnen, seit sie denken können. Jetzt haben sie endlich einmal den ganzen Sommer Zeit füreinander: vier Wochen lang, in einem Ferienhaus direkt am Meer mit Sonne satt - ein Urlaub zum Träumen. Doch alle drei haben ihre Geheimnisse: Ellis hat ihren Job verloren, Dorie hat ihren Mann verlassen und Julia hat Angst, ihrer großen Liebe das Ja-Wort zu geben. Ty Bazemore wohnt nebenan, außerdem gehört ihm das schöne Ferienhaus - doch das verrät er den Frauen nicht. Als er Ellis trifft, fühlt Ty sich sofort zu ihr hingezogen. Gibt er seinen Gefühlen nach, auch wenn er damit alles auf's Spiel setzt? Und dann ist da noch Madison, eine Frau auf der Flucht vor ihrem alten Leben: Alles was sie jetzt braucht sind ein gutes Versteck, eine neue Identität und möglichst keine Fragen. Können ihr die drei Freundinnen helfen? Vier Wochen im Sommer, drei Freundinnen und ein Traumhaus am Strand: die perfekte Sommerlektüre - Meeresrauschen inklusive!

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ?Die Sommerfrauen? gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.

1


Es war kein vielversprechender Anfang für einen Urlaub, geschweige denn für ein neues Leben. Der Regen begleitete Ellis die gesamte Ostküste hinunter, peitschte gegen die Windschutzscheibe und erfasste ihren Wagen abwechselnd von allen Seiten. Bei diesen heftigen Sturmböen gelang es ihr so gerade, in der Spur zu bleiben.

Es war ihre eigene Schuld, fand Ellis. Sie hätte sich an ihren ursprünglichen Plan halten sollen: zu einer vernünftigen Zeit aufstehen und mindestens bis Tagesanbruch warten, um die Fahrt von Philadelphia nach North Carolina anzutreten. Stattdessen hatte sie auf eine verrückte Eingebung hin ihr Haus kurz nach Mitternacht abgeschlossen und war aufgebrochen.

Es war eine völlig untypische Entscheidung für Ellis. Aber schließlich war ihr altes Leben in Philly vorbei. Und irgendwann auf der langen Fahrt Richtung Süden hatte sie das Gefühl gehabt, ein neues Leben würde auf sie warten. Am Meer. Im Sommerurlaub.

Ellis holte tief Luft und kreiste mit den Schultern, zuerst vorwärts, dann rückwärts, um die Verspannungen durch die sechsstündige Autofahrt zu lockern. Sie griff nach dem Kaffeebecher im Halter ihres Honda Accord und nahm einen großen Schluck, um die Müdigkeit zu vertreiben.

Eine Stunde später sah sie das Schild: Nag’s Head,132 Meilen. Ellis lächelte. Der Regen war zu einem leichten Nieseln geworden. Gegen sieben Uhr würde sie an dem Haus ankommen, das den Namen »Ebbtide« trug.

Ihr Lächeln verblasste. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, so früh aufzubrechen? Gemäß der von ihr unterschriebenen Vereinbarung war das Haus erst ab zwei Uhr nachmittags bezugsfertig.

Sie verfasste in Gedanken eine E-Mail an sich selbst:

An:EllisSullivan@hotmail.com

Von:EllisSullivan@hotmail.com

Betreff: verunglückte Planung = geplantes Unglück

Aber die Nachricht musste noch in der Warteschleife ausharren. Der Highway stieg an, Ellis befand sich auf einer langen, sanft geschwungenen Brücke. Wieder so eine verflixte Brücke! Es war bestimmt die letzte. Auf der Chesapeake Bay Bridge war ihr schon ziemlich mulmig zumute gewesen. Ellis spürte, wie sich ihre Gesichtsmuskeln verkrampften, ihre Finger das Lenkrad umklammerten, ihr Herz raste. Ein Schweißtropfen rann ihr über den Rücken.

Nag’s Head befand sich auf der Inselkette Outer Banks vor der Küste von North Carolina. Wochenlang hatte sich Ellis mit Reiseführern, Landkarten und Routenplanern beschäftigt. Sie hatte sich mit der Geographie, ja sogar mit der Topographie der Insel vertraut gemacht. Nur eines hatte sie sich verboten: an die Sache mit den Brücken zu denken. Denn es war so: Brücken, selbst lächerliche Querungen wie die Sam Varnedoe Bridge zu Hause in Savannah, die Whitemarsh Island mit Wilmington Island verband, jagten Ellis Sullivan eine Heidenangst ein – wie ihre Freundinnen nur zu gut wussten.

Sie richtete den Blick unverwandt geradeaus, wagte nicht, nach rechts oder links auf das unter ihr fließende Wasser zu schauen. Als sie die Brücke schließlich hinter sich ließ, hatte sie feuchte Hände, und ihr T-Shirt war schweißgetränkt.

Jetzt war sie tatsächlich auf den Outer Banks angekommen. Schilder kleiner Ortschaften huschten vorbei: Corolla, Duck, Southern Shores, Kitty Hawk, Avalon Beach. Die Sonne ging auf, und Ellis war ein wenig befremdet, wie dicht bebaut die Uferzone war. Sie hatte damit gerechnet, Strandgrasfelder vor glitzerndem blauen Wasser zu sehen; ankernde Segelboote, mit grauen Schindeln verkleidete herrschaftliche Häuser, die d