: Claudia Romes
: Liebe lieber italienisch
: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783962151317
: 1
: CHF 2.50
:
: Erzählende Literatur
: German
: 180
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auf Korfu lebt Elisabeth ihren Traum. Das Café läuft gut und in Ilias glaubt sie auch endlich den richtigen Mann gefunden zu haben. Alles könnte so schön sein, würde sie nicht auf einmal jeder daran erinnern, dass ihre biologische Uhr tickt - außer Ilias, der es mit dem Heiraten offensichtlich nicht eilig hat. Da kommt die Einladung ihrer Eltern, die auf Capri ein eigenes Lokal eröffnet haben, gerade richtig. Auf der italienischen Felseninsel will Elisabeth mit Ilias einen romantischen Kurzurlaub verbringen und kurzerhand selbst um seine Hand anhalten. Doch wieder kommt alles anders. Plötzlich steht Elisabeth alleine auf Capri und auch ihre Selbstzweifel sind zurück. Zum Glück lernt sie Lucia kennen. Die selbstbewusste Kellnerin weiß genau, was Frauen am besten gegen Liebeskummer hilft: Der Charme italienischer Männer.

Claudia Romes wurde am 02.10.1984 als Kind eines belgischen Malers in Bonn geboren. Sie war schon immer eine begeisterte Leserin und liebte es, in fremde Welten einzutauchen. Mit neun Jahren begann sie, ihre eigenen Geschichten zu erzählen und fasste den Entschluss, eines Tages Schriftstellerin zu werden. Heute lebt die Autorin mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem kleinen Dorf in der Vulkaneifel.

Kapitel eins


Es war der Sommer der Liebe. Um genau zu sein, war es bereits der dritte in Folge für mich. Und dieser versprach ausgesprochen heiß zu werden. Die Temperaturen auf Korfu, meiner Wahlheimat, am Ionischen Meer, überschritten täglich die dreißig Grad-Marke. Ich schwitzte, und die Saison boomte. Für Verschnaufpausen blieb aber keine Zeit. Hatte ich mir bei meinem Ex-Mann noch regelmäßige Wellnessanwendungen gegönnt, kam ich jetzt nicht einmal dazu, darüber nachzudenken. Jeglicher Luxus war in den Hintergrund gerückt, doch das kümmerte mich kaum noch.

Seitdem ich vor drei Jahren mit meiner Schwester Bina und meinem Mopsrüden Barnabas Deutschland verlassen hatte, war vieles anders geworden. Ich selbst eingeschlossen. DasSissis, unser gemütliches Café auf Acharavis Promenade, das zwischen Souvenirläden, Restaurants und Tavernen lag, lief gut. Trotz Griechenlands Wirtschaftskrise hatten wir es geschafft, unser Geschäft aufzubauen. Wir konnten davon leben. Sicher, es waren keine großen Sprünge möglich. Wir mussten klug haushalten, sparsam sein. Doch das hatte ich in Kauf genommen, als ich nach Korfu ausgewandert war. Obwohl ich schon lange kein Geld mehr für etwas ausgegeben hatte, was nichts mit dem Café zu tun hatte, fehlte mir nichts. Wir lebten in unserem Idyll, und es fühlte sich an wie damals, als Bina und ich mit Oma Inge in den Ferien hergekommen waren. Ich wohnte dort, wo andere sich hinträumten. Abgeschieden von schlechtem Wetter und der miesen Laune der Menschen in der deutschen Großstadt.

Mit Persephone, der Straßenhündin, hatte unsere Familie Zuwachs bekommen. Sie und mein Mops waren unzertrennlich, weshalb wir ihr ein Heim, ein Halsband und eine umfangreiche Wurm- und Impfkur verpasst hatten. Alles war so, wie es sein sollte. Und ich sehnte mich nicht zurück in mein altes, verplantes Leben. Wer hätte das gedacht? Meine Mutter Brigitte sicher nicht. Ebenso wenig wie Paul, mein Ex-Mann. Aber der interessierte mich ohnehin schon längst nicht mehr. Nach zehn Jahren Ehe, in der ich ständig zurückgesteckt hatte, war ich nun dran. Und bei all dem Streben nach einer eigenen Existenz hatte ich ihn gefunden: meinen Traummann. Den Mann, der mich so liebte, wie ich war. Mit all meinen Eigenarten. Ich musste mich nicht mehr verstellen, niemand sein, der ich nicht war. Bei Ilias war ich ein völlig neuer Mensch. Eine Frau, die von ihrem Partner begehrt und geschätzt wurde. Mit genügend Freiraum, sich zu entfalten. Zum ersten Mal erfuhr ich, was es hieß, ein Team zu sein. In jeder Lebenslage. Und endlich wusste ich, dass ich kein Sexmuffel war. Es hatte nie an mir gelegen, dass ich keinen Spaß an Intimität verspürt hatte. Mit Paul hatte ich schlichtweg den falschen Mann gehabt. Ilias überraschte mich ständig aufs Neue. Mit ihm war es jedes Mal ein Feuerwerk der Leidenschaft. Wir waren so vernarrt ineinander, dass uns jeder Ort recht war. Wenn uns die Lust überkam, ließen wir uns fallen – ganz egal wo. Was auch der Grund war, weshalb ich beim Anblick des Küchentischs jedes Mal grinsen musste, weil mich ein ziemlich plastischer Flashback überkam. Ilias und ich waren wie füreinander geschaffen. Er war kein Mann der vielen Worte und neigte nach wie vor zur Skepsis, aber damit kam ich zurecht. Unsere Beziehung beruhte ohnehin eher auf Taten. Ilias besaß viel Einfühlungsvermögen. Er war ein sensibler Mann, eine zarte Seele, die sich hinter einer überaus attraktiven männlichen Aura verbarg.

„Hast du die Fischabfälle entsorgt?“ Ilias steckte den Kopf durch den Türspalt, und ich unterbrach mein gedankenverlorenes