: Bengt Thomas Jörnsson
: Regatta in den Tod Förde Krimi
: Emons Verlag
: 9783960413370
: 1
: CHF 7.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 304
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein fesselnder, pointiert und witzig erzählter Ermittlerkrimi. Feiger Mord beim neuen deutsch-dänischen 'Glücksburg Trimarthon', einer Kombination aus verschiedenen Wassersportdisziplinen: Eine Stand-up-Paddlerin treibt vergiftet in der Förde. Die Kommissare Paul Beck und Nick Harder ermitteln und stoßen auf exzessiven sportlichen Ehrgeiz und erbitterte Konkurrenz, aber auch auf alte Geheimnisse, die plötzlich an die Oberfläche gespült werden. Und dann entwickelt sich der Fall auch noch zur Zerreißprobe für Becks junge Liebe...

Bengt Thomas Jörnsson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Pädagoge, Germanist und promovierter Psychologe. Bevor er sich ganz dem Schreiben gewidmet hat, war er einige Jahre in der Wissenschaft tätig. Jörnsson ist verheiratet und lebt und arbeitet in Kiel.

5

Nick Harder winkte.

»Hey! Paul! Hier drüben!«

Beck schob sich zwischen den Menschen hindurch, die sich am Glücksburger Strand drängten, direkt vor dem Strandhotel, dem imposanten »Weißen Schloss von Glücksburg«, wie es genannt wurde. Natürlich hatte Nick einen Platz in der ersten Reihe ergattert. Beck wurde mehrfach angerempelt und beschimpft, während er sich zu ihm durcharbeitete. Als er es endlich geschafft hatte, atmete er erleichtert auf und zog seine Pfeife aus der Manteltasche.

Nick Harder kniff die Augen zusammen und musterte Becks Stoffhose, das Hemd, den Sommermantel und den Bowler, alles in Schwarz.

»Ist das dein neues Outfit?«, erkundigte er sich. »Sieht aus wie immer, finde ich.«

»Nein.« Beck begann seine Pfeife zu stopfen, um sein Unbehagen zu verbergen, vor Nick ebenso wie vor sich selbst. »Ich habe Watson die neuen Sachen gezeigt. Er fand sie schrecklich.«

»Soso.« Nick grinste. »Und was sagt Lotta, wenn dir die Meinung deines Katers wichtiger ist als ihre?«

»Keine Ahnung«, gestand Beck, der lieber nicht darüber nachdenken wollte. Lotta war impulsiv und machte aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Das war es ja, was ihn so an ihr anzog, ihre direkte, ehrliche und kompromisslose Art. Lotta schaffte es, ihn zu berühren. Doch ihr Temperament hatte auch seine Nachteile. Vermutlich würde sie aus der Haut fahren, wenn sie entdeckte, dass er ihre Liebesbemühungen in Sachen Kleidung einfach so zurückwies und keinen Schritt auf sie zukam – und mit so etwas konnte er überhaupt nicht umgehen. »Aber sie sieht mich ja nicht.«

»Tja. Das ist wohl dein Glück«, entgegnete Nick und zog die unvermeidliche Tüte mit Pistazien aus der Jackentasche. Beck betrachtete ihn mit leisem Neid.

Wie er selbst trug auch Nick Harder Schwarz. Allerdings waren es bei ihm figurbetonte Jeans und Sneakers. Die Jacke war eine anthrazitfarbene Motorradjacke aus Canvas mit zahlreichen Taschen, das Polohemd, das darunter hervorschaute, war gelb und hatte auffällige Applikationen. Wie immer sah Nick auf lässige Weise männlich und bestechend attraktiv aus.

»Hm.« Beck beschloss, sich nicht länger mit dem Thema Mode zu beschäftigen. Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Wasser zu und zündete die Pfeife an.

In der für den Wettbewerb abgesteckten Zone machten sich fünf Frauen bereit. Sie alle trugen Neoprenanzüge, drei von ihnen in Schwarz mit einer kleinen Deutschlandfahne auf der Brust, eine in Rot und Weiß mit der dänischen Flagge und eine in Knallorange, mit der Fahne, die dieselben Farben hatte wie die schleswig-holsteinische, nur in umgekehrter Anordnung: rot-weiß-blau. Die Paddle-Boards der Deutschen waren weiß, das Brett der Dänin rot, und das der Holländerin war im selben Oranje gehalten wie ihr Dress.

Hinter den Frauen befand sich ein langer Tisch, auf dem fünf Wettbewerbsuhren aufgereiht waren, verbunden mit einer kompliziert aussehenden Computeranlage. Ein ernst dreinblickender Mann betätigte die Apparatur. Ein zweiter, k