Main Data
Author: Jeffery Deaver
Title: Der Eindringling Ein Lincoln-Rhyme-Thriller
Publisher: Blanvalet
ISBN/ISSN: 9783641307462
Series: Die Lincoln-Rhyme-Reihe
Edition: 1
Price: CHF 14.90
Publication date: 11/15/2023
Content
Category: Detective stories, thrillers, espionage
Language: German
Technical Data
Pages: 496
Copy protection: Wasserzeichen
Devices: PC/MAC/eReader/Tablet
Formate: ePUB
Table of contents
Ein gefährlicher Stalker versetzt ganz New York in Angst und Schrecken - der packende 15. Fall für Lincoln Rhyme und Amelia Sachs!
Er kommt nachts in dein Haus. Er beobachtet dich, während du schläfst. Er trinkt deinen Wein. Er stiehlt wertlose Dinge. Er verbringt Zeit bei dir. Keine Tür kann ihn draußen halten. Keine Überwachungskamera kann ihn aufzeichnen. Und nun ist er auch noch bereit zu töten. Niemand in New York ist mehr sicher. Jetzt liegt es an Lincoln Rhyme, das Netz an Hinweisen zu entwirren und ihn aufzuhalten. Doch Rhyme wurde suspendiert, gegen ihn wird wegen vermeintlich gefälschter Beweise in einem anderen Fall ermittelt. Und während die Stimmung in der Stadt immer heftiger zu brodeln beginnt, bleibt nicht mehr viel Zeit, um den mörderischen Einbrecher aufzuhalten ...

Verpassen Sie nicht die anderen eigenständig lesbaren Lincoln-Rhyme-Fälle wie zum Beispiel »Der Todbringer« oder »Der Komponist«.

Kennen Sie auch schon die Colter-Shaw-Thriller? Ein Muss für alle Deaver-Fans!

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat Jeffery Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Nach der weltweit erfolgreichen Kinoverfilmung begeisterte auch die TV-Serie um das faszinierende Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs die Zuschauer. Neben Lincoln Rhyme hat Deaver mit Colter Shaw einen weiteren außergewöhnlichen Serienhelden geschaffen.

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2


Der Verteidiger näherte sich dem leeren Zeugenstand, neben dem Lincoln Rhyme in seinem motorisierten Rollstuhl saß, und sagte: »Mr. Rhyme, ich möchte Sie daran erinnern, dass Sie nach wie vor unter Eid stehen.«

Rhyme runzelte die Stirn und musterte den stämmigen schwarzhaarigen Anwalt, der mit Nachnamen Coughlin hieß. Dann setzte er eine nachdenkliche Miene auf. »Mir war gar nicht bewusst, dass der Eid durch etwas beeinträchtigt worden sein könnte.«

Lächelte die Richterin etwa ein wenig? Rhyme konnte es nicht genau sehen. Er befand sich unten im Saal und sie saß ein ganzes Stück höher und seitlich hinter ihm.

Der Eid vor der Aussage war Rhyme schon immer wie theatralisches Gefasel vorgekommen, sogar ohne den Zusatz »so wahr Ihnen Gott helfe«.

Schwören Sie feierlich, die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit?

Wieso musste der Schwur feierlich abgelegt werden? Und was sollte nach dem ersten Mal »Wahrheit« diese doppelte Redundanz? Wie wäre es mit: »Schwören Sie, dass Sie nicht lügen werden? Falls doch, nehmen wir Sie fest.«

Viel effizienter.

Er lenkte nun ein. »Ich bestätige, dass ich unter Eid stehe.«

Der Prozess fand vor dem New York Supreme Court statt – der ungeachtet des Namens zu den eher niedrig angesiedelten Gerichtshöfen des Staates zählte. Der Saal war mit verschrammtem Holz vertäfelt und an den Wänden hingen Bilder von früheren Richtern, anscheinend zurück bis in die Zeit der Reconstruction. Der Ablauf der Verhandlung war jedoch absolut zeitgemäß. Auf den Tischen von Anklage und Verteidigung gab es Laptops und Tabletcomputer und auch die Richterin hatte einen schmalen hochauflösenden Monitor vor sich stehen. Im ganzen Raum war kein einziges Gesetzbuch zu sehen.

Die meisten der ungefähr dreißig Zuschauer hatten sich wohl wegen des berüchtigten Angeklagten hier eingefunden, ein paar vielleicht auch wegen Rhyme.

»Ich komme nun zum Kern meines Kreuzverhörs«, sagte Coughlin, den Rhyme auf etwa fünfzig schätzte, und blätterte in seinen Notizen. Auch wenn es hier keine Bücher gab, so mussten die Akten auf den Tischen von Verteidigung und Anklage doch mindestens vierzig Kilo wiegen.

»Danke, Sir«, sagte die Richterin.

Die Arbeit als Kriminalist, als forensischer Wissenschaftler zur Unterstützung strafrechtlicher Ermittlungen, findet nur zum Teil im Labor statt. Der andere Teil der Aufgabe ist die Präsentation. Die Anklage benötigt einen Sachverständigen, der die Erkenntnisse gut verständlich darlegt und dann geduldig und wirksam die Einwände der Verteidigung pariert. Sollte ein Zeuge durch den Verteidiger auseinandergenommen werden, kann ein guter Staatsanwalt ihn mit einer ergänzenden Befragung bisweilen rehabilitieren, aber es ist besser, gar nicht erst in eine solch missliche Lage zu geraten. Lincoln Rhyme war von Natur aus zurückhaltend und fühlte sich im Labor bei Weitem am wohlsten, aber er war nicht völlig in sich gekehrt. Die Selbstdarstellung vor den Geschworenen und das Rededuell mit dem Anwalt des Angeklagten machten ihm durchaus Spaß.

»Sie haben ausgesagt, dass am Schauplatz von Leon Murphys Ermordung keine Fingerabdrücke meines Mandanten hinterlassen wurden, korrekt?«

»Nein, habe ich nicht.«

Coughlin legte die Stirn in Falten und zog einen großen Schreibblock zurate, der präzise Notizen enthalten mochte – oder Kritzeleie

 
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