Main Data
Author: Anni Deckner
Title: Stöckelschuh oder Gummistiefel Ein Sylt-Roman
Publisher: Zeilenfluss
ISBN/ISSN: 9783967141818
Edition: 1
Price: CHF 3.70
Publication date: 05/19/2022
Content
Category: Narrative literature
Language: German
Technical Data
Pages: 284
Copy protection: Wasserzeichen
Devices: PC/MAC/eReader/Tablet
Formate: ePUB
Table of contents
Magische Momente auf Sylt  Lena ist erfolgreiche Architektin, lebt in Hamburg und führt eine solide Beziehung mit dem Anwalt Paul. Als dieser ihr auch noch einen Antrag macht, hat Lena alles, was sie je wollte.  Das Glück ist jedoch von kurzer Dauer, denn ihr verstorbener Vater hat Lena und ihrer Schwester Fee den Familienhof auf Sylt vermacht, den Fee betreibt. Das Problem: Lena muss für ein Jahr dort wohnen und mitarbeiten, sonst wird der Hof verkauft. Lena kann Fee nicht im Stich lassen und beschließt, für einen Probemonat auf Sylt zu bleiben. Sicherlich wird sie in dieser Zeit eine Lösung finden, die es ihr ermöglicht, in ihr altes Leben zurückzukehren. Doch die Nordseeinsel entfaltet schnell ihre Magie und erinnert Lena an all die Dinge, die ihr in ihrem scheinbar perfekten Leben in Hamburg gefehlt haben. Und dann ist da auch noch Matteo, der dem Gefühlschaos die Krone aufsetzt.  Schon bald steht Lena vor der Frage, vor der sie für lange Zeit die Augen verschlossen hat: Ist das, was sie will, tatsächlich auch das, was sie im Leben braucht? Der neue Sommerroman von Erfolgsautorin Anni Deckner über Neuanfänge, Liebe und das Nordsee-Feeling, das nur Sylt bietet!
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Das Erbe


 

 

Die beiden Frauen waren trotz Streitereien erst weit nach Mitternacht ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen weckte Lenas Handy sie gnadenlos, so wie sie es eingestellt hatte. Lena streckte sich wohlig und schnupperte an ihrer Bettwäsche. Fee hatte ihr ein Heubett hergerichtet, in dem sie traumhaft geschlafen hatte. Als sie Kinder gewesen waren, hatten Fee und sie oft auf dem Heuboden übernachtet. Die Erinnerung daran wärmte Lenas Herz. Fee hatte sich dann dicht an sie gekuschelt, weil sie gegenüber sich und Lena nicht eingestehen wollte, sich ein wenig zu fürchten.

Lena grinste. Ja, mit den Eingeständnissen hatten die Schwestern immer noch ihre Probleme. Warum sonst hatte Lena Fee nicht erzählt, dass sie diese geplante Verlobungsfeier total übertrieben fand? Fee hatte ebenfalls mit keinem Wort zugegeben, wie ungern sie Single war. Aber das brauchte sie auch nicht, Lena kannte ihre Schwester gut genug, um zu wissen, wie es um sie stand.

Vorwitzig drangen die ersten Sonnenstrahlen durch den Spalt zwischen den leichten Vorhängen. Lena sah verträumt zum Fenster. Sie hatte es über Nacht nicht geschlossen, und der Wind trug den Duft der Nordsee ins Zimmer. Lena lächelte und bedauerte erneut, nicht länger bleiben zu können. Der Geruch ihrer Kindheit weckte ungeahnte Heimatgefühle. Vielleicht könnte sie Paul doch überreden, ihren nächsten Urlaub auf Sylt zu verbringen. Er mochte das unbeständige Wetter an Nordfrieslands Küsten nicht sonderlich. Für ihre Flitterwochen hatte er etwas Besonderes geplant, gab Lena allerdings nicht den geringsten Hinweis darauf, und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sich überraschen zu lassen.

Sie schwang die Beine aus dem Bett. Eile war geboten, um vor ihrer Schwester ins Bad zu kommen. Im Flur sah sie sich nach allen Seiten um, doch sie hatte Glück – Fee war nicht in Sicht. Sie grinste triumphierend und wandte sich zum Bad. Dort entdeckte sie Fee, die eben die Tür zur Nasszelle hinter sich schloss.

»Hey, ich bin zuerst dran!«, protestierte sie.

Fee kicherte auf der anderen Seite der Tür. »Wie früher!«, rief sie. »Da warst du auch immer zu spät. Aber ich komme aus dem Stall und habe Vorrang.«

Lena schüttelte amüsiert den Kopf und folgte dann dem frischen Kaffeeduft. In der Küche fand sie die Tassen auf Anhieb und füllte eine mit dem Wachmacher. Barfuß und nur mit einem T-Shirt bekleidet schlenderte sie auf die Terrasse und ließ sich in einem Strandkorb nieder. Wenn sie genau hinhörte, vernahm sie in der Ferne Meeresrauschen. Sie trank ihren Kaffee in kleinen gierigen Schlucken.

Voller Glücksgefühle schloss sie die Augen und träumte sich in ihre Kindheit zurück. Lachende Kinder rannten unbeschwert über den Hof, gefolgt von dem Lamm Oskar, das die Schwestern mit der Flasche aufzogen, weil das Muttertier es nicht annahm. Hundegebell ertönte. Ihre Mutter ermahnte sie liebevoll, es beim Spielen nicht zu übertreiben. Ein Traktor rollte über die Pflastersteine. Der Motor stolperte etwas, aber dann überlegte das Gefährt es sich noch mal und tuckerte weiter. Nachdem der Trecker angehalten hatte, stieg ihr Vater aus und grinste ihnen entgegen. Er liebte seine wilden Töchter mit ihren unterschiedlichen Erwartungen ans Leben.

»Träum nicht!« Lena zuckte zusammen, als

 
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