: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2523: Am Rand von Amethyst Perry Rhodan-Zyklus 'Stardust'
: Perry Rhodan digital
: 9783845325224
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Er ist ein Krieger der Jaranoc - und sein Feind ist menschliches Leben Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein. Vor allem die Liga Freier Terraner ( LFT ), in der Perry Rhodan das Amt des Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Sogenannte Polyport-Höfe stellen eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt die Frequenz-Monarchie über den Polyport-Hof in die Milchstraße vor. Zum Glück kann der Angriff zumindest für eine Weile aufgehalten werden. Während Reginald Bull in der Milchstraße und Atlan in Andromeda versuchen, die heimische Galaxis zu schützen, folgt Perry Rhodan einem Hilferuf der Terraner in das in unbekannter Weite liegende Stardust-System. Dort erhält er eine Botschaft seines alten Mentors ES: Die Superintelligenz scheint akut bedroht. Und zu allem Überfluss tut sich Neues in den bislang unzugänglichen Wandernden Städten, genauer: AM RAND VON AMETHYST...

Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'

1.


Auf Aveda: Icho Tolot

Konzeptlos auf Aveda

 

»Die Wege der Superintelligenz ES sind unergründlicher als je zuvor.« Icho Tolot dämpfte seine Stimme aus alter Gewohnheit, damit sein Gegenüber von der Lautstärke nicht überfordert wurde.

Timber F. Whistlers leuchtend blaue Augen fixierten den Haluter. »Ich kann nicht auf solch lange Erfahrung zurückblicken wie Sie, Icho Tolot, aber ich bin geneigt, Ihnen zuzustimmen.«

Der perfekt zugeschnittene und zweifellos sündhaft teure Anzug schien die für einen Terraner massige Gestalt geradezu einzuengen. Er wirkte wie ein Symbol für eine Existenz, die sich um Politik, Macht und Geld drehte. Whistler verbreitete eine dermaßen starke Unruhe, dass es schien, als wolle er sich um die derzeit brennenden Fragen und Probleme der Stardust-Menschheit lieber vor Ort mit einem Strahler in der Hand und einem voll ausgerüsteten Kampfanzug kümmern.

Tolot erkannte diese Unruhe instinktiv, als würde sie dem Administrator wortwörtlich ins Gesicht geschrieben stehen. Es war eine Art Aufbruchstimmung, ein Tatendrang, den er von vielen Terranern her kannte; außerdem handelte es sich um einen der prägenden Charakterzüge seines alten Freundes Rhodanos.

Er dachte an Perry Rhodan, der mit Mondra Diamond und Ramoz von dem Konzept Fellmer Lloyd/Ras Tschubai nach Wanderer geführt worden war, der Heimstätte der Superintelligenz ES. Es war auch das Thema des Gesprächs zwischen Tolot und Whistler ... und nicht nur bei ihnen. An vielen anderen Stellen in Ares-Alpha, dem überwiegend subplanetar gelegenen Sitz der Stardust-Administration auf Aveda, wurde ES häufig thematisiert.

In der ausgedehnten Tiefbunkeranlage mit 15 Subetagen, die jeweils eine Grundfläche von einem Quadratkilometer aufwiesen, herrschte hektische Aktivität. Die Stardust Intelligence Agency und das Interstellar Bureau of Investigation mussten sich ebenso wie die Stardust-Regierung mit einer Fülle von Problemen auseinandersetzen.

ES und die Umtriebe der Superintelligenz bildeten dabei nur die Akkretionsscheibe desSchwarzen Lochs, wie das geflügelte Wort von der Spitze des Eisbergs seit dem legendären Besuch des »Schrecklichen Korporals« Walty Klackton auf dem Raumschiff TITANIC vor vielen Jahrhunderten in terranischen Raumfahrerkreisen abgewandelt worden war.

Heutzutage war dieses Wissen nur noch den Terra-Nostalgikern zugänglich, die ihre Lebensaufgabe darin sahen, in alten, durch die Teletransweiche mitgeführten Archiven zu studieren, damit die Wurzeln der Stardust-Menschheit nicht in Vergessenheit gerieten. Im öffentlich zugänglichen Bereich von Ares-Alpha eröffnete in diesen Tagen sogar ein repräsentatives Büro der Nostalgiker, einekulturelle Anlaufstelle, wie sie es selbst bezeichneten. Auf dem Weg in die tieferen Ebenen war Icho Tolot an diesem Büro und dem Holoplakat vorbeigekommen, das mit Klacktons Konterfei und dessen markigem Spruch auf sich aufmerksam machen wollte. Im Falle des Haluters mit Erfolg; allerdings kannte er Klackton zumindest indirekt durch Atlans Erzählungen; der Arkonide erinnerte sich in den verrücktesten Situationen mal mit Grausen und mal mit einem lachenden Auge an den Para-Teleschizomaten.

Icho schüttelte die Gedanken ab und kehrte in die Gegenwart zurück, und damit in das Hauptbüro des Administrators Whistler im Zentrum von Sub 15. »Ich bin geneigt, ES und seinem Boten Vertrauen zu schenken. Das Konzept Loyd/Tschubai hat mit Rhodan und seinen Begleitern gewiss nichts Übles im Sinn.«

»Ganz sicher nicht«, meinte Whistler. »Aber sie können trotzdem in Gefahr geraten, auch unabsichtlich. Und was wird der Besuch des Konzepts uns helfen? Werden wir bald wieder von ihnen hören, und wird es unsere Situation erleichtern? Sie wissen, dass die Lage im Stardust-System geradezu kopfsteht. Manchmal wünsche ich mir, das Konzept wäre noch hier. Es gibt tausend Fragen, die ich zu stellen hätte. ES hat uns ins Stardust-System geführt und uns Sicherheit versprochen. Ich muss Ihnen nicht sagen, was aus dieser Sicherheit geworden ist, seit sich der Sextadim-Schleier aufgelöst hat. Unbekannte Raumschiffe überfallen unsere Stützpunkte und ziehen sich zurück, ehe wir sie erwischen können. Immer wieder verliert die Raumortung ihre Spur.«

Der Haluter stand leicht gebückt, um nicht gegen die Decke des Raumes zu stoßen, der ihn beengte, aber ihm immerhin problemlosen Zugang ermöglichte – was nicht selbstverständlich war bei terranischen Bauwerken, die nun einmal nicht für Kolosse zwischen drei und vier Metern Körpergröße gedacht waren.

Whistler selbst saß hinter seinem ausladenden Schreibtisch und blickte zu seinem Besucher auf. Die Phase der ebenso wortreichen wie höflichen und unnötigen Entschuldigungen, ihm keine geeignete Sitzmöglichkeit anbieten zu können, lag glücklicherweise längst hinter ihnen. Der Stardust-Terraner war Tolot vom ersten Augenblick an sympathisch gewesen, und je weniger Whistlerrepräsentierte, sondern er selbst war, umso mehr stieg diese Sympathie noch. Allerdings nahm der Haluter auch Dinge wahr, die nicht zum menschlichen Aussehen des Mannes passten, doch wenn Whistler nicht selbst Farbe bekennen wollte, würde Tolot ihn auch nicht mit seinen Überlegungen behelligen.

»Ich bin der Überzeugung«, sagte der Haluter nachdenklich, »dass viele Antworten in der Stardust-Felsennadel verborgen liegen.«

»In der Halle der 1000 Aufgaben.«

»Perry Rhodans Ankunft hat dort eine ganze Reihe der rätselhaften Kartuschen aktiviert. Was aber nur heißt, dass weitere Fragen hinzugekommen sind, denn die Wissenschaftler müssen die Bedeutung dieser Kartuschen erst enträtseln. So viele Symbole ... so viele unklare Schaltungsmöglichkeiten. Wenn es sich denn überhaupt um Schaltungen handelt. Der Sinn bleibt uns verborgen.«

Whistler zeigte ein mattes Grinsen. Er sah müde aus. »Wann immer eine neue Meldung aus der Halle eintrifft, frage ich mich, ob es einen Durchbruch in der Erforschung gegeben oder ob sich eine Katastrophe ereignet hat.«

»Wie oft haben Sie geschlafen seit Rhodans Ankunft?«

»Schlaf?«

Tolot verstand. Ihm ging es ähnlich – im Unterschied zum Administrator trug er allerdings einen Zellaktivator, was den Schlafmangel über diese wenigen Tage mehr als ausglich. Tolot stand deswegen nicht vor einem Problem, Whistler allerdings musste in Kürze zusammenbrechen, wenn er sich keine Ruhe gönnte. Es war ohnehin ein Wunder, dass es nicht längst dazu gekommen war. »Ich überlege, ob ich in die Halle zurückkehren soll.«

»Wenn Sie einverstanden sind«, sagte der Administrator, »würde ich Sie