: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2512: Die TRAITOR-Marodeure Perry Rhodan-Zyklus 'Stardust'
: Perry Rhodan digital
: 9783845325118
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Konflikt mit der Vergangenheit - Ronald Tekener im Einsatz Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein. Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Der aufgefundene Polyport-Hof ITHAFOR stellt eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt eine Macht, die sich Frequenz-Monarchie nennt, in diesen Polyport-Hof vor und kann zumindest zeitweilig zurückgeschlagen werden. Während Perry Rhodan einem Hilferuf der Terraner in das in unbekannter Weite liegende Stardust-System folgt, gibt es auch in der heimischen Milchstraße genügend Probleme. Über hundert Jahre ist es her, dass die Terminale Kolonne abzog, aber noch immer existieren DIE TRAITOR-MARODEURE...

Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'

1.


Zorbar, im Orbit:

Der Kelch des Anstoßes

 

»USO-Spezialist Noah Kelch ist verschwunden.« Die Worte klangen nüchtern, geradezu emotionslos, wie immer, wenn Monkey sprach. Dieser Mannhatte keine Gefühle. Hieß es zumindest.

Ronald Tekener wusste es besser. Obwohl er nur auf eine holografische Wiedergabe blickte, kam es ihm so vor, als würden ihn die anthrazitfarbenen Implantate, die der Lordadmiral der USO und Sicherheitsbeauftragter des Galaktikums anstelle seiner Augen trug, direkt fixieren. Dass die Hyperfunk-Nachricht keineswegs live war, sondern eine Aufzeichnung, änderte nichts an Teks Empfinden.

Wahrscheinlich könnte er mich nicht einmal fixieren, wenn er mir direkt gegenübersäße.

Dem Smiler fiel wieder einmal auf, dass er nicht wusste, wie Monkeys Augen-Implantate funktionierten und auf welche Art und Weise der Oxtorner seine Umwelt optisch wahrnahm. Manche nannten ihn einen halben Cyborg – oder auch eine hundertprozentige Maschine, wenn sie gerade ein Gespräch mit ihm hinter sich gebracht hatten.

Monkeys kurze Sprechpause erlaubte Tekener nicht, seine Gedanken länger schweifen zu lassen. Stattdessen lauschte er den Worten, die ihm sein einziger Vorgesetzter in der Hierarchie der USO, des galaktischen unabhängigen Geheimdienstes, mitzuteilen hatte.

»Der Kontakt zu Noah Kelch ist abgebrochen. Möglicherweise wirft das ein neues Licht auf die bevorstehende Aktion. Für einen Zufall kann man es wohl schwerlich halten. Welche Schlussfolgerungen daraus allerdings konkret zu ziehen sind, ist unmöglich zu sagen, solange keine weiteren Informationen vorliegen. Diese Entscheidung kann ich aus der Ferne nicht fällen.«

Das breite, kahle, olivfarbene Gesicht blieb völlig ausdruckslos. Die schmalen Lippen bewegten sich kaum, als Monkey die nächsten Worte sprach: »Aber ich überlasse es dir, Tekener, mit allen Konsequenzen. So leid es mir tut.«

Die Wiedergabe erlosch.

Tekener fragte sich, ob die letzten Worte eine Art Scherz gewesen waren. Dem stand das geflügelte Wort entgegen, das jeder USO-Agent ebenso zu seinem Credo gemacht hatte wie die ethischen Konzepte von Ehre und Unbestechlichkeit:Der Lordadmiral scherzt nie. Eine Weisheit, die auf den ersten Blick irrelevant erschien, aber alles andere war als das: Wer Mokey gegenüberstand, sollte sie sich zu Herzen nehmen und sich jeden Anflug von Humor verkneifen.

Was nun?

Noah Kelch war verschwunden. Diese Information konnte alles Mögliche bedeuten. Monkey hatte Weitblick bewiesen, als er seinen Stellvertreter darüber informierte, kurz vor dem Start des aktuellen Einsatzes und trotz all der Risiken, die mit einer gerafften Hyperfunk-Übertragung einhergingen. Sie durften nicht entdeckt werden; nicht in den letzten Minuten vor der heißen Phase.

Tekener blieb ohnehin keine andere Möglichkeit. Wenn er es genau betrachtete, war es längst zu spät. Die Maschinerie lief und würde sich nicht ohne größere Verluste stoppen lassen. Der Einsatz musste beginnen. Sogar wenn der Tipp, der ihn zum Planeten Zorbar II, zur Siedlung Randhoi geführt hatte, von eben jenem Noah Kelch stammte.

Es konnte eine Falle oder alles nur fingiert sein, aber auch ein zufälliges Zusammentreffen zweier Ereignisse, die nichts miteinander zu tun hatten. Es konnte Hintergründe geben, die Tek nicht einmal erahnte.

Wie dem auch sei ... als USO-Agent war es Tekener gewohnt, schnelle Entscheidungen zu treffen. Er schaltete die Kommunikationseinheit ab und wandte seine Konzentration wieder dem Hier und Jetzt zu.

Ihm war, als stürze er aus einem fremden Raum zurück in die kleine Zentrale des Beiboot-Raumers, in der fieberhafte Aktivität herrschte. Ein Rundumblick zeigte ihm, dass alles perfekt lief, genau wie erwartet. Wer kein Vollblut-Profi war, hatte an diesem Ort nichts zu suchen. Die Mikro-Bestien standen bereit. Keiner machte eine unnötige Bewegung. Fehler gab es nicht, bei aller gebotenen Hektik verhielten sich alle ruhig und konzentriert.

»Wir müssen uns beeilen«, hörte er die Stimme des Anführers der Mikro-Bestien.

Ein winziger Haluter, dachte Tek, wie schon so oft. Manche alte Sehgewohnheiten prägten sich eben allzu tief ein. Und was waren rund hundert Jahre Bekanntschaft mit Mikro-Bestien im Vergleich zu zweitausend Jahren, die er Haluter bereits kannte? Und so war USO-Spezialist Senego Trainz, der Anführer der Mikro-Bestien, eben einkleiner Haluter. Die BezeichnungHaluti, die hier und da durch die Runde geisterte, fand er allerdings nicht nur völlig unpassend, sondern auch geradezu grenzenlos albern.

»Alles bereit?«, fragte der Smiler.

»Dort unten wird bereits der erste Mor'Daer zur Exekution geführt. Wir müssen runter.Sofort. Wir stehen schon in den oberen Atmosphäreschichten.«

Tek zog seinen Strahler. »Der oberste Befehl ist klar. Schützt die Angehörigen TRAITORS. Um jeden Preis.«

 

*

 

»Vier Kampfgleiter«, setzte der Pilot sie in Kenntnis. »Eindeutige Ortung. Sie stehen über der Siedlung.«

Ronald Tekener blieb ruhig. »Wie lange bis zu unserer Landung?«

»Zwei Minuten, zwanzig Sekunden.«

Der Smiler überlegte nicht lange, sondern baute eine Funkverbindung zu allen USO-Spezialisten und Mikro-Bestien auf, die sich an diesem Einsatz beteiligten. »Ich werde mit dem Gleiter landen. Trainz' Leute bringen die Situation am Boden unter Kontrolle. Alle anderen Einheiten kümmern sich um die feindlichen Kampfgleiter. Festsetzen. Auf keinen Fall entkommen lassen. Notfalls zerstören.«

Er warf einen Blick auf den Chronometer. Zwei Minuten bis zur Landung in der Siedlung. Eine Ewigkeit. Jederzeit konnte ein Angriff erfolgen. Er wandte sich an Senego Trainz. »Wir werden mit aller gebotenen Härte zuschlagen. Aber keine Opfer, die sich vermeiden lassen.«

Kaum war die letzte Silbe ausgesprochen, fragte er sich, weshalb er Trainz auf diese Selbstverständlichkeit aufmerksam gemacht hatte. Kein Angehöriger der USO musste extra darauf hingewiesen werden. Auch wenn die Mikro-Bestien nicht im Rang von Spezialisten standen, waren sie doch mit dem Geheimdienst assoziiert und akzeptierten dessen Regeln. Auf Trainz und seine Truppe war absoluter Verlass.

Bisher. Er hielt seine Hand nicht dafür ins Feuer, wenn es um Extremisten ging, die ehemalige TRAITOR-