: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2501: Die Frequenz-Monarchie Perry Rhodan-Zyklus 'Stardust'
: Perry Rhodan digital
: 9783845325002
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Einladung nach Markanu - es geht in die Endlose Stadt Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein. Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Mithilfe uralter Transmitter will man die riesigen Entfernungen zwischen Sonnensystemen und gar Galaxien überwinden. Zudem hofft man auf einen Technologietransfer aus bisher unbekannten Bereichen. Dazu dient unter anderem die mysteriöse Raumstation, die zwischen den Ringen des Planeten Saturn schwebt. Terranische Wissenschaftler und Techniker arbeiten daran, der Station ihre uralten Geheimnisse zu entlocken. Doch die Menschen sind nicht die Einzigen, die sich für das Objekt interessieren. Denn unversehens taucht ein neuer, gefährlicher Feind aus den Transport-Kaminen des ' Polyport-Hofes ' auf: Es ist DIE FREQUENZ-MONARCHIE...

Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'

2.


Frequenzfolger Kharonis:

Träumen von PARALOX

 

»Sieh es dir an.« Ptoriss umtänzelte den Frequenzfolger. Und wie immer stank er.

Kharonis hatte sich schon längst daran gewöhnt. Dennoch sehnte er sich hin und wieder danach – wie etwa in diesem Augenblick –, die kleine Gestalt am Hals zu packen, ihr die halbtransparente Haut vom Leib zu schälen und die Muskeln und Adern, die ohnehin immer zu sehen waren, gemächlich zu entnehmen und in Stücke zu reißen.

Natürlich tat er es nicht.

Immerhin war Ptoriss seine Kriegsordonnanz und damit sein ständiger Begleiter. Er gehörte nun einmal zu ihm. Es war sein Schicksal, nahezu ständig diese kleine Kreatur an seiner Seite zu wissen. Er reflektierte es hin und wieder und nahm es an. Andere Frequenzfolger hatten sich dem Lauf der Dinge längst in so großem Maß ergeben, dass sie nicht einmal mehr in der Lage waren, darüber nachzudenken. Sie hatten jede Distanz verloren und hinterfragten ihr Leben nicht einmal.

In dieser Hinsicht unterschied sich Kharonis merklich von allen Gleichrangigen in der Frequenz-Monarchie. Schon das machte ihn zu etwas Besonderem.

»Was soll ich mir ansehen?«, fragte er. »Ein weiteres Protokoll?«

Ptoriss antwortete nicht, sondern ging zur Steuerkonsole, die am Rand der Transferplattform aufragte. Dahinter glitten die Transferkamine in die Unendlichkeit. Er aktivierte ein Hologramm.

Für kurze Zeit spiegelten sich beide Gestalten in der glatten Fläche des Hologramms: Der Frequenzfolger und seine Kriegsordonnanz. Der zwei Meter große, spindeldürre Vatrox mit schwarzer, pergamentartiger Haut und orangerot leuchtenden Augen ... und sein nur halb so großer Nachfolger, dessen Gehirn unter der Schädeldecke deutlich sichtbar pulsierte. Und der roch nach fauligem Tang und einem Darturka im Stadium fortgeschrittener Verwesung.

Dann flimmerte das Hologramm und zeigte genau die Szenerie, die Kharonis erwartet hatte. Schon hundertmal hatte er Vergleichbares gesehen.

Eine unförmige Gestalt hing im Würgegriff eines Darturka. Der Klonsoldat war mindestens doppelt so breit und dreimal so groß wie das sackartige Etwas, dessen Leib an einen halb mit Wasser gefüllten Sack erinnerte. Einige Pseudopodien hingen schlaff nach unten. Blassrote Flecken trieben im Zentralleib – Glupschaugen und hastig sich weitende Kiemen. Sie veränderten ständig ihre Position, als würden sie nach festem Halt suchen.

Ptoriss' kleine Hand deutete auf die Kreatur. »Er ist ein Conerx'i. Sein Volk leistete nicht viel Widerstand, als unsere Truppen deren Polyport-Hof eroberten. Sie hausten dort in großen Wohnaquarien, hatten weite Bereiche des Hofs sogar geflutet. Unglücklicherweise können sie für wenige Minuten auch außerhalb von Wasser atmen.«

»Unglücklicherweise?«

»Unglücklicherweise für sie. Es war für die Darturka besonders leicht, sie zu foltern und ihnen Antworten zu entlocken.«

Erst nach diesen Worten begriff Frequenzfolger Kharonis, welche Art Szene er gerade beobachtete. Dies war nicht etwa nur die Vorbereitung – die Folterung hatte längst begonnen. Die quallenartige Gestalt wand sich im Griff des Klonsoldaten. Der schwammige Leib plusterte sich auf und zuckte. Die roten Flecken wurden blasser und blasser.

»Der Darturka simulierte das Ersticken an der Luft. Erst im allerletzten Moment übergoss er den Conerx'i mit Wasser, was diesem das weitere Überleben ermöglichte. Es ging schon einige Zeit so. Um dir zu ersparen, es lange mit ansehen zu müssen, habe ich die Wiedergabe der Aufzeichnung erst kurz vor Ende gestartet. Jetzt erst wird es interessant.«

Im Hologramm stampfte der Darturka in Richtung eines weitläufigen geschwungenen Beckens, das in den bernsteinfarbenen Boden eingelassen war. Er streckte den Arm und ließ den Conerx'i einfach fallen.

Kaum tauchte er unter, ging mit dem Quallenartigen eine erstaunliche Verwandlung vor sich. Die Pseudopodien streckten und strafften sich, peitschten elegant durch das Wasser. Nicht nur die verblassten Flecken gewannen ihre Farbe zurück, sondern der gesamte Leib schillerte mit einem Mal bunt. Aus dem unansehnlichen, schlaffen Etwas entwickelte sich in Sekundenschnelle eine prächtige Gestalt voller Leben und Kraft. Dies sah schon eher nach dem Angehörigen eines Volkes aus, das einen Polyport-Hof beherrschte.

»Bist du nun bereit zu reden?«, fragte der Klonsoldat.

Ein Tentakel hob sich aus dem Wasser. Der flache Leib nahm inzwischen mehr als zwei Quadratmeter ein und schillerte dicht unter der Oberfläche des Beckens. Während Kharonis ihn beobachtete, wuchs der Conerx'i noch weiter.

Ein roter Fleck wanderte über den Tentakel an die Spitze, dann öffnete sich dort ein kleiner Mund. Ein grüner Faden schlingerte von ihm aus über den gesamten Tentakel. »Ich weiß nichts über die Halbspur-Changeure. Es heißt jedoch, dass sie ...«

Mit einem abschätzigen Laut ließ Kharonis die Faust auf den Sensor krachen, der das Hologramm abschaltete. Das Bild löste sich auf. »Wieder diese alte Geschichte, Ptoriss?«

»Exakt. Genau das, was viele andere auf vielen anderen Polyport-Höfen ebenfalls aussagten.«

Der Frequenzfolger ließ den Blick über die Ebene schweifen. »Wie viele Darturka sind inzwischen versammelt?«

»Etwas mehr als achttausend«, antworte die Kriegsordonnanz.

Das Heer war beachtlich. Noch standen die drei Meter großen Kriegskolosse aufrecht; sobald Kharonis jedoch den Befehl gab, würden sie sich auf alle viere herablassen und losrennen, um ihre Gleiter und Schweber zu bemannen.

Noch gab es allerdings keinen Grund dazu, denn die Verbindung zum Ziel war blockiert.

Blockiert!

Wie war dies nur möglich?

Kharonis ging an der ersten Reihe der Klonsoldaten vorüber und nahm ihre Huldigungen entgegen, bis er schließlich die drei Okrivar erreichte, die unablässig an der Lösung des Problems arbeiteten.

Die zierlichen Geschöpfe trugen dunkelgrüne, rundum geschlossene Anzüge. Als Wasserstoffatmer waren sie auf diesen Schutz angewiesen, solange sie sich nicht in ihren Spezialunterkünften aufhielten. Ihre Arme teilten sich unterhalb des Ellenbogengelenks und liefen in jeweils zwei Händen aus, die sich unablässig bewegten.

Die Techniker nahmen Schaltungen und Messungen vor und bedienten Geräte, deren Zweck Kharonis nicht einmal erahnte. Die Technologie der Polyport-Höfe war ihm stets ein Rätsel gewesen.

»Wann wird die Verbindung endlich wieder offen stehen?«,