Kapitel 1
Das leise Piepsen einer Maschine durchbrach den Dunst, der seinen Verstand umgab. Er zuckte mit den Fingern, wollte den Arm schwingen und auf den Wecker schlagen. Sein vernebeltes Hirn bestand darauf, dass er noch ein wenig Schlaf brauchte.
Nur konnte er seinen Arm nicht heben. Er fühlte sich schwer, ach so schwer … und schwach an. Seine Muskeln schrien schon bei der Anstrengung, seine Finger hin und her zu bewegen.
Was zum Teufel ist mit mir passiert?
Dann wurde das Piepen etwas schneller, und ihm wurde klar, dass er in einem Krankenhaus sein musste.
Ein Herzmonitor, aber warum?
Er zwang sich, seine Atmung zu verlangsamen, und hörte, wie das Piepen wieder langsamer wurde.
Okay. Denk nach. Was ist passiert?
Es fiel ihm nichts ein.
Was ist dann das Letzte, an das ich mich erinnere?
Sein Verstand blieb hartnäckig leer.
Scheiße.
Dann kam ihm etwas anderes in den Sinn… oder auch nicht.
Äh, wie heiße ich nochmal?
Und wieder blieb sein Verstand leer.
Der Herzmonitor begann wieder schneller zu piepen.
Er schluckte schwer und konzentrierte sich wieder auf seine Atmung. Leider konnte er nicht verhindern, dass seine Gedanken rasten. Sein Gehirn schrie, dass etwas nicht stimmte —ganz und gar nicht!
„Hey, hey, ganz ruhig.“
Ein sanfter, melodischer Tenor durchbrach seine aufsteigende Panik. Er spürte, wie Hände auf seinen Armen lagen und ihn zurück auf das Bett drückten, obwohl er sich nicht sicher war, wann er begonnen hatte, sich aufzurichten.
„Entspann dich, Bailey“, drängte der Mann und drückte ihn weiter auf das Bett. „Schlaf einfach noch ein bisschen. Dann wird alles Sinn machen.“
Bailey.
Das merkte er sich. Sein Name war Bailey. Bevor er nach weiteren Informationen fragen konnte, zum Beispiel, was zum Teufel los war, wirkte das Beruhigungsmittel, das der Mann ihm gegeben hatte, und er fiel wieder in den Schlaf.
Als Bailey wieder wach wurde, blieb er ganz still und lauschte. Das Piepen ging weiter, aber er hörte keine anderen Geräusche. Seine Atmung klang so laut in seinen Ohren, dass er befürchtete, andere Geräusche zu verpassen.
Bailey hörte leise Schritte auf den Dielen; die Geräusche kamen von unten. Als er merkte, dass jemand im Gebäude war, hoffte er, dass nicht auch jemand im Zimmer war, während er seine Augenlider öffnete. Er musste übermäßig oft blinzeln, aber schließlich gelang es ihm, sich auf seine Umgebung zu fokussieren.
Verwirrung überkam ihn. Er befand sich nicht in einem Krankenhauszimmer. Zwar gab es hier und da offensichtlich medizinische Geräte, aber die mittelbraunen Wände, die Waldbilder darauf und die grüne Bettdecke, die auf ihm lag, schrien nach einem privaten Zuhause.
Eine private medizinische Einrichtung, vielleicht?
Eine Vision von sterilen weißen Wänden tauchte vor seinem inneren Auge auf. Er runzelte die Stirn, als ihn von neuem Unsicherheit erfüllte. Er erinnerte sich an seinen Namen — Bailey — den er demjenigen zu verdanken hatte, der sich um ihn kümmerte.
Warte, was ist, wenn sie sich nicht um mich kümmern? Was ist, wenn sie mich als Geisel halten? Ist das der Grund, warum mich der Typ wieder in den Schlaf versetzt hat?
Eine innere Stimme, die Bailey nicht erkannte, schrie, dass sie fliehen mussten. Sie mussten Schutz und Sicherheit finden, während er seine Erinnerungen ordnete. Sein Bedürfnis zu fliehen, obwohl es ihm fremd war, begann seine Gedanken zu beherrschen.
Als Bailey die Infusion in seinem linken Arm entdeckte, griff er dana