: Jane Wallace-Knight
: Die Höhle des Löwen
: Me and the Muse Publishing
: 9783739462226
: 1
: CHF 4.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 185
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nachdem er seine Gefährtin verloren hat, hegt der Löwenwandler Jake Jensen nicht die Absicht, sich wieder mit jemandem einzulassen. Mit drei Kindern, seinem Rudel und einer Firma, um die er sich kümmern muss, hat er schon alle Hände voll zu tun. Seine Mutter jedoch setzt ihm so lange zu, bis er sich bereit erklärt, zu einer Paarungsagentur zu gehen und nach jemandem zu suchen, der so anders als seine verstorbene Gefährtin ist, dass er sich ganz sicher nicht verlieben und erneut sein Herz aufs Spiel setzen wird. Im Alter von neunzehn Jahren hat das Leben des Fuchswandlers Jordan Ashby mit dem Tod seiner Eltern eine dramatische Wendung genommen. Jahre später hält Jordan sich mit Jobs ohne Perspektive über Wasser, während er sich um seine Schwester und seine Nichte kümmert. Sich bei einer Paarungsagentur zu melden, ist nicht gerade sein Traum, aber seine Familie hat etwas Besseres verdient. Jordan versucht sein Glück und trifft sich mit Jake, einem völlig Fremden, in der Hoffnung, dass sie sich mit der Zeit ineinander verlieben können. Allerdings gibt es da ein Problem: Jake ist fest entschlossen, dass ihre Paarung nur rein zweckdienlich ist. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein und kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Länge: rund 46.900 Wörter

Jane Wallace-Knight lebt im Osten von England, in einer kleinen Küstenstadt, in einem Haus am Meer. Sie findet, dass die morgendlichen Spaziergänge am Strand mit ihrem Hund die beste Gelegenheit bieten, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und die nötige Inspiration zum Schreiben zu finden.

Kapitel 1


Jake Jensen atmete das berauschende Aroma des Kaffees in seiner Hand ein. Koffein hatte wie die meisten anderen Stimulanzien auf Jake als Löwenwandler nur eine geringe Wirkung. Aber ihm gefiel trotzdem das morgendliche Ritual, sich eine Tasse zu gönnen, während er die Tageszeitung durchblätterte.

Es war Hochsommer in Tampa, Florida, und obwohl es noch früh war, fühlte sich der Anzug, den er trug, schon unangenehm an. Die Klimaanlage lief auf Hochtouren, aber mit drei Kindern im Haus wurden Fenster und Türen oft offengelassen.

Es war an diesem Morgen still in der Küche, und er versuchte, das zu genießen. Er wusste, dass das wahrscheinlich die einzige ruhige Minute war, die er den ganzen Tag über bekommen würde. Ein junges Rudelmitglied namens Ant kam dreimal die Woche, um für Jakes Familie zu kochen und den Kühlschrank mit vorgekochten Mahlzeiten aufzustocken für die Tage, an denen er nicht da war. Das Extrageld, das Jake ihm dafür gab, half ihm, seine Ausbildung zum Koch zu finanzieren. Ohne Ant würde Jakes Familie wohl jeden Tag einen Lieferservice fürs Abendessen bemühen. Kochen war etwas, in dem weder Jake noch seine verstorbene Gefährtin je besonders gut gewesen waren.

„Soll ich Dmitri den Wagen vorfahren lassen?“, fragte seine Haushälterin Carla, als sie in die Küche kam. Es war seltsam, sie als Angestellte zu betrachten, oder irgendwen sonst in seinem Haushalt. Carla war eine seiner besten Freundinnen, und alle waren Mitglieder von Jakes Rudel.

Als sein Vater noch Rudelführer gewesen war, war sein Haus voll mit Dienern gewesen, aber Jake hatte es lieber ein wenig ungezwungener. Er hatte Carla. Und er hatte einen Fahrer für die Tage, wenn er bereits während der Fahrt im Auto arbeiten musste, um nicht bis in die Nacht im Büro festzustecken. Dazu kamen noch zwei Leute, die ihm gelegentlich im Haus halfen. Sie alle waren getreue Mitglieder des Rudels und Freunde der Familie.

„Ja, danke. Es ist wieder ganz schön heiß heute“, sagte Jake und schloss die Zeitung vor ihm.

Carla sah ihn entrüstet an. „Beschwer dich nur nicht, sonst beschwörst du es noch herauf. Ein Sturm ist schon längst überfällig.“

Sie stand am Küchentresen und hob ihr Gesicht in das durchs Fenster strömende Sonnenlicht. Ihre bronzefarbene Haut glänzte, während sie die Wärme aufsaugte wie eine Katze. Der Vergleich ließ Jake schmunzeln.

Er trank seinen letzten Schluck Kaffee und stellte die Tasse ordentlich in die leere Spüle. Dann ging er durchs Wohnzimmer und weiter durch die Doppeltüren, die hinaus auf das weitläufige Grundstück hinter dem Haus führten.

Er setzte sich auf die steinernen Stufen und lächelte beim Anblick seiner Kinder, die mit ihrem Onkel über das Anwesen tollten. Die Morgensonne schien auf sie herab, und er war versucht, ihnen allen schulfrei zu geben, damit sie den Tag im Swimmingpool verbringen konnten. Er konnte das Lächeln nicht zurückhalten, als er im Kopf die Stimme seiner verstorbenen Gefährtin hörte, die ihn dafür schalt, so etwas auch nur zu denken. Aby hatte immer Wert darauf gelegt, dass die Kinder lernten und die Wichtigkeit einer guten Schulbildung verstanden. Sie hatte stets betont, wie viel Glück sie hatten, dass sie eine bekamen.

Sein Großvater war nach einer arrangierten Verpaarung mit der Tochter des Alphas eines Tampa-Rudels von Südafrika nach Florida gekommen und hatte sein Rudel mitgebracht. Die beiden Rudel hatten sich zu einem zusammengeschlossen. Das Tampa-Rudel hatte Reichtum und Land eingebracht, und das südafrikanische Rudel einen Überfluss an starken, ges