: Franklin Horton
: MAD MICK - WIDERSTAND Thriller, Endzeit, Abenteuer
: Luzifer Verlag
: 9783958356498
: 1
: CHF 4.10
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 364
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Conor Maguire und seine Tochter Barb lebten während der Apokalypse zurückgezogen in den Appalachen. Doch ihr Vorhaben scheiterte und Barb wurde entführt. Nachdem Conor sie in einem Blutbad, welches die Zahl der Gegner empfindlich dezimierte, befreien konnte, wurde ihm klar, dass er die vereinzelt in der Gegend lebenden Siedler vereinen muss, um ihre Sicherheit zu stärken. Aber sie müssen sich beeilen ... Denn der Anführer der Kidnapper ist nicht besonders erfreut über den Verlust seiner Männer. Entschlossen, jenen »Mad Mick« zur Strecke zu bringen, von dem alle sprechen, rekrutiert er eine Armee und marschiert den Siedlern entgegen ...  »Grundsolide Charaktere, knallharte Action und Hintergrundgeschichten, die eigene Bücher verdient hätten. Grandios ...«  Amazon.com 

Franklin Horton lebt und schreibt in der Bergwelt im Südwesten Virginias. Im Alter von dreizehn Jahren begann er mit dem Schreiben und hat seither über dreißig Science-Fiction- und Thriller-Romane verfasst. Ganz ähnlich wie eine seiner bekanntesten literarischen Figuren lebt er ein zurückgezogen auf einem abgeschiedenen Berggipfel der Clich Mountains und verbringt seine Zeit abwechselnd mit Schreiben oder tüftelnd in seiner Werkstadt.

Kapitel 1


 

Bryan Padowicz nippte an seiner Tasse Kaffee und starrte aus dem halb vereisten Fenster seines Blockhauses. Draußen hatte die Strömung des Bachs auf Douthat Lake einen Halbmond aus Herbstlaub angeschwemmt und sie spülte die Blätter nach und nach über das grob gebaute Wehr aus Steinen. Es ging auf das Ende des Herbstes zu und Bryan schätzte, dass inzwischen wohl die meisten Blätter von den Bäumen gefallen waren. Bald würden die Bäume kahl sein und ein bedrückender Winter würde sich wie ein Albtraum auf sie hinabsenken.

Eine heruntergekommene Schar verdreckter Frauen in schlecht sitzender Kleidung marschierte auf einem laubbedeckten Pfad den See entlang zur Arbeit auf den Feldern. Der Winteressensvorrat der Gruppe, ihre finanzielle Sicherheit, ja, die gesamte Zukunft von Bryans rühmlichem Projekt hingen vom Arbeitsertrag dieser Frauen ab. Es war traurig, aber diese paar Frauen waren fast alle, die von seinen Zwangsarbeiterinnen übriggeblieben waren.

Zeitweilig hatte er vierzig bis fünfzig Frauen auf seiner Farm gefangen gehalten, die früher ein Naturpark gewesen war. Er hatte vorgehabt, diese Anzahl bis zum Winter zu verdoppeln, aber nichts war so gelaufen, wie er es vorgehabt hatte. Die Frauen – allesamt miese Intrigantinnen – hatten einen Plan ausgeheckt, die Wäsche der Männer mit einem Extrakt aus Giftsumach zu vergiften und die Männer durch den so verursachten juckenden Ausschlag fast in den Wahnsinn zu treiben. Einige der Männer hatten sich derartig wundgekratzt, dass ihre Haut sich entzündete und sie auf der Krankenstation behandelt werden mussten.

Als die Männer von Douthat Farms durch ihre ständigen Qualen abgelenkt waren, griffen die Frauen sie mit ihren Arbeitsgeräten an: Hacken, Schaufeln, Spitzhacken, Suppenkellen und Wäscheknüttel wurden zu Waffen, mit denen sie ihre Wächter zusammenschlugen und töteten. Dabei gelang mehr als der Hälfte der von Bryan gefangengehaltenen Frauen die Flucht. Ein paar Frauen wurden im Handgemenge erschossen. Die Übriggebliebenen waren jämmerliche, unterdrückte Verwahrloste, die keinerlei Hoffnung mehr hatten und darum beteten zu sterben. Bryan musste zugeben, dass es aussah, als würden die vereinten Bemühungen dieser armen Frauen und seiner restlichen Männer die Farm nicht durch den Winter bringen.

Nach derRevolte, wie Bryan es nannte, hatte er zwei Dutzend seiner besten Männer auf eine Reise in den Süden geschickt, um neue Frauen zu besorgen. Er wollte nicht, dass sie in der Umgebung Frauen einsammelten, da er befürchtete, es könnte seine Nachbarn gegen ihn aufbringen. Inzwischen war das mehrere Wochen her und sie waren nicht zurückgekehrt. Bryan hatte nicht mehr viele Männer übrig, die er entbehren konnte. Wenn es sich machen ließ, schickte er ab und zu einen Reiter los, um nach Spuren der Truppe zu suchen, aber sie fanden nichts. Manchmal ließ ein Anwohner verlauten, Reiter vorbeiziehen gesehen zu haben, aber was aus ihnen geworden war, wusste niemand.

Er hatte nicht genügend Männer übrig, um ein weiteres Plünderungskommando loszuschicken. Obwohl sie mehr Gefangene brauchten, hatte er kaum genügend Männer für die alltäglichen Aufgaben. Ohne Arbeitskräfte waren sie verloren. Er wusste nicht, was er machen sollte.

Ein paar Tage zuvor hatte er einen Boten in einen Nachbarort gesandt, um ein paar Männer anzuheuern. Bisher hatte er sich davor aus Angst gescheut, dass die Männer aus der Nachbarschaft Einzelheiten über die Farm