: Susanne Hanika
: Der Tod sonnt sich im Campingstuhl Bayernkrimi
: beTHRILLED
: 9783732551309
: 1
: CHF 4.10
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 180
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die Camper vom Hirschgrund sehen die Apokalypse auf ihren geliebten Campingplatz zurollen: Eine Jugendfreizeit! Das kann nur laute Musik, Saufgelage und junge Menschen ohne Manieren bedeuten. Kurzerhand verfrachten sie die Jugendlichen mit ihren Zelten auf eine abgelegene Wiese. Doch statt eines verkaterten Teenagers liegt eines Morgens die junge Betreuerin in der Scheune - und zwar mausetot. Ein Stromschlag! Wie konnte das passieren? Sofia kommt das alles sehr verdächtig vor - wie auch dieser undurchsichtige Priester, der das Camp leitet. Ob sie auch diesmal mit dem gutaussehenden Kommissar gemeinsam ermitteln kann? Sie ahnt ja gar nicht, wie dringend sie seine Hilfe brauchen wird. Denn schon bald deckt sie mehr als ein dunkles Geheimnis auf und gerät dabei in tödliche Gefahr!

'Der Tod sonnt sich im Campingstuhl' ist der zweite Roman in der neuen Bayern-Krimi-Reihe 'Sofia und die Hirschgrundmorde' von Erfolgsautorin Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Singlefrau auf Jugendliebe - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayrischer Kulisse!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!


Kapitel 1


Mit strahlendem Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen hatten die bayerischen Pfingstferien begonnen. Der See am Hirschgrund glitzerte still und friedlich zwischen den hohen Bäumen und lud zum Schwimmen ein, ein Buchfink saß in der hohen Birke und trällerte sein Lied. Nach dem ersten Ansturm auf den Campingladen, in dem ich jeden Morgen die knusprigen Semmelchen vom Meierbeck verkaufte, hatte ich mich vor die Rezeption gestellt und ließ meinen Blick schweifen. Der Campingplatz war fast vollbesetzt, was für mich als frischgebackene und verschuldete Campingplatz-Besitzerin Grund zur Freude war. Meine Dauercamper waren nicht gleichermaßen amüsiert, denn zusätzlich zu den unzähligen neuen Campern würde heute eine Jugendgruppe mit vierzig Jugendlichen und drei Betreuern anreisen. Noch hatte ich nicht entschieden, wo sie campen sollten, nachdem angeblich jeder Platz auf diesem Erdenrund zu nah an meinen anderen Campinggästen lag. Es war nämlich zu erwarten – jedenfalls nach Aussagen meiner werten Dauercamper – dass diese Jugendlichen in der nächsten Woche mit ihrem Lärm jeglichen Nachtschlaf unterbinden würden.

Der Einzige, der in diesem Augenblick wirklich laut war, war ein beleibter, großkotziger Mann, der über meinen Campingplatz schlenderte, als würde er ihm gehören. Obwohl ich bereits wieder im Campingladen stand, um weiter Semmelchen zu verkaufen, hörte ich ihn lautstark herumschwadronieren: Herr Schwarz, Eigentümer von Immobilien Schwarz, stand mit einem feisten Lächeln vor meinem verhassten Klohäusl, und ich konnte selbst von der Ladentheke aus sehr gut hören, wie er plante, es als Allererstes einreißen zu lassen.

Ich verkaufte »dem Österreicher« seine Frühstückssemmeln, einem Mann mit breitem österreichischem Dialekt, der sehr gemütlich klang. Der Mann war seit zwei Tagen hier und übernachtete mit seinen drei Söhnen und seiner Frau in einem uralten, leicht schäbigen »Knaus Südwind«. Außerdem hatte er an allem und jedem etwas auszusetzen. Ich hatte das Gefühl, als würde er schon einen ganzen Monat bei uns campen. Deswegen war ich froh, als er wortlos seine Semmeltüte packte und einfach wieder verschwand. Gestern waren nämlich die Brezen zu wenig gesalzen gewesen – aber einen Teufel würde ich tun und den Meierbeck bitten, beherzter in den Salztopf zu greifen. Dann hatte ich nämlich vierundzwanzig Stunden später drei besorgte Mütter an der Theke stehen, die mir erklärten, wie gefährlich Salz für Kleinkinder sei.

Evelyn kam von draußen in die Rezeption gestürmt.

»Mach was«, zischte sie mir zu. »Der hat hier nichts verloren.«

Natürlich meinte sie nicht den Österreicher. Ich packte die restlichen Semmelchen – die Hetzeneggers waren die Einzigen, die ihre noch nicht geholt hatten – in eine Papiertüte und versuchte, den Schwarz zu ignorieren. Was ganz schlecht ging, weil Evelyn in der Tür stand und über ihn schimpfte. Obwohl ich eigentlich fest vorhatte, diesem Mann den kompletten Campingplatz zu verkaufen, machte es mich richtig schaudern, wie verächtlich er sich über mein Klohäuschen äußerte. Gut, es war hässlich und unmodern. Und wahrscheinlich war es auch das Beste, es einfach einzureißen. Aber immerhin war es noch mein Eigentum!

Noch immer hielt Evelyn mit zorn