: Ursula Poznanski
: Layers Tech-Thriller von Bestsellerautorin Ursula Poznanski
: Loewe Verlag
: 9783732004034
: 2
: CHF 8.00
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Layers - die Wahrheit ist vielschichtig. Seit Dorian von zu Hause abgehauen ist, schlägt er sich auf der Straße durch - und das eigentlich ganz gut. Als er jedoch eines Morgens neben einem toten Obdachlosen aufwacht, gerät Dorian in Panik, weil er sich an nichts erinnert: Hat er selbst etwas mit dem Tod des Mannes zu tun? In dieser Situation bietet ihm ein Fremder unverhofft Hilfe an. Als Gegenleistung soll er nur ein paar geheimnisvolle Werbegeschenke verteilen. Aber als Dorian eines der Päckchen für sich behält, wird er von diesem Zeitpunkt an gnadenlos gejagt.  Ein Hochspannender Tech-Thriller von Bestseller-Autorin Ursula Poznanski.

Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem Thriller-Bestseller für Erwachsene. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Kapitel 2

Sie steuerten auf einen teuren dunklen Lieferwagen zu, der am Rand des Parks abgestellt war. Als sie näher kamen, stieg ein groß gewachsener Mann aus und öffnete die Hecktür.

»Du steigst besser hinten ein«, sagte Nico an Dorian gewandt. »Zur Sicherheit, du verstehst?«

Natürlich verstand er. In Kürze würde es hier von Polizisten nur so wimmeln und sobald Emils Kumpel aus ihrem Rausch erwachten, würden sie sich garantiert noch an den Zwischenfall von vergangener Nacht erinnern. Als Dorian sich sein Taschenmesser zurückgeholt hatte. Wie sehr er jetzt wünschte, er hätte es nicht getan.

Die Hecktüren schlossen sich und sperrten jegliches Licht aus, ließen ihn in undurchdringlicher Dunkelheit zurück. Dann wurde der Motor gestartet.

Panik. Nur einen Augenblick lang, aber so heftig, dass Dorian keine Luft mehr bekam und sich nun beinahe wirklich übergeben musste. Er hatte sich diesem Nicolas Korte einfach ausgeliefert, ohne ihn zu kennen, ohne zu wissen, was er wirklich vorhatte. Vielleicht fuhren sie gerade zu einem abgelegenen Ort, wo man in ein paar Tagen oder Wochen Dorians Leiche finden würde …

Nur – was hätte der Kerl davon? Außer er war ein irrer Mörder, der gerne Teenager tötete.

Bilder aus den Horrorfilmen, die Dorian früher so oft gesehen hatte, tauchten in seinem Kopf auf. Er schüttelte sie ab. Nein, das war bloße Fantasie, so etwas passierte in Wirklichkeit nicht.

Außerdem hatte er nach wie vor das Taschenmesser, dessen Griff er immer noch zwischen Daumen und Zeigefinger festhielt, ohne dass es ihm richtig bewusst gewesen war.

Er unterdrückte den Impuls, es einfach fallen zu lassen, obwohl der Ekel ihn fast schüttelte. Aber so dumm, seine einzige Waffe wegzuwerfen, war er nicht.

Die Fahrt dauerte lange und bot Dorian jede Gelegenheit, sich den Kopf über das zu zerbrechen, was passiert sein mochte.

War er Schlafwandler und hatte Emil im Zuge einer Episode getötet? Oder hatte er es bewusst getan und danach verdrängt? War es möglich, dass Nicos Theorie mit dem Schlag auf den Kopf, der die Erinnerung an das Geschehene ausgelöscht hatte, stimmte?

Jeder dieser Gedanken fühlte sich falsch an. Da war es doch wahrscheinlicher, dass ihm das Messer im Schlaf gestohlen worden war …

Sie mussten nun schon mindestens eine halbe Stunde unterwegs sein. Vielleicht auch eine ganze. Dorians Arm, mit dem er das Messer so weit wie möglich von sich weghielt, begann mehr und mehr zu erlahmen.

Irgendwann ließ er es doch fallen. Weil er müde war und die Schmerzen kaum nachließen. Weil ohnehin alles verloren war. Weil nichts mehr einen Sinn ergab. Nun schlitterte das Messer bei jeder Kurve klappernd von einer Wagenseite zur anderen.

Nach geraumer Zeit wurde das Auto langsamer, die Straße holpriger, und dann hielten sie an.

Dorian blinzelte ins graue Morgenlicht, als der Fahrer die Hecktüren öffnete. Insgeheim hatte er mit weiterer Dunkelheit gerechnet, einem Wald oder einem anderen finsteren Ort. Doch sie standen in der Auffahrt eines alten Herrenhauses, umgeben von einem gepflegten Park. Sorgsam geschnittene Hecken, mächtige Laubbäume, ein von Marmorstatuen gesäumter Weg.

Vorhin hatte Nico eine Villa erwähnt. Bornheims Villa. Das war sie wohl. Nun wies er auf die Freitreppe, die zum Eingang führte. »Herzlich willkommen, Dorian. Du solltest etwas essen und du wirst duschen wollen. Antonia wartet im Haus auf dich, sie wird dich mit allem versorgen, was du brauchst.«

Das Taschenmesser lag in greifbarer Nähe, die Stöße gegen die Autowä