: Stephen Booth
: Kaltes Grab
: Edel Elements
: 9783955307806
: 1
: CHF 3.20
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 541
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Vor der Kulisse einer schneebedeckten Winterlandschaft hat Detective Ben Cooper gleich mehrere Fälle zu lösen. Denn es werden nicht nur zwei Leichen unter einer dichten Schicht aus Eis und Schnee gefunden, auch ein lang zurückliegender Flugzeugabsturz im Peak District beschäftigt Cooper und seine Vorgesetzte Dianne Fry. Bei der Suche nach den Hintergründen der Morde sind allerdings nicht nur die Recherchen schwierig: Auch das Verhältnis der beiden zueinander sorgt für Zündstoff ...

Stephen Booth wurde in Burnley geboren, wuchs allerdings in Blackpool auf und besuchte dort die Arnold School. Bereits dort begann er im Rahmen der Schülerzeitung seine journalistische Tätigkeit und schrieb im Alter von zwölf seine erste Kurzgeschichte. Im Anschluss studierte er an der Birmingham City University, um Lehrer zu werden, jedoch beendete er diese Laufbahn bereits nach dem ersten Referendariat. 1974 begann er mit ersten journalistischen Tätigkeiten für mehrere Lokalzeitungen, wobei er sich insbesondere auf Berichte von Rugby-Union-Spielen spezialisierte. Es folgten Engagements beim Daily Express und beim The Guardian, wobei Booth sich verstärkt auf eine Freier Mitarbeiter Karriere konzentrierte. Diese gestaltete sich sehr facettenreich, von Artikeln und Fotografien für Fachmagazine bis hin zu einer von der im Radio ausgestrahlten Kurzgeschichte. Nachdem er 1999 für den Dundee Book Prize nominiert war und den mit 5.000 Pfund Sterling dotierten Lichfield Prize gewann, unterschrieb er einen Vertrag beim Verlag Harper Collins und veröffentlichte 2000 mit 'Black Dog' sein erstes Werk. Fortan widmete er sich ausschließlich der Belletristik und beendete seine Karriere als freischaffender Journalist im Jahre 2001.
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Es war eine Stunde vor Tagesanbruch, als Detective Constable Ben Cooper die ersten Nachrichten bekam. Die Stunde vor Anbruch des Tages war eigentlich die tote Stunde. Doch in den Schlafzimmern der dreistöckigen Sozialbauten oder in den halbmondförmig an den Berghängen angelegten Wohnstraßen mit den Doppelhaushälften blinzelten die Leute verwirrt in eine fremde Welt aus gedämpften Geräuschen und einem umgekehrten Muster aus Hell und Dunkel. Cooper kannte die Stunde vor Tagesanbruch nur zu genau. Um diese Zeit sollte man sich nicht unbedingt draußen aufhalten. Aber es war Januar, und der Tag dämmerte spät in Edendale. Darüber hinaus hatte der Schnee den Morgen in ein frostiges Chaos verwandelt.
Cooper schlug den Kragen seines Wachsmantels bis zum Rand seiner Mütze hoch und wischte die kleinen Schneeflocken weg, die sich in seinen Kinnstoppeln verfingen, wo er sich am Morgen nicht gründlich genug rasiert hatte. Er war zu Fuß eine der kleinen Seitenstraßen vom Marktplatz heruntergekommen, der frische Schnee hatte unter seinen Sohlen geknirscht. Er war auf dem überfrorenen Kopfsteinpflaster ausgerutscht und vom Lichtkegel einer Straßenlaterne zum nächsten durch die Dunkelheit gestapft. Schließlich war er aus der Gasse in das lärmende Verkehrschaos hinausgetreten, das das Herz von Edendale zum Stillstand gebracht und jedes Vorankommen auf den schneebedeckten Straßen unmöglich gemacht hatte.
Auf der Hollowgate saßen die frustrierten Fahrer Stoßstange an Stoßstange zwischen den Auspuffwolken in ihren Autos fest. Viele von ihnen waren praktisch blind gefahren, hinter halb vereiste oder mit braunen Schlieren überzogene Windschutzscheiben geduckt, auf denen die festgefrorenen Scheibenwischer nichts ausrichten konnten. Das Brummen der Motoren hing über der Straße und brach sich an den Fassaden der Geschäfte und den oberen Stockwerken der Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Das Scheinwerferlicht ließ Fahrer und Insassen zu unheimlichen Schatten erstarren, wie die Silhouetten auf einem Schießstand.
»Wir haben einen schweren tätlichen Angriff auf zwei Personen, möglicherweise mit rassistischem Hintergrund. Ungefähr gegen zwei Uhr morgens. In der Nähe der Underbank.«
Die spröde Stimme aus dem Funkgerät klang fremd und weit entfernt. Sie gehörte einer müden Telefonistin in einer fensterlosen Anrufzentrale, in der man nicht mitbekam, ob es immer noch schneite oder ob die Sonne bereits aufgegangen war. Es sei denn, jemand rief an und gab den Wetterberic